Filipendula ulmaria (Linnaeus) Maxim

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Rosaceae - Rosengewaechse

Andere Namen:

syn. Spiraea ulmaria, Maedesuess, Ruesterstaude, (#104/252) Spierstaude, (#104, #116) Wiesengeissbart, Wiesenkoenigin, Moorspierstaude, Wilder Flieder. (#104/252) Maedesuess, Johanniswedel, Krampfkraut, Ruesterstaude, Sumpf-Spirae, Wiesengeissbart, Wiesenkoenigin, Wiesenspierstaude, Wurmkraut, Ziegenbart. (#144) Echtes Maedesuess. (Internet) Meadow-sweet (engl.), Meadow-Queen (engl.), Honey-sweet (engl.), Sweet-hay (engl.). (#146)

Inhaltsstoffe:

Aetherische Oele (hauptsaechlich Salicylsaeure und Methylsalicylat), Phenol-Glykoside, Vitamin C. (#104/253)

Gaultherin, aetherisches Oel. (#116)

Vor allem die Blueten enthalten Salicalsaeureverbindungen, Flavonoide aber auch Gerbstoffe. (#144)

Vorkommen:

Die Heimat des Maedesuess ist in den feuchten Auwaeldern und Streuwiesen bzw. Sumpfgebieten Europas, von Sibirien bis Kleinasien. In Nordamerika, Polen, der Mongolei, Jugoslawien und Bulgarien wird die Droge hauptsaechlich kultiviert bzw. importiert. (#144)

Ist in ganz Europa, ausser dem Mittelmeergebiet, verbreitet. Waechst auf feuchten Stellen in Wiesen, in Suempfen, Waeldern und in der Naehe von Flussufern. (#104/252)

Allgemeines:

Die Droge wird als bescheidene Zutat in der antirheumatischen und in der Grippaetherapie verwendet. (#116/62)

Maedesuess ist Bestandteil von einigen Erkaeltungstees, aber auch einiger Fertigarzneimittel aus der Gruppe der Antipyretica-Analgetica. (#144)

Die Pflanze gehoert zu den sogenannten Faerbepflanzen, die zum Faerben von Naturstoffen verwendet wurden. Mit der Droge kann in Gelb gefaerbt werden. (eigen)

Die bluehenden Sprossspitzen des Maedesuess galten schon immer als Heilmittel bei der Behandlung saemtlicher Erkrankungen, die mit einem zu hohen Gehalt an Wasser oder Harnsaeure im Organismus zusammenhingen, da sie deren Ausscheiden ueber Harn und Schweiss foerdern. (#104/253)

Moderne Autoren haben seine starke harntreibende und reinigende Wirkung bestaetigt, die bei Wassersucht, Fettsucht, Oedemen an den Gliedmassen und Gelenken, bei Gicht, akutem Gelenksrheumatismus und Cellulitis erfolgreich genuetzt wird. (#104/253)

Durch seine harntreibende Eigenschaft erleichert es auch das Ausschwemmen von kleinen Nieren- und Blasensteinen. (#104/253)

Der Kraeutertee aus den bluehenden Sprossspitzen oder Blueten wirkt aromatisch und stellt ein ausgezeichnetes Hilfsmittel bei vorgenannten Beschwerden dar. (#104/253)

Das Infus aus Blaettern und Blueten kann ebenfalls als begleitende Massnahme zu obiger Behandlung gesehen werden. (#104/253)

Der Wurzelstock hilft insbesondere bei Wechselfieber und erzeugt auesserlich eine tonische und adstringierende Wirkung. (#104/253)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Droge:

Die bluehenden Sprossspitzen und der Wurzelstock. (#104/252)

Medizinisch verwendet werden die Blueten, aber auch das zur Bluetezeit gesammelte Kraut. (#144)

Aussehen:

Die 0,5 bis 1,5 m hoch wachsende, mehrjaehrige Pflanze findet sich auf feuchten Wiesen, in Sumpfgebieten und an Ufern von Gewaessern in Mitteleuropa, Nordamerika und Nordasien. Im Sommer bilden die zahlreichen gelblichweissen Blueten lockere Dolden, die an Zuckerwatte erinnern. (#144)

Sammelzeit:

Europa: Die bluehenden Sprossspitzen koennen von Juni bis August rund 20cm unterhalb des Bluetenstandes abgeschnitten werden. Der Wurzelstock wird im September/Oktober ausgegraben, gewaschen, die Seitenwurzeln entfnert und in 5 bis 10cm lange Stuecke geschnitten, die bei sehr grossen Exemplaren noch der Laenge nach geteilt werden. (#104/252f.)

Aufbewahrung:

Die bluehenden Sprossspitzen zu Bueschel binden und im Schatten an einem luftigen Ort trocknen; den Wurzelstock hingegen in die Sonne legen. Die Sprossspitzen in Gefaessen aus Glas oder Porzellan aufbewahren, den Wurzelstock in Papier- oder Stoffsaeckchen. (#104/253)

Wirkungen:

(#104/253)

Die Droge verfuegt ueber eine geringe salicylsaeureaehnliche Wirkung. (#116/62)

Vor allem die Blueten enthalten Salicalsaeureverbindungen, Flavonoide aber auch Gerbstoffe, die fuer den zusammenziehenden Geschmack verantwortlich sind. (#144)

Innerlich als Tee werden Maedesuessblueten oder -kraut zur unterstuetzenden Behandlung bei Erkaeltungserkrankungen und als schweisstreibendes und harntreibendes Mittel angewendet. Die Wirksamkeit bei rheumatischen Erkrankungen ist nicht belegt. (#144)

Dosis:

Tee:
2,5 bis 3,5 g Maedesuessblueten oder 4 bis 5 g Maedesuesskraut werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser uebergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Mehrmals taeglich eine Tasse frisch bereiteten Tee moeglichst heiss trinken. (#144)

Innere Anwendung:
die bluehenden Sprossspitzen
Als aromatisches und reinigendes Getraenk.
Infus (Kraeutertee) - 1 bis 2g auf 100ml Wasser. Taesschenweise.
Harntreibend und reinigend.
Infus - 3g auf 100ml Wasser. Drei bis vier Tassen am Tag. (#104/253)

Aeussere Anwendung:
die bluehenden Sprossspitzen
Adstringierend und als unterstuetzende Massnahme bei geschwollenen Gliedmassen.
Infus - 3g auf 100ml Wasser. Packungen, Teilbaeder oder Fussbaeder. (#104/253)

Warnhinweise:

Nicht anwenden bei Ueberempfindlichkeit gegenueber Salicylate! (#144)

Nicht anwenden bei Asthmatikern! (#144)

Nicht anwenden bei Saeuglingen und Kleinkindern! (#144)

Nicht anwenden waehrend Schwangerschaft und Stillzeit! (#144)

Bei Anwendung in hoeheren Dosen oder ueber laengere Zeit koennen aufgrund des Salicylatgehaltes Magen- und Darmbeschwerden auftreten. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada".


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie