Fragaria vesca Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Rosaceae - Rosengewaechse

Andere Namen:

Walderdbeere, Rotbeere, Grasbeere, Knackbeere, Majussenblaetter, Backsierbeere, Erbelkraut. (#104/256) Erbelkraut, Walderdbeere, Rotbeere. (#144) European Wood Strawberry (engl.), Hedge Strawberry (engl.). (#146)

Inhaltsstoffe:

Pflanzenschleim, Tannine, Triterpenalkohole (Wurzelstock), Vitamin A, B, C, Zucker (Fruechte). (#104/257)

Die Blaetter und Wurzeln enthalten Gerbstoffe, Flavonole, Pflanzensaeuren und Salicylsaeure. (#144)

Vorkommen:

Die Walderdbeere findet man in Europa und Asien. Eingefuehrt wird die Droge meist aus dem sued- und osteuropaeischen Raum. (#144)

Die wilde Form ist in ganz Europa anzutreffen und waechst vor allem in Waeldern und auf grasigen Plaetzen. Sie ist aber auch europaweit als Kulturpflanze in den unterschiedlichsten Kreuzungen zu finden. (#104/256f.)

Allgemeines:

Die Fruechte sind ein allgemein bekanntes Lebensmittel. (eigen)

Erdbeerblaetter dienen auch als Ersatz fuer schwarzen Tee. Erdbeerblaetter sind Bestandteil einiger Fertigarzneimittel aus der Gruppe der Galle- und Lebermittel. (#144)

Der Wurzelstock der Erdbeere wirkt appetitanregend, reinigend und harntreibend und kommt vor allem bei Gicht, Arthritis unn Rheumatismus sowie bei Personen, die an Ischias und Steinleiden laborieren, zur Anwendung. Aus dem Wurzelstock laesst sich ausserdem ein ausgezeichnetes adstringierendes Mittel fuer das Zahnfleisch herstellen. (#104/257)

Die Blaetter verfuegen ueber analoge Eigenschaften wie die Wurzeln, wobei ihnen zusaetzlich eine gute Wirkung bei Durchfall und Haemorrhoiden nachgesagt wird. Darueber hinaus wirken sie narbenbildend und adstringierend auf die Haut. (#104/257)

Aussehen:

Die Walderdbeere ist eine 5 bis 20 cm hohe, krautige, mehrjaehrige Pflanze. Typisch sind die dreizaehligen Blaetter mit scharf gesaegtem Rand, die weissen Blueten und die roten reifen Beeren. Die Walderdbeere kommt in vielen Unterarten und Formen vor und sind weit verbreitet auf Lichtungen und in Waeldern aber auch auf Wiesen. (#144)

Droge:

Der Wurzelstock und die Blaetter. (#104/257)

Verwendet werden die jungen, waehrend der Bluetezeit im Mai und Juni gesammelten Blaetter, die Wurzel und die Beeren. (#144)

Aufbewahrung:

Den Wurzelstock in der Sonne und die Blaetter im Schatten trocknen lassen. Das Sammelgut dann in Papier- oder Stoffsaeckchen. (#104/257)

Sammelzeit:

Europa: Der Wurzelstock wird im Fruehling oder Herbst ausgerissen und von den Wurzeln und trockenen Blaettern befreit. Die Blaetter werden im Mai/Juni, wenn sie voellig ausgewachsen sind, gesammelt. (#104/257)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Wirkungen:

(#104/257)

Den Fruechten wird eine Schutzwirkung gegenueber oxidativen Stress zugeschrieben. (#144)

In der Volksmedizin werden Zubereitungen aus den Blaettern oder der Wurzel zur Behandlung von Durchfaellen, als Gurgelmittel bei Entzuendungen des Hals- und Rachenraums und des Zahnfleisches und als sog. Blutreinigungsmittel verwendet. Die Wirksamkeit bei diesen Anwendungsgebieten ist wissenschaftlich nicht belegt. (#144)

Dosis:

Erdbeerblaetter:
1 Teeloeffel zerkleinerte getrocknete Erdbeerblaetter (ca. 1g) werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser uebergossenen und nach 5 bis 10 Minuten abgeseiht. Bei Durchfall mehrmals taeglich eine Tasse Tee trinken. (#144)

Erdbeerwurzel:
1,5 g zerkleinerte getrocknete Wurzel mit ca. 150 ml siedendem Wasser uebergiessen nach 5 bis 10 Minuten abseihen. Bei Durchfaellen mehrmals taeglich eine Tasse Tee trinken.
Gurgelmittel: 5g Wurzel auf 1 l Wasser ca. 30 Minuten am Sieden halten. (#144)

Frische Erdbeerblaetter:
Eine Handvoll Blaetter mit 500 ml Wasser ca. 30 Minuten am Sieden halten und auf ca. die Haelfte einkochen, heiss durch ein Sieb geben. Bei Durchfaellen 1 Teeloeffel alle 3 bis 4 Stunden einnehmen, bei Entzuendungen des Hals- und Rachenraumes als Gurgelmittel verwenden. (#144)

Innere Anwendung:
der Wurzelstock
Appetitanregend, harntreibend, reinigt den Organismus von Harnsaeuren.
Dekokt - 1g auf 100ml Wasser. Zwei Tassen am Tag vor den Mahlzeiten. (#104/257)

Aeussere Anwendung:
der Wurzelstock (oder die Blaetter)
Bei entzuendeter Mundschleimhaut.
Dekokt - 5g auf 100ml Wasser. Mehrmals taeglich Mundspuelungen und Gurgeln. (#104/257)

Innere Anwendung:
die Blaetter
Harntreibend, scheidet Harnsaeuren aus, stoppt Durchfall.
Infus - 4g auf 100ml Wasser. Drei bis vier kleine Tassen taeglich. (#104/257)

Kosmetische Anwendung:
Eine Handvoll Blaetter ins Badewasser hilft bei empfindlicher und entzuendeter Haut. Das Fruchtfleisch kann bei trockener und faltiger Haut in Form einer Maske aufgetragen werden und wirkt erweichend und erfrischend. (#104/257)

Warnhinweise:

Nicht anwenden bei Ueberempfindlichkeit gegenueber Erdbeeren oder anderer Rosaceae-Arten (Himbeere, Pflaume, Aprikose usw.)! (#144)

Im Wald gesammelte Fruechte sollten nicht ungewaschen verzehrt werden wegen der Gefahr einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm. (#144)

Ansonsten sind bei bestimmungsgemaessem Gebrauch keine Nebenwirkungen und Risiken bekannt. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada".


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie