Gymnopilus spectabilis (Fries) A.H. Smith

Andere Namen:

G. junonius (Fries) Orton, Beringter Flaemmling, (#40, #51) Pholiota s., (#51, #62) o-warai-take (Japan), big laughing mushroom (engl.). (#62)

Allgemeines:

Es gab frueher einen schamanistischen Gebrauch halluzinogener Pilze in Japan. Die Erinnerung an diese alte Tradition hat ueberlebt. O-warai-take wird heute mit G.s. identifiziert. Doch Stijve und Kuyper fanden 1988 kein Psilocybin, ebenso Christiansen et al. im Jahre 1984 und Koike et al. im Jahre 1981. (#62) Die Wirksamkeit dieses Pilzes und die Zuordnung des japan. Pilzes o-warai-take muss als ungeklaert angesehen werden. (eigen)

Wirkungen:

J. Gartz gibt in seinem Buch "Narrenschwaemme" eine Beschreibung einer halluzinogenen Pilzerfahrung mit dieser Pilzart an:

15 Min. nach dem Verspeisen von 2 oder 3 Hueten fuehlt er sich zerstreut - der Raum erscheint kleiner als vorher, die Waende sind naeher als normal. Objekte schimmern und sind gelb mit zentralen, dunkleren Flaechen verfaerbt. Baeume und Gras haben eine sehr gruene Farbe angenommen und zeigen aber auch purpurfarbene Flecke. Dann scheinen alle Dinge unnatuerlich verfaerbt, wie beim Fernsehen. Obwohl er seine Gedanken nicht sammeln konnte, fand der Mann seine Reaktionsweise geschaerft. Er stellte sich Fragen und konnte sie sofort beantworten. Andererseits konnte er nach den Niederlegen eines Buches dieses nicht wiederfinden. Nach ein paar Stunden war die Wirkung vorueber. (#51)

Aussehen:

Hut: 5-25cm breit, gelbfuchsig, gelbbraeunlich, Oberflaeche eingewachsen faserig bis faserschuppig, Rand ungerieft, lange eingerollt. Blaetter: jung gelblich und oft mit rostigen Flecken, bei Reife rostbraeunlich, gedraengt stehend, abgerundet angewachsen. Fleisch: gelblich, im Stiel braeunlichgelb, Geschmack schon beim blossen Belecken sehr bitter, Geruch beim Verletzen rettichartig. Stiel: blassgelblich, fuchsig ueberfasert, keulig, mit haeutigem Ring, der bisweilen am Hutrand haengenbleibt, bei trockenem Wetter verschwindet der Ring haeufig und hinterlaesst dann nur eine gelbbraeunliche Zone. Sporen: ockerrostbraeunlich, ellipsoid, warzig rauh, 8-10x4,5-6 mcm; Sporenstaub rostbraeunlich. (#40) Er ist leicht bitter und gehoert zu den groessten Pilzarten. Es gibt Stiele bis zu 60cm. (#51)

Vorkommen:

Der Pilz kommt an Laubholzstruempfen (in Suedeuropa auch an Nadelholz) (#40, #51) vor und ist ziemlich haeufig. Er gedeiht von August bis Oktober. (#40) Er waechst in den USA, (#51) Japan und Norwegen. (#62)

Inhaltsstoffe:

Der Pilz enthaelt das halluzinogeneTryptamin Psilocybin. (#40, #51, #62/309)

Sucht:

Die Ausbildung einer koerperlichen oder glaubhaften psychischen Abhaengigkeit ist nicht bekannt. (eigen)

Geschichte:

1942: Es soll eine versehentliche Vergiftung in Cleveland, USA, stattgefunden haben. (#51)

1978: Der erste Psilocybin-Nachweis erfolgte durch Hatfield und Mitarbeiter. (#40, #62/309)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie