Indigofera tinctoria Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Andere Namen:

Echter Indigo, Indigostrauch, true indigo (engl.). (Internet)

Pflanzl. Fam.:

Fabaceae - Huelsenfruechtler/Schmetterlingsbluetlerm

Vorkommen:

Afrika, Indien und China, kultiviert auch in den USA (South Carolina, Georgia, Lousiana). (Internet)

Allgemeines:

Die Pflanze gehoert zu den sogenannten Faerbepflanzen, die zum Faerben von Naturstoffen verwendet wurden. Mit der Droge kann in Blau gefaerbt werden. (eigen)

Die Pflanzenteile werden zur Bluetezeit abgeschnitten und in grossen Behaeltern mit Wasser bedeckt und der Gaerung ueberlassen. Dabei bildet sich aus dem wasserloeslichen, gelben Farbstoff Indican durch eine Oxidation mit Luft dunkelblaues, wasserunloesliches Indigo. Dieses wird nach der Trocknung in Bloecke geschnitten und gelangt so in den Handel. Der Umwandlungsprozess wird noch durch das Schlagen mit Stoecken und Schaufeln beschleunigt, wodurch viel Luft an die Farbstoffloesung gelangt. (Internet)

Indigo ist ein Kuepenfarbstoff. Zum Faerben werden die Indigobloecke pulverisiert und mit einem sogenannten Verkuepungsmittel wieder in die urspruengliche wasserloesliche und gelbe Form gebracht. In die so hergestellte Kuepe werden die Textilstuecke getaucht, die sich vorerst knallgelb faerben. An der Luft wandelt sich der gelbe Farbstoff Indican auf den Textilstuecken dann schliesslich wieder zum blauen Indigo um. Auf diese Art und Weise werden noch heute die Jeans gefaerbt, sofern noch echter, pflanzlicher Indigo verwendet wird. (Internet)

Droge:

Farbstoff:
Indican, als Vorstufe zum Indigo in den Blaettern und im Staengel (indigoblau faerbend). (Internet)

Aussehen:

Groesse bis 3 m, Bluetenfarbe rosarot. (Internet)

Geschichte:

Steinzeit: Indigo ist neben Krapp und Reseda einer der aeltesten bekannten, pflanzlichen Farbstoffe. Die aeltesten Funde stammen aus einer steinzeitlichen Hoehle in Frankreich. (Internet)

Antike: In Mumien der Aegypter, 2.000 vor Christus, wurden mit Indigo gefaerbte Baender gefunden. (Internet)

In Europa gewann man den "Koenig der Farbstoffe" lange Zeit aus Faerberwaid, einer Bluetenpflanze aus der Familie der Kreuzbluetler. Der in Thueringen produzierte Waidindigo wurde nach Sachsen oder in die Tuchstadt Koeln exportiert. Über die Hafenstaedte Hamburg, Luebeck und Bremen gelangte er nach Holland und nach England. (Internet)

1602: Mit der Gruendung der ostindischen Handelsgesellschaft im Jahre 1602 durch die Hollaender war der Untergang des europaeischen Waids besiegelt: Die hollaendischen Seefahrer begannen, Indigo aus Indien zu importieren. Die asiatische Indigopflanze zeichnete sich durch eine hoehere Farbausbeute aus. Dadurch war der Farbstoff preisguenstiger herzustellen. Zur Stuetzung des einheimischen Waidhandels wurden zunaechst Verbote erlassen, die die Einfuhr und die Weiterverarbeitung des indischen Indigos verhindern sollten. In Nuernberg drohte einem Faerber sogar die Todesstrafe, wenn er sich nicht daran hielt. (Internet)

17. Jhdt: In diesem Jahrhundert, nach einem langen Konkurrenzkampf, setzte sich jedoch der indische Indigo aufgrund seines hoeheren Farbstoffgehalts endgueltig durch. (Internet)

1878: Das Jahr 1878 brachte fuer den Handel mit Indigo eine entscheidende Wende, da dem deutschen Chemiker Adolf von Baeyer die erste kuenstliche Herstellung von Indigo gelang. Ab 1897 kam dieser synthetische Indigo durch die Badische Anilin- und Sodafabrik (BASF) in Ludwigshafen zu einem sehr guenstigen Preis in den Handel. (Internet)


Bildquellen:

Abb.1.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Internet.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie