Inocybe patouillardi Bres.

Andere Namen:

Ziegelroter Risspilz, (#39/74, 40/139) red staining inocybe (engl.), inocybe de patouillard (frz.). (#39/76)

Inhaltsstoffe:

Muscarin. (#39/74, 40/139)

Vorkommen:

Ein recht frueh erscheinender Pilz, der von Mai bis Juli (August) in Parkanlagen und In Laubwaeldern, besonders unter Buchen und Linden, angetroffen werden kann. Der Pilz waechst auf kalkhaltigen humosem Boden. (#39/77)

Dosis:

Die toedliche Dosis ist umstritten und reicht von 75-500g. (#39/75)

Aussehen:

Die Pilzforscher Bresinsky und Besl geben eine genaue Beschreibung dieser Pilzart in ihrem Werk "Giftpilze. Ein Handbuch fuer Apotheker, Aerzte und Biologen." an:

Hut: 3-9cm, zunaechst stumpfkegelig, dann glockig ausgebreitet, vielfach mit bleibendem stumpfem, ziemlich breitem Buckel; Rand zunaechst eingerollt, dann abwaerts gekruemmt, unregelmaessig wellig bis eingeschnitten. Zunaechst weisslich, bisweilen mit sehr hellen ockerlichen oder grauen Mischtoenen, bei Verletzung oder im Alter zunehmend mit ziegelroetlichen Farben, die meist streifenweise am sonst weisslichen Hut sichtbar werden, schliesslich gaenzlich rotbraun bis zimtbraun verfaerbend. Oberflaeche zuerst fein seidigfaserig, dann faserig gestreift, seltener bei Trockenheit auch faserschuppig aufbrechend, trocken, schwach glaenzend.

Lamellen: gerade oder abgerundet angeheftet bis fast frei, untermischt, eher gedraengt, 4-7mm breit, schwach bauchig. Erst weisslich, weisslichrosa, dann gelblich oliv, graugelblich, schliesslich braunoliv bis fast zimtbraun mit weiss bereiter Schneide; bei Druck roetend. Sporenpulver ockerbraun.

Stiel: 4-7(20)x1-1,5(-2) cm, im Querschnitt rund, mehr oder minder gleich dick, bzw. gegen die Basis allmaehlich verjuengt oder auch dicker werdend, diese dann vielfach knollig erweitert, jedoch nicht oder undeutlich gerandet knollig. Zunaechst weiss, bald roetend, Oberflaeche an der Stielspitze weiss bereift, nach unten zu laengsfaserig gestreift. Mit schwacher und fluechtiger Cortina.

Fleisch: Fest, faserig, weiss. Der Geruch ist eher fruchtartig als spermatisch, alte Exemplare bisweilen unangenehm riechend. Im Hut gegen den Rand duenn, im Scheitel dick, kaum roetend; im Stiel staerker roetend, auffallend faserig, voll.

Mikroskopische Merkmale: Sporen 9-14,5x5-8 microm, mehr oder minder nierenfoermig mit breit gerundeten, stumpfen Enden, glatt. Pleurozystiden fehlend. Cheilozystiden ohne Kristallschoepfe, zylindrisch oder keulenfoermig, duennwandig, 70-90x8-10 microm. Schnallen an den Hyphensepten vorhanden. (#39/76)

Geschichte:

Eugster isoliert erstmalig Muscarin aus diesem Pilz. (#39/74)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie