Bildquelle. 1. Bluete. 2. Samenkapsel. 3. Blatt.
Piule (Samen, chinantek., mazatek.), I. rubrocaerulea., tlitliltzin (heilige Schwarze, aztek.), (#11, #62, &1) Badoh Negro (zapotek.), (#11, #62) I. rubrocaerulea Hooker, (#45) I. tricolor, (#45, #62) badoh negro (zapotek.), (#11, #62) badungas (zapotek.), yaxce'lil (Maya), quiebraplato (plate breaker), piH pu'ucte-sh (broken plate flower), la'aja shnash (Samen der Jungfrau, zapotek.), (#62) xtontikin (trockener Penis, Maya, weisse Variante, Samen). (#32)
Die amerikanische Firma ... off the Jungle gibt folgende Sortennamen an:
Heavenly Blue, Pearly Gates, Flying Saucers, Zapotec Blue. (&1)
Austrosaat nennt die Samen "Blauer Himmel"
100-150 gepulverte Samen haben eine halluzinogene Wirksamkeit von 75-150 mcg LSD. (#17) Aus etwa 1 Fingerhut voll pulverisiertem Samen wird ein Getraenk zubereitet. (#11) Die Mixe verwenden 26 Stk. Samen. (#62)
Das Hauptalkaloid ist d-Lysergsaeureamid, (#12, #62) geringere Mengen an Isoergin, (#12, #62) Chanoclavin, Elymoclavin, (#12, #62) und Spuren von Ergonovin und Lysergol kommen vor. (#12) d-Lysergsaeureamid und Isoergin liegen als N-(1-Hydroxyethyl)amid vor. (#14, #62) Der Gesamtalkaloidgehalt betraegt 0,06%. (#62) Dies ist der 5-fache Alkaloidgehalt wie in Turbina corymbosa. (#11) Es kommen Alkaloide auch in Stamm und Blaettern vor. (#62)
Es ist eine einjaehrige Schlingpflanze. Die Blaetter sind laenglich, tief eingeschnitten und ganzrandig. Die Frucht enthaelt laenglich-eckige und schwarze Samen. Es ist eine variable Pflanzenart. (#11)
Die Winde gedeiht in tropischen und warmgemaessigten Zonen, vor allem im Westen und Sueden Mexikos und Guatemalas, auf den Westindischen Inseln und in Suedamerika. (#11) Die Pflanze ist heute als Zierpflanze weltweit verbreitet. (eigen)
Convulvaceae - Windengewaechse
Bildquelle. Kapsel und Samen.
Die Winde ist im Gartenbau wohlbekannt. (#11, #62) Im suedmexikanischen Staat Oaxaca werden die Samen als eines der wichtigsten Halluzinogene geschaetzt. (in der 'Wahrsagekunst', fuer rituelle Handlungen). Der Gebrauch ist gleich wie bei Turbina corymbosa. (#11) Die Samen der weissen Trichterwinde (I. v. var. Pearly Gates), die bei den Maya xtontikin, "trockener Penis", heisst, werden von den Hebammen den niedergekommenen Frauen zur Erleichterung der Geburt gegeben. Das Kraut dieser Winde wird von den Maya als Aphrodisiakum geraucht. (#32) Noch heute in Mexiko als schamanistisches Berauschungsmittel verwendet, z.Bsp. bei den Mixe Indianern aus Oaxaca. Sie halten I.v. fuer staerker als Turbina corymbosa. Die Mixe mahlen die Samen, filtrieren die Loesung durch ein Tuch, und nehmen diese ein. (#62)
Noch heutzutage werden Windensamen von I. rubrocaerulea und I.v. von Heilern und Wahrsagern in Oaxaca eingenommen. (#32)
Eine Verwendung von Ipomoeasamen in Europa tritt sporadisch auf, wird aber von den meisten Konsumenten schon nach dem ersten Konsum wieder vergessen, hierbei spielen vor allem die geringe halluzinogene Wirkung und der Geschmack eine Rolle; Eine Warnung muss noch zu diesem Thema hinzugefuegt werden, dass die Verwendung von Samen aus dem Gartenbau u.U. durch eine moegliche Behandlung der Samen mit giftigen Fungiziden (Pilz-abtoetenden Mitteln) Probleme hervorrufen kann! Deshalb gibt es eine Reihe von Firmen, die Samen speziell fuer den Konsum herstellen. (eigen)
... off the jungle bietet folgende Informationen an:
Tlitliltzen, Badoh Negro: Populaere, bluehende Trichterwinde, gewoehnlich als einjaehrige Gartenpflanze gezuechtet, aber wird oft mehrjaehrig in frostfreien Gebieten. Ein farbenfroher Zaun- oder Spalierbedecker, schnell und einfach aus den Samen zu ziehen. Zuerst die Samen in warmen Wasser einweichen, bis sie aufgeschwollen sind, dann ca. 1,7cm tief einsaeen. Hinaussetzen nach den Froesten mit Kletterhilfen. 'Heavenly Blue' (klar blaue Blueten) oder 'Pearly Gates' rein weisse Blueten.
Flying Saucers: Dieses Kultigen wurde erwaehnt und illustriert in der Literatur ueber entheogene Varietaeten, aber ist beinahe in die Ausrottung gerutscht und ist nicht kommerziell erhaeltlich. Einer unserer Kunden ermoeglichte es einige Familienerbstuecksamen zu retten und erhoehte die Ernte fuer jene, welche interessiert sind eine schoene und sehr aufregende, ethnomedizinische Kostbarkeit zu bewahren. Die Blueten sind gross, bis zu 10cm und variieren in Farbe von blau mit weissen Streifen bis zu weiss mit vielen blauen Tupfen, sehr unueblich und attraktiv.
Zapotec Blue: Waehrend einer kuerzlich gemachten Expedition in die Oaxacanische Sierra um sich mit Zapotekischen Pilzheilerfreunden zu treffen, waren wir in der Lage Samen zu sammeln, von der originalen, wilden Form dessen, was die kommerziell-erhaeltliche, populaere 'Heavenly Blue' Trichterwinde wurde. Dieser Samenstrang wird von grosser Bedeutung fuer Forscher und Gaertner gleichzeitig sein, weil es der genetisch reine, wilde Typ von den orignalen Gebieten seines traditionellen, altertuemlichen entheogenen Gebrauch. Die Farbe ist ein hervorragend schoenes Blau. (&1)
Auch die Firma Austrosaat gibt gute Details zur Aufzucht der Pflanzen auf den Samenpackungen an;
Eine subjektive Beschreibung, die nur teilweise in der Lage ist die gesamte Geschichte und die Erfahrung darzustellen (v.a. im Hinblick auf die menschliche, tiefere Komponente):
Ein Selbstexperiment mit Ipomoea-Samen ereignet sich folgendermassen: Wir haben uns damals getroffen und man zweifelte sehr stark an der Wirksamkeit der Samen und des Tips, den ich aus Buechern herausgesucht hatte, denn ich erzaehle immer alles, was ich zu solch einem Thema gelesen habe. Nun wir sind zu Hause gewesen und wir haben bei feiner Musik geplant irgendwas zu machen. Die Samen wurden damals notduerftig mit einem Moerser zerquetscht, was aufgrund der extrem grossen Haerte kaum gelang. Ich habe den Tee mit Wasser unter den Blicken von ein paar Freunden angekocht. Es wurden etwa 200 Samen verwendet. Ich habe das Ganze einige Zeit lang koecheln gelassen. Musik lief, es war warm, und wir waren gluecklick. Ein Freund aus Voels (ein anderer) ist gekommen, der sich die Aktion anschauen wollte. Dieser Tee wurde ein bisschen trueb und ich habe den Tee eingenommen. Ob da damals noch andere einen Tee getrunken habe, wage ich zu bezweifeln, da ich es eigentlich gar nicht mehr weiss. Wir sind dann zu ihm rausgefahren, um zu quatschen, gute Musik anzuhoeren, und zu quatschen. Was wir taten. Na - auf jeden Fall habe ich beim Rausfahren sehr wohl eine Reaktion von den Samen gemerkt. Nun in Voels ist mir anschliessend schlecht geworden und der Appetit auf die Samen ist mir vergangen - und ich habe ordentlich in die Muschel (Klo) gekotzt. Sehr heftig. Ich war froh, das Zeug wieder rauszukotzen und habe mir damals lange ueberlegt, ob es die Samen, eine moegliche Behandlung der Samen mit einem giftigen Schutzmittel, oder ... Auf jeden Fall war mein Freund entsetzt - machte sich Sorgen um meine Gesundheit und ich habe ihn beruhigt. Schwach aber doch, fing ich mich bald; zuerst - dann habe ich kurz Dias angeschaut, die Sie mir gezeigt haben, denn es ist noch jemand gekommen, der die diese Bilder brachte. Es waren Bilder - nun - es war eine verschmorte Puppe dabei; eine aus Plastik, deren Gesicht halbseitig verbrannt war; es ist mir nicht gut eingefahren; die Wirkung hatte eingesetzt und es hat mich abgeturnt, total; ich fand das Bild fuerchterlich, grausig, brutal, direkt; Es stellte sich daraufhin ein depressives, sinnentleertes und muedes Gefuehl ein. Unser Freund brachte uns heim. Ein gewisser Nachrausch bestand. Ich fuehlte mich leer. Es gab kaum halluzinogene Wirkungen gegenueber LSD, da sie aufgrund der chemischen Konstitution sowieso keine starken Halluzinogene sind. (Pers. Inf. T,D,P,eigen)
Bildquelle. Die Pflanze.
Die Ausbildung einer koerperlichen oder psychischen Abhaengigkeit ist nicht bekannt geworden. (eigen)
Das Halluzinogen war den Azteken bekannt. Es wurde gleich wie Ololiuqui benuetzt. (#11)
1959: R.G. Wasson sandte Samen zur Identifikation zu A. Hofmann, dem Entdecker des LSD.
1960: MacDougall entdeckte den Gebrauch der Samen bei den Zapoteken.
1960: A. Hofmann isolierte d-Lysergsaeureamid, die psychoaktive Hauptkomponente. (#62)
Die Wirkung dauert 3h. (#17)
Abbildung 1: Zeichner: SMITH E.W.; In: SCHULTES Richard Evans, HOFMANN Albert: "The Botany and Chemistry of Hallucinogens", THOMAS Charles C. Publishers, S. 253, 1980.
Abbildung 2: Zeichner: SMITH E.W.; In: SCHULTES Richard Evans, HOFMANN Albert: "The Botany and Chemistry of Hallucinogens", THOMAS Charles C. Publishers, S. 254, 1980.
Abbildung 3: Photograph/in: unbekannt; Quelle: Wikipedia;