Juniperus communis Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Cupressaceae - Zypressengewaechse

Inhaltsstoffe:

Beeren: 30% Invertzucker, Gerbstoffe, Harzsaeuren, Flavonoide und 0,2-2,0% aetherisches Oel. Im norwegischen Wacholderoel wurden 17 Monoterpene und 24 Sesquiterpene nachgewiesen (z.B. Camphen, alpha-Pinen, beta-Pinen, Limonen, delta-3-Caren, Myrcen, Terpineol-4, Cadinen, Elemen, alpha-Caryophyllen, beta-Caryophyllen. (#103/319)

Aetherische Oele: Pinen, Camphen, Junen, Terpineol, Cadinen; organische Saeuren, Zucker, Juniperin. (#104/319)

Wacholderbeeren enthalten u.a. aetherisches Oel, Gerbstoffe und Invertzucker. (#144)

Andere Namen:

Wacholder, Fructus Juniperi (lat.-pharm.), Pseudofructus Juniperi (lat.-pharm.), Oleum Juniperi (lat.-pharm.), (#103/318) Gemeiner Wacholder, Machandel, Kranewitt, Heidewacholder, Krammelbeere, Queckholder, Jochhandel, Feuerbaum, Raeucherstrauch. (#104/318) Kaddig, Wacholder, Kranewitter, Machandel, Reckholder. (#144)

Vorkommen:

Auf der noerdlichen Erdhalbkugel in trockenen Nadelwaeldern und auf Heideflaechen verbreitet. (#103/319)

Der Wacholder ist in Nordasien und Nordamerika beheimatet. In Deutschland und Oesterreich ist die Pflanze teilweise geschuetzt. Die Droge wird aus Italien, Kroatien und Albanien importiert. (#144)

Allgemeines:

Wacholderbeeren sind in einigen Blasen- und Nierentees meist in Kombination mit anderen Arzneipflanzen enthalten. Wacholderbeeren spielen auch eine Rolle in der Likoer- und Schnapsherstellung (z.B. Gin). (#144)

Aussehen:

Der Wacholder ist ein Baum oder Strauch von bis zu 10 m Hoehe. Die immergruenen Blaetter sind nadelfoermig. Die Scheinbeeren benoetigen fuer die Reife 2 - 3 Jahre, so dass sich an dem Baum reife (dunkelblaue) und unreife (gruene) Fruechte gleichzeitig finden. Das Holz enthaelt ein wuerziges Oel und wird zum Raeuchern von Fleischwaren verwendet. (#144)

Wirkungen:

Als gutes Diuretikum gelten die Beerenzapfen (Scheinfruechte) des Wacholders. (#103/318) An der diuretischen Wirksamkeit soll das Terpineol-4 wesentlich beteiligt sein. Verwendet werden vorwiegend Aufguesse oder Extrakte der Droge. (#103/319)

Alkoholische Loesungen des aetherischen Oels benutzt man bisweilen zu hautreizenden Einreibungen, aber auch als Stomachika. Erwaehnenswert ist in diesem Zusammenhang die Herstellung von Wacholderschnaepsen (Alkohol) durch Vergaerung der Beeren und anschliessende Destillation. (#103/319)

Die Verwendung der Beeren kann leicht zu Nierenreizungen fuehren! (#103/319)

(#104/319)

Wacholderbeeren enthalten u.a. aetherisches Oel, Gerbstoffe und Invertzucker. Sie wirken gegen Verdauungsbeschwerden, Voellegefuehl und Blaehungen. Daher verwendet man Wacholderbeeren gerne auch zum Wuerzen von schwer verdaulichen Speisen. (#144)

Allgemein bekannt ist auch eine wassertreibende Wirkung. Da dieser Effekt jedoch durch eine Reizung der Nieren zustande kommt, wird die Anwendung zum Ausschwemmen von Koerperwasser jedoch nicht empfohlen. (#144)

Wacholderbeerenextrakte sind z.T. auch Bestandteil von Baedern gegen rheumatische Erkrankungen. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Der Wacholder.

Dosis:

Tee:
1 Teeloeffel (etwa 2 g) Wacholderbeeren werden zerquetscht, mit ca. 150 ml heissem Wasser uebergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. 3 bis 4 mal taeglich eine Tasse Tee trinken. (#144)

Tagesdosis:
2 g bis maximal 10 g der getrockneten Wacholderbeeren oder entsprechend 20 mg bis 100 mg des aetherischen Oels. (#144)

Anwendungsdauer:
Nicht laenger als 4 Wochen anwenden. (#144)

Warnhinweise:

Nicht waehrend der Schwangerschaft anwenden! (#144)

Nicht anwenden bei entzuendlichen Erkrankungen der Nieren! (#144)

Nicht laenger als 4 Wochen anwenden! (#144)

Eine Ueberdosierung oder laengere Anwendung kann zu Nierenschaeden fuehren! (#144)

Dies aeussert kann sich in Schmerzen in der Nierengegend, erhoehtem Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen und Ausscheiden von Eiweiss und Blut mit dem Urin aeussern. Ein Veilchengeruch des Harns deutet auf eine Ueberdosierung hin. (#144)


Bildquellen und Bildverweise:

Abbildung 1: Zeichner: Unbekannt; Bild entnommen aus: Internet.

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie