Plantago psyllium Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Plantaginaceae - Wegerichgewaechse

Andere Namen:

Flohkraut, Flohwegerich. (#104/452) P. afra Linnaeus, Flohsamen, Flohkraut, Heusamen, Psyllium, Sandwegerich, Strauchwegerich. (#144)

Inhaltsstoffe:

Pflanzenschleim, Kalisalze, Spurenelemente, Aucoboside. (#104/453)

Flohsamen enthalten wie auch der Indische Flohsamen (P. ovata) besonders in der Samenschale reichlich Schleimstoffe, die bei Anwesenheit von Wasser stark quellen. Im Gegensatz zum Indischen Flohsamen (Plantago ovata) enthaelt der Flohsamen keine Staerke. Plantago ovata und Plantago afra enthalten im Gegensatz zu Plantago indica das Iridoidglykosid Aucubin, dem eine leberschuetzende Wirkung nachgesagt wird. (#144)

Vorkommen:

Die Heimat des Flohsamen ist der Mittelmeerraum und Westasien. Kultiviert wird der Flohsamen in Kuba, Indien, Israel, Japan, Pakistan, Spanien, Suedbrasilien und in Russland. (#144)

Allgemeines:

In Deutschland sind vor allem Fertigarzneimittel mit den Indischen Flohsamen (P. ovata) zur Behandlung der Verstopfung im Handel. (#144)

Aussehen:

Flohsamen ist ein einjaehriges, aufrecht wachsendes, niedriges Kraut mit schmalen, laenglichen Blaettern. In den oberen Blattachseln stehen die Bluetenzweige und bilden als Bluetenstand eine Aehre. (#144)

Droge:

Die Samen. (#104/453)

Medizinisch verwendet werden die Samen vom Flohsamen oder Sandwegerich (P. indica syn P. arenaria). (#144)

Wirkungen:

(#104/453)

Flohsamen enthalten wie auch der Indische Flohsamen (P. ovata) besonders in der Samenschale reichlich Schleimstoffe, die bei Anwesenheit von Wasser stark quellen und werden daher bei Verstopfung (habituelle Obstipation) oder Erkrankungen, bei denen ein weicher Stuhl erwuenscht ist, wie z.B. Haemorrhoiden, Analfissuren u.a. eingesetzt. Im Gegensatz zum Indischen Flohsamen (Plantago ovata) enthaelt der Flohsamen keine Staerke. Plantago ovata und Plantago afra enthalten im Gegensatz zu Plantago indica das Iridoidglykosid Aucubin, dem eine leberschuetzende Wirkung nachgesagt wird.
Die an der Oberflaeche der Samen lokalisierten Schleimstoffe quellen bei Einnahme mit ausreichend Wasser auf und bewirken durch das vergroesserte Volumen eine Foerderung der Darmtaetigkeit sowie durch die stuhlerweichende Wirkung eine erleichterte Defaekation. Die Wirkung tritt nach 12 bis 24 Stunden ein, der maximale Effekt wird erst nach einer Einnahme von 2 bis 3 Tagen erreicht. Die Gabe von Flohsamen bewirkt neben einer schwachen Cholesterin senkenden Wirkung auch eine langsamere Aufnahme von Zucker, was fuer Diabetiker von Bedeutung sein kann.
Da die im Flohsamen enthaltenen Fette leicht ranzig werden, sollte zerkleinerter Flohsamen hoechstens 24 Stunden aufbewahrt werden. Ferner muss der Samen vor Feuchtigkeit geschuetzt aufbewahrt werden. (#144)

Dosis:

5 bis 10 g Flohsammen laesst man in etwa 100 ml Wasser vorquellen und nimmt die Menge unter Nachtrinken von min. 1 Glas Wasser (200 ml) bis zu drei mal taeglich ein. (#144)

Warnhinweise:

Nicht anwenden bei Darmverschluss (Ileus), Verengungen der Speiseroehre oder des Magen-Darm-Kanals, bei Schluckbeschwerden und bei akuten Entzuendungen der Speiseroehre, des Magens und Darms!
Nicht im Liegen einnehmen! (#144)

Treten nach der Einnahme Brustschmerzen, Erbrechen oder Beschwerden beim Schlucken oder Atmen auf, so ist unverzueglich ein Arzt aufzusuchen! (#144)

Auf ausreichende Fluessigkeitszufuhr in Form von Wasser oder Kraeutertees (min 2 l taeglich) ist zu achten! Bei ungenuegender Fluessigkeitszufuhr kann es sonst zum Darmverschluss kommen. Aus diesem Grund sollte auch gleich nach der Einnahme ein weiteres Glas Wasser getrunken werden. (#144)

Bei anhaltender Verstopfung oder Stuhlunregelmaessigkeiten oder unklaren Beschwerden im Magen-Darm-Bereich ist eine Abklaerung der Ursachen durch einen Arzt erforderlich! (#144)

Insulinpflichtige Diabetiker duerfen Flohsamen nur unter engmaschiger Kontrolle des Blutzuckerspiegels einnehmen, da sich durch die verzoegerte Aufnahme von Kohlenhydraten ein veraenderter Insulinbedarf ergeben kann. (#144)

Wechselwirkungen:
Wie alle schleimstoff- oder quellstoffhaltigen Arznei- oder Nahrungsmittel kann die Aufnahme anderer Arzneistoffe vermindert werden. Arzneimittel sollten min. eine Stunde vor der Einnahme von Flohsamen eingenommen werden.
Flohsamen sollten nicht eingenommen werden, wenn andere Arzneimittel verabreicht werden, die die Darmtaetigkeit hemmen (z.B. Mittel gegen Durchfall, wie z.B. Imodium oder zentralwirksame Analgetika (Opioide) im Rahmen einer Schmerztherapie). Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker! (#144)

Flohsamen enthalten schwarze Pigmente, die moeglicherweise bei laengerer Anwendungsdauer in den Nieren abgelagert werden koennen. Daher sollten Flohsamen entweder unzerkleinert oder als Heisswasserextrakt gegeben werden. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie