Salvia divinorum Epling et Jativa-M.

Pflanzenbild Bildquelle. 1. Bluete. 2. Nodie. 3. Pflanze.

Andere Namen:

Hierba de la Pastora (Kraut der Schaeferin), Hierba de la Virgen (Kraut der Jungfrau), (#11) Ska Maria Pastora, ("Blaetter der Hirtin Maria"), (#13, #14, #31) Yerba de la Pastora (Hirtenkraut), (#31, #32) Wahrsagesalbei, (#32) moeglicherweise Pipiltzintzintli (aztek.), (#11, #31, &1) Ska Pastora, (&1, #14) hojas de la Pastora (mexik.), hojas de Maria Pastora (mexik.); (#13, #14) Azteken-Salbei. (Wikipedia)

Inhaltsstoffe:

Die frischen Blaetter enthalten einen nonalkaloiden (stickstofffreien), psychoaktiven Wirkstoff namens Divinorin . Er ist ein Terpenoid. Er koennte fuer die Wirksamkeit verantwortlich sein. (#31, www.salvia.de) Die psychoaktiven Wirkungen der Pflanze wurden experimentell nachgewiesen. (#32)

Der Wirkstoff Salvinorin A oder auch Divinorin A, welcher bereits in geringen Konzentrationen von 150 bis 500 Milligramm extreme psychische Reaktionen ausloest, gilt als staerkstes in der Natur vorkommendes Halluzinogen. (www.salvia.de)

Dosis:

6-12 Blaetter wurden verwendet, wurde von A. Hofmann berichtet. (#13) Dies ist laut www.salvia.de eine zu geringe Dosis um einen Trip auszuloesen. (www.salvia.de)

Aussehen:

Diese Salbeiart (#31) ist ein mehrjaehriges (#11) und buschiges (#31) Kraut. (#11, #31) Die Blaetter sind eifoermig und am Rand fein gezaehnt. (#11) Die Blaetter werden aber auch als minzartig beschrieben. Die Pflanze hat weisse Blueten in violetter Calyx. (#31)

Vorkommen:

Die Pflanze kommt laut R.E. Schultes und A. Hofmann in tropischen und gemaessigten Zonen beider Hemisphaeren vor. (#11) C. Raetsch hingegen gibt an, dass die Salbeiart nur im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca vorkommt. (#31, #32) Ansonsten kommt sie nur in Kultur vorkommt. (#31) Laut salvia.de ist der Lebensraum der Pflanze auf die Sierra Mazateca in Oaxaca beschraenkt. Dort kommt die Pflanze wild vor. (www.salvia.de)

Pflanzl. Fam.:

Labiatae - Lippenbluetler

Allgemeines:

Im mexikanischen Teilstaat Oaxaca verwenden die Mazateken S.d. wegen der halluzinogenen Wirkung ihrer Blaetter. Diese werden bei Ritualen zerquetscht und mit etwas Wasser angeruehrt, frisch getrunken oder gekaut. (#11, #14, #32, #36) Die Pflanze wird auf kleinen Aeckern und an versteckten Stellen in den Waeldern angebaut. Die Pflanze scheint jedoch heute ausschliesslich von den Mazateken benuetzt zu werden. (#11) Die Blaetter werden von den Schamanen der Mazateken benutzt, wenn sie keine halluzinogenen Pilze zur Verfuegung haben. (#32) Als Droge wird auch ein alkoholischer Extrakt verwendet. (#31) Die Pflanze kann auch geraucht werden. (www.salvia.de, www.azarius.net)

Die bekannte, amerikanische Firma .. off the jungle (jetzt Allies genannt), welche es sich verdient gemacht hat, um die Einfuehrung etlicher ethnopharmakologisch bekannter Arten, berichtet, dass es angeblich 2 Sorten geben soll:

Inzwischen hat man festgestellt, dass die Pflanze nicht nur durch Stecklinge vermehrt werden kann, wie man urspruenglich angenommen hatte, da dies in Oaxaca durch die Einheimischen so vorgenommen wird. Sie kann auch aus Samen grossgezogen werden. Dies ist aber sehr schwierig. Man weiss auch, dass es mehrere Sorten von S.d. gibt:

(Wikipedia)

Zum rechtlichen Status der Pflanze ist zu sagen, dass sie in Deutschland dem Betaeubungsmittelgesetz unterstellt worden ist. In Oesterreich, den Niederlanden und in Liechtenstein ist die Pflanze frei erhaeltlich. (Wikipedia)

Die Zucht aus Samen wird eher selten gewaehlt, da Salvia Divinorum Samen rar sind. Die Pflanze blueht in der Regel nur nach einer laengeren Kurztagperiode. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass es etwa elf Stunden am Tag hell ist und etwa 13 Stunden dunkel. Zudem keimen die Salvia Samen oft ungenuegend. (www.salvia.de)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze von oben.

Sucht:

Die Ausbildung einer koerperlichen oder psychischen Abhaengigkeit ist nicht bekannt geworden. (eigen)

Geschichte:

Moeglicherweise war das Betaeubungsmittel Pipiltzintzintli der alten Azteken mit S.d. identisch. (#11, #32)

Der Aztekensalbei kommt in seiner wilden Form nur in den Regenwaeldern der Sierra Mazateka vor. Man vermutet, dass spanische Eroberer die Pflanze einst nach Mexiko mitbrachten und in dem Gebirge im Norden des Bundesstaates Oaxaca ansiedelten. Inquisitionsberichte des ausgehenden 17. Jahrhunderts erwaehnen eine Pflanze namens "Pipilzitzintl", welche von den Azteken verwendet wurde. Man vermutet, dass es sich hierbei um Aztekensalbei handelte, welcher nach dem Zerfall des Aztekenreiches an seinen heutigen Standort gebracht wurde. (www.salvia.de)

1938: Erstmals erwaehnt wurde die Pflanze im Jahre 1938 von J. B. Johnson. (www.salvia.de)

1962: Die Curandera Consuela Garcia, zeigte A. Hofmann, seiner Frau Anita und R.G. Wasson die Pflanze und fuehrte ein Ritual mit Ihnen durch. (#13/363f., #14)

Die botanische Bestimmung wurde von C. Epling und C. D. Jativa durchgefuehrt. (#13, #14)

1982: Ortega isolierte aus den Blaettern der Pflanze Salvinorin. (#62/382)

1984: Valdes et al. isolierten 2 Diterpene aus den Blaettern von S.d., die sie Divinorin A und B nannten. (#62/382)

1986: Salvinorin erwies sich nach den Untersuchungen von Valdes et al. als ident mit Divinorin A. (#62/382)

1987: Nach den Arbeiten von Valdes et al. erwies sich Salvinorin als sedativ und halluzinogen, doch die Arbeit wurde nur durch Tierexperimente unterlegt. J. Ott. bemerkte treffend, dass die Isolation an den getrockneten Blaettern vorgenommen wurde, die jedoch nach A. Hofmann und R.G. Wasson nicht wirken. (#62/382)

2008: In Deutschland faellt die Pflanze seit 2008 unter das Betaeubungsmittelgesetz. Entsprechende Einschraenkungen zum Bezug von Aztekensalbei liegen auch in Italien, Daenemark oder Australien vor. (www.salvia.de)

Wirkungen:

Der Rauschzustand, der von diesem Gewaechs ausgeloest wurde und den R.G. Wasson und Anita Hofmann erlebten, hatte eindeutig halluzinogenen Charakter, war aber "wenig tief und nur von kurzer Dauer". (#13)

Wirkdauer:

Die Dauer der Wirkung, soll nach R.G. Wasson und Anita Hofmann, der Frau des Chemikers und LSD-Entdeckers Albert Hofmann, nur sehr kurz sein. (#13)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner: BRADY I.; In: SCHULTES Richard Evans, HOFMANN Albert: "The Botany and Chemistry of Hallucinogens", THOMAS Charles C. Publishers, S. 259, 1980.

Abbildung 2: Photograph/in: unbekannt; Quelle: Wikipedia;


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie