Taraxacum officinale G.H. Weber ex Wiggers

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Asteraceae (Compositae) - Korbbluetler

Andere Namen:

Loewenzahn, Echtes Herzgespann (Zweideutig! Anmerk. d. Verf.), Herzheil, Kuhblume, Butterblume (Zweideutig! Anmerk. d. Verf.), Maiblume, Pustblume, Milchblume, Augenmilchkraut, Maischoepfl, Wilde Zichorie, Pfaffenkraut. (#104/582) Loewenzahn, Ackerzichorie, Butterblume, Kettenblume, Kuhblume, Pfaffendistel, Pfaffenroehrlein, Pferdeblume, Pusteblume, Ringelblume (Zweideutig! Anmerk. d. Verf.), Seicherwurzel, Wiesenlattich. (#144)

Inhaltsstoffe:

Karotenoide, Phytosterine, Cholin, Tannine. (#104/583)

Der Loewenzahn enthaelt zahlreiche Bitterstoffe; Das Kraut ist reich an Kalium. (#144)

Vorkommen:

Der Loewenzahn ist mit vielen Unterarten und Varietaeten auf der gesamten noerdlichen Halbkugel heimisch. Importiert wird die Droge hauptsaechlich aus Ungarn, Polen, Bulgarien und der dem ehemaligen Jugoslawien. (#144)

Allgemeines:

Die Blaetter und Wurzeln werden zum Aromatisieren von Kraeuterbieren und Erfrischungsgetraenken verwendet. (#110/360)

Loewenzahn ist als Frischpflanzensaft erhaeltlich aber auch Bestandteil von sog. ""Blutreinigungstees" und vieler Fertigarzneimittel aus der Gruppe der Gallenwegstherapeutika, Magen-, Darmmittel und Diuretika. (#144)

Droge:

Der Wurzelstock. (#104/583) Gesamte Pflanze; Blaetter, Wurzeln, Blueten. (#110/360)

Medizinisch verwendet werden das zur Bluetezeit gesammelte Kraut und die Wurzel. Die jungen frischen Blaetter kann man auch als Salat oder Suppen zubereiten. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Wirkungen:

Bittersuesses, kuehlendes Kraut, harntreibend, abfuehrend und antirheumatisch. regt die Leberfunktionen an, verbessert die Verdauung und laesst Schwellungen und Entzuendungen zurueckgehen. Innerlich bei Gallenblasenbeschwerden, Erkrankungen der Harnwege, Gallensteinen, Gelbsucht, Zirrhose, Verdauungsstoerungen mit Verstopfung, Oedemen in Zusammenhang mit hohem Blutdruck und Herzschwaeche, chronischen Gelenk- und Hautbeschwerden, Gicht, Ekzemen und Akne. In der chin. Medizin innerlich bei Brust- und Lungentumoren, Brustdruesendentzuendung, Abszessen, Gelbsucht, Hepatitis sowie Harnweginfektionen; aeusserlich bei Schlangenbissen. Bei Gallenblasenbeschwerden ist die Kombination mit Veronicastrum virginicum, Berberis vulgaris und Chelone glabra zu empfehlen. (#110/360)

(#104/583)

Der Loewenzahn enthaelt zahlreiche Bitterstoffe und eignet sich daher zur Behandlung von Verdauungsstoerungen, Appetitlosigkeit und zur Foerderung des Gallenflusses bei Fettverdauungsstoerungen. Das Kraut ist reich an Kalium, was vermutlich zu der wassertreibenden und mild abfuehrenden Wirkung beitraegt. Verwendet wird die ganze Pflanze (Kraut und Wurzel) auch in der Volksmedizin zur Durchfuehrung sog. "Fruehjahrskuren" und zur Bereitung von "Blutreinigungstees". (#144)

Die volksmedizinische Nutzung der frischen Blaetter als "Diabetikergemuese" entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. (#144)

Dosis:

Tee:
1 bis 2 Teeloeffel Loewenzahnkraut mit Wurzel werden mit ca. 150 ml Wasser kurz aufgekocht und nach etwa 15 Minuten abgeseiht. Morgens und Abends 1 Tasse frisch zubereiteten Tee trinken. (#144)

Anwendungsdauer:
Zubereitungen aus Loewenzahn sollten kurmaessig ueber 4 bis 6 Wochen angewendet werden. (#144)

Warnhinweise:

Durch die Foerderung der Magen- und Gallensekretion koennen bei empfindlichen Personen Magenbeschwerden ausgeloest werden. (#144)

Der Milchsaft (vor allem im Stengel der frischen Pflanze enthalten) kann in seltenen Faellen zu Allergien fuehren. (#144)

Bei Gallensteinleiden ist vor Anwendung die Ruecksprache mit dem Arzt erforderlich!
Ein Verschluss der Gallenwege oder Darmverschluss (Ileus) sowie bei bakteriellen Gallenblasenentzuendungen (Gallenblasenempyem) verbietet sich die Verwendung von Loewenzahn wegen der moeglichen Ausloesung von Koliken. (#144)

Bei bestimmungsgemaessem Gebrauch sind keine Risiken oder Nebenwirkungen bekannt. (#144)

Geschichte:

659: Die Pflanze wird erstmalig in einem chin. Text erwaehnt. (#110/360)

11. Jahrhundert: Arab. Aerzte foerdern ihren Einsatz. (#110/360)

1485: Die Pflanze wird erstmalig in einem europ. Text beschrieben. (#110/360)

16. Jahrhundert: Die Pflanze wurde zu einem anerkannten Arzneikraut. (#110/360)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada".


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie