Bildquelle. A. Pflanze in der Bluete. B. Blatt von der Unterseite gesehen. C. Bluete von der Seite.
Lamiaceae (Labiatae) - Lippenbluetler
Folia Thymi (lat.-pharm.), Oleum Thymi (lat.-pharm.), Echter Thymian, (#103/2/315) Thymian, (#103/2/315, #104/588) Gartenthymian, Roemischer Quendel, Welscher Quendel, Demut, Immenkraut, Suppenkraut, Kuttelkraut. (#104/588) Gemeiner Thymian, Gartenthymian. (#110/363) Echter Thymian, Gartenthymian, Gemeiner Thymian, Huehnerkohl, Kuttelkraut, Roemischer Thymian. (#144)
Common thyme, farigola, garden thyme, herba timi, mother of thyme, red thyme, rubbed thyme, Thymian, thyme, time, timi, tomillo. (WHO)
Die bluehenden Sprossspitzen. (#104/589) Gesamte Pflanze, Blaetter, Bluetenspitzen, Oel. (#110/363)
Medizinisch verwendet werden die von den Staengeln abgestreiften Blaetter und Blueten des Echten Thymians und des Spanischen Thymians (Thymus zygis L.), wobei fuer die nach dem Arzneibuch gepruefte Ware ein Mindestgehalt von 1,2 % an aetherischem Oel und 0.5% an Phenolen berechnet als Thymol vorgeschrieben sind. (#144)
Herba Thymi:
Getrocknete Blaetter und Bluetenstaende T. vulgaris or T. zygis L. Nicht mehr als 10% Stengel mit Durchmesser 1mm! (WHO)
Aromatisches, nach Thymian riechendes Kraut, waermend, adstringierend, schleimloesend, verdauungsfoerdernd, krampfloesend und hustenstillend sowie stark antiseptisch und fungizid. Innerlich bei Reizhusten, Keuchhusten, Bronchitis, Bronchialkatarrh, Asthma, Kehlkopfenzuendung, Verdauungsstoerungen, Gastritis und bei Durchfall und Bettnaessen bei Kindern. Nicht waehrnd der Schwangerschaft verabreichen. Aeusserlich bei Mandelentzuendung, Zahnfleischentzuendung, Rheuma, Arthritis und bei Pilzinfektionen. Bei Asthma in Kombination mit Lobelia inflata und Ephedra-Arten; mit Marrubium vulgare, Prunus serotina und Drimia maritima bei Keuchhusten.. Das Oel kann Haut und Schleimhaeute reizen sowie allergische Reaktionen verursachen. (#110/363)
Thymianblaetter sind ein beliebtes Hustenmittel. (#103/2/315)
Die Wirksamkeit von Thymianzubereitungen bei Atemwegserkrankungen wie Husten, Bronchitis und Erkaeltungskrankheiten der oberen Atemwege begruendet sich hauptsaechlich auf Erfahrungswerte. Diese werden gestuetzt durch Untersuchungen im Laborversuch. Extrakte aus dem Thymiankraut haben sich dabei als schleimloesend, Foerderung des Abhustens zaehen Schleims und als krampfloesend erwiesen, wobei nicht klar ist, welchem einzelnen Inhaltsstoff die jeweilige Wirkung zuzuordnen ist. Wegen der krampfloesenden Wirkung koennen Thymianpraeparate auch bei Reizhusten und Keuchhusten zur Linderung der Hustenanfaelle eingesetzt werden. (#144)
Der Hauptbestandteil des aetherischen Oels ist das Phenol Thymol, fuer das eine wachstumshemmende Wirkung auf Pilze, Bakterien und Viren beschrieben ist. Das aetherische Oel besitzt auch eine gute antioxidative Wirkung. (#144)
Aeusserlich angewandt wird es in Form von Gurgelloesungen als Mittel gegen Entzuendungen des Rachens und der Mundschleimhaut. (#144)
Die frueher volksmedizinische Verwendung des Thymianoels als Wurmmittel ist wegen der in dieser Dosierung moeglichen Nebenwirkungen heute ueberholt. (#144)
Tee:
Ein Teeloefel getrocknetes Thymiankraut (etwa 1.4 g) wird mit ca. 150 ml kochendem Wasser uebergossen, abgedeckt und nach 10 Minuten abgeseiht. Mehrmals taeglich eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken. (#144)
Fluidextrakt:
Ein- bis drei mal taeglich 1 bis 2 g. (#144)
Baeder:
Fuer ein Vollbad 500 g Thymiankraut in 4 l Wasser aufkochen, abseihen und dem Badewasser zusetzen. (#144)
Der Halbstauch kommt im Mittelmeergebiet vor. (#103/2/315)
Die Pflanze ist in Mittel- und Suedeuropa, in den Balkanlaendern und im Kaukasus beheimatet. (#144)
Einheimisch in Sued-Europa, pan-europaeisch, kultiviert: USA u.a. Teile der Erde. (WHO)
Es existieren viele verschiedene chemische Rassen dieser Pflanze mit stark wechselnder Zusammensetzung des aetherischen Oels. Neben Rassen, die bis zu 80% Thymol im aetherischen Oel enthalten, gibt es solche, die kein Thymol, dafuer aber ueber 90% Linalool aufweisen. Auch Chemotypen mit hohem Gehalt an alpha-Terpinylacetat, alpha-Terpineol, p-Cymen, + Carvacrol oder Thujol + Terpinenol-4 + Myrcenol-(4) kommen vor. Darueber hinaus sind die Verhaeltnisse der einzelnen Komponenten zueinander zu verschiedenen Zeiten der Vegetationsperiode sehr unterschiedlich. Aus diesem Grunde schreibt das AB 2/DDR nicht den Gehalt an aetherischen Oel vor, der beim Winterthymian (winterharte Form), der bei uns bevorzugt angebaut wird, 0,5-3,0% und beim Sommerthymian bis 6,0% betragen kann, sondern den Gehalt an den fluechtigen Phenolen Thymol und Carvacrol. Ausser dem aetherischen Oel sollen im Thymian nichtfluechtige, spasmolytisch und bakterizid wirksame Stoffe vorhanden sein. (#103/2/315f.)
Je nach Standort und Rasse der Pflanze gibt es verschiedene Typen, die sich in der Zusammensetzung ihres wertbestimmenden Anteils, dem aetherischen Oel stark voneinander unterscheiden koennen. (#144)
2,55-1% fluechtiges Oel;
Thymol, Carvacol, Linalool;
Hauptsaechlich Thymol, weniger Chavacrol; (WHO)
Der Echte Thymian wird haeufig in der Kueche als Gewuerz verwendet. Thymiankraut ist als Tee, Bestandteil in Teemischungen und vielen Fertigarzneimittel gegen Husten enthalten. (#144)
Der Echte Thymian ist ein bis zu 50 cm hoch wachsender Zwergstrauch mit verholzenden Zweigen. (#144)
Thymianblaetter sind ein beliebtes Hustenmittel, dass sekretomotorische und antispetische Wirksamkeit durch Thymol oder Carvacrol hat. Thymianextrakte sind gut als Exspektorantia geeignet.
Bildquelle. Die Pflanze.
Thymianoel und Thymol werden aeusserlich als Desinfeziens der Haut und der Schleimhaeute, z.B. im Mund- und Gurgelwaessern, benutzt. Die Daueranwendung thymolhaltiger Praeparate soll zu Thyreotoxikosen fuehren. (#103/2/215f.)
(#104/589)
Nicht anwenden bei Ueberempfindlichkeit gegenueber Lippenbluetengewaechsen! Personen mit bekannter Birkenpollen oder Sellerieallergie sollten ebenfalls Thymianzubereitungen meiden. (#144)
Schwangerschaft und Stillzeit:
Da die Sicherheit und Unbedenklichkeit von Thymianzubereitungen waehrend Schwangerschaft und Stillzeit noch nicht untersucht sind, sollten solche Praeparate nur nach Ruecksprache mit dem Arzt eingenommen werden. (#144)
Es gibt keine klinischen Studien. (WHO)
Nicht fuer Schwangere und milchgebende Muetter! (WHO)
Kontaktdermatitis moeglich v.a. bei Birken-Allegikern! (WHO)
Abbildung 1; Zeichner: unbekannt; Quelle: Internet.
Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.