Marrubium vulgare Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Lamiaceae (Labiatae) - Lippenbluetler

Andere Namen:

Gemeiner Andorn, Mauer-Andorn (#104/364, #110/308), Weisser Dorant, Apfelkraut, Berghopfen, Mutterkraut, Mariennesselkraut, Gutsvergess, Helftkraut. (#104/364) Weisser Andorn, Antonitee, Dorant, Mauer-Andorn. (#144) White Hoarhound (engl.), Common Hoarhound (engl.). (#146)

Inhaltsstoffe:

Pflanzenschleim, Tannine, Harze, Ursolsaeure, Cholin. (#104/365)

Das Andornkraut enthaelt neben wenig aetherischem Oel, Bitterstoffe der Labdan-Reihe (Praemarrubiin, Marrubiin), Gerbstoffe, Flavonoide und Kalium. (#144)

Vorkommen:

Der Andorn ist in Mittel- und Nordeuropa anzutreffen. Eingefuehrt wird die Droge aus Marokko und Suedosteuropa. (#144)

Aussehen:

Der Weisse Andorn ist ein ausdauerndes, 40 bis 60 cm hoch wachsendes Kraut mit einem stumpf-vierkantigen Staengel. Blaetter und Staengel sind behaart, die weissen Blueten stehen in dichten, nahezu kugeligen Scheinquirlen in den Achseln der Blaetter. (#144)

Droge:

Die bluehenden Sprossspitzen. (#104/365) Gesamte Pflanze. (#110/308)

Verwendet werden die zur Bluetezeit gesammelten und getrockneten oberirdischen Pflanzenteile oder Presssaft aus der frischen Pflanze. (#144)

Allgemeines:

Andornkraut ist Bestandteil einiger Galle-Leber-Tees und in einigen Arzneimitteln aus der Gruppe der Magen-Darm-Mittel oder Hustenmittel enthalten. Homoeopathische Zubereitungen dienen zur Behandlung von entzuendlichen Erkrankungen der Atemwege. (#144)

Wirkungen:

Ein bitteres, aromatisches, antiseptisches, schleimloesendes, entzuendungshemmendes, krampfloesendes Kraut. Es erhoeht die Schweissbildung, foerdert den Gallenfluss und wirkt beruhigend auf das Herz. Innerlich bei Bronchitis, Asthma, Katarrh, Husten, Erkaeltungen, Keuchhusten, Beschwerden der Leber und Galle, tyhpusartigem Fieber, Herzunruhe. Aeusserlich bei kleinen Verletzungen und Hautausschlag. Laesst sich bei Keuchhusten gut mit Zingiber officinale und bei Ansammlungen in den Bronchien mit Cephaelis ipecacuanha, Lobelia inflata und Tussilago farfara kombinieren. (#110/308f.)

(#104/365)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanzen.

Zubereitungen werden zur Behandlung von Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden wie Voellegefuehl oder Blaehungen und als schwach schleimloesendes Mittel bei Erkrankungen der Atemwege angewandt. Obwohl genaue Untersuchungen zur Wirksamkeit der Inhaltsstoffe fehlen, erscheint die magen- und gallensaftanregende Wirkung aufgrund der Bitterstoffe plausibel. Andornkraut wird auch zur Herstellung von Magenbittern, appetitanregenden Weinen und Hustenbonbons verwendet. (#144)

Dosis:

Tee:
Etwa 1,5 Teeloeffel zerkleinertes, getrocknetes Andornkraut werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser uebergossen und nach 5 bis 10 Minuten abgeseiht. Bis zu 3 mal taeglich eine Tasse frisch bereiteten Tee zur Appetitanregung vor den Mahlzeiten, bei Verdauungsbeschwerden nach den Mahlzeiten trinken. (#144)

Warnhinweise:

Nicht waehrend Schwangerschaft und Stillzeit anwenden! (#144)

Nicht ueber laengere Zeit oder in hoeherer Dosierung anwenden! (#144)

Bei Herzerkrankungen nur nach Ruecksprache mit dem Arzt anwenden!
Einige Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass Andornkraut in hoeherer Dosierung Herzrhythmusstoerungen ausloesen koennte. (#144)

Geschichte:

Die Pflanze war schon im alten Aegypten ein beliebtes MIttel gegen Husten. (#110/308)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilfplanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada";


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie