Liebe Leute!
Wir wollen mit dieser Demo einmal ganz laut schreien – und zwar genau
deshalb, weil in dieser Gesellschaft der Versuch unternommen wird, jedem
schreienden Individuum die Stimmbänder abzuklemmen.
Auch wenn ein Schrei nicht reichen wird, so ist es doch wichtig für uns
und alle anderen zu zeigen dass wir hier sind und zwar mit einem ganzen
Berg an Wut, aber auch zahlreichen Träumen und Ideen.
Seit Jahren und Jahrzehnten beobachten wir in dieser Welt und insbesondere
auch in unserem Innsbrucker Weltkaff die Tendenz der massiven
Unterdrückung und Unterwerfung des gesamten Lebens unter das
kapitalistische System. Nur ein Hirngespinst linker Chaoten? Oder
besteht da nicht doch ein Zusammenhang zwischen viel zu hohen Mieten, der
Vertreibung politisch anders denkender Menschen von öffentlichen
Plätzen (offiziell sind wir natürlich alle Drogenmafiosi, Säufer und/oder Sozialschmarotzer), einem permanenten Konsumzwang und der Notwendigkeit immer längerer Arbeitszeiten?! Ist es nicht etwas skurril, dass in Innsbruck
„Prachtstraßen“ gebaut werden, in denen mensch sich jedoch nur aufhalten
darf, wenn er/sie dadurch die Wirtschaft ankurbelt?! Und ist es nicht doch
unglaubwürdig, dass sich die Stadt eigene Aufpasser für den Hofgarten
leisten kann, um Menschen aus der Wiese zu jagen - es aber nicht auf die
Reihe kriegt, einfach einen großen Müllcontainer in die Mitte zu stellen um
somit dem lächerlichen Argument der Verschmutzung des Gartens Abhilfe zu
schaffen?!
Wir denken: Es gibt den Zusammenhang, er ist global vorherrschend und er
unterdrückt letztlich jede und jeden Einzelnen!
Wir bieten für all die Probleme keine fertigen Lösungen, doch wir wollen einen Raum erkämpfen, in dem wir selbstorganisiert gemeinsam Alternativen
zu unserem täglichen Wahnsinn ausprobieren wollen. Wir wollen Raum für
Kreativität, Kunst und autonome politische Projekte. Wir wollen dabei vor
allem auch versuchen, alltäglichen gesellschaftlichen Hierarchien
entgegenzuwirken.
Da wir nicht erwarten können dass uns unser System diesen Raum schenken
wird, haben wir uns entschlossen dafür zu kämpfen und diesen einzufordern!
Mit dieser Demonstration und weiteren Aktionen erklären wir uns solidarisch
mit einem europaweiten Aufruf „for days of decentralized action for squats
and autonomous spaces“. Wir wollen aufzeigen, dass wir auch in Innsbruck
nicht aussterben und es hier Menschen gibt, die die herrschenden
Verhältnisse überwinden wollen.
In diesem Sinne:
Mitmachen! Mitschreien! Mitmarschieren!
NEHMEN WIR UNS DIE STADT ZURÜCK!