Antiepileptika sind Pharmaka zur Behandlung der Epilepsie (=Fallsucht); sie werden auch als Antikonvulsiva (=krampfhemmende Mittel) bezeichnet.
Epilepsie stellt die uebergeordnete Bezeichnung fuer eine Reihe von Krankheiten dar, denen eine gesteigerte Krampfbereitschaft gemeinsam ist; diese kann erblich bedingt sein oder durch verschiedene Hirnschaedigungen (z.B. Hirntumoren, Hirntraumen, Intoxikationen, Arteriosklerose) erworben werden. Anfaellle aeussern sich in sehr verschiedenen Formen:
Die symptomatische Behandlung der verschiedenen Epilepsieformen ist in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert worden und laesst sich heute mit gutem Erfolg durchfuehren, wenn folgenden Regeln beachtet werden: Die Behandlung hat moeglichst fruehzeitig einzusetzen; es ist ein fuer die vorliegende Epilepsieart angezeigtes Antiepileptikum auszuwaehlen; die Behandlung muss mit niedrigen Dosen begonnen werden, die langsam bis zur Anfallsfreiheit oder bis zum Auftreten nicht tolerierbarer Nebenwirkungen zu steigern sind; bei notwendigen Uebergang auf ein anderes Epileptikum ist die Dosis des bisherigen Praeparates langsam zu reduzieren, die des neuen langsam zu erhoehen; ein ploetzliches Abbrechen der Medikamentation, das zum Status epilepticus fuehren kann, darf nur in besondere Risikofaellen, z.B. lebensbedrohliche Agranulocytose, erfolgen; die Therapie ist fortlaufend durchzufuehren, um eine andauernde Anfallsfreiheit zu erzielen, wobei die Dosierung so niedrig wie moeglich zu halten ist; der Behandlungserfolg ist zu kontrollieren (Anfallshaeufigkeit, EEG-Veraenderungen, neurologische Untersuchung), ebenso ist auf moegliche Nebenwirkungen zu achten (Blutbild, Leberfunktion). Haeufig erweist sich eine Kombination verschiedener Antiepileptika als erforderlich.