Halluzinogene Rauschdrogen

Inhaltsverzeichnis

Halluzinogene Pflanzen

Die halluzinogenen Pflanzenfamilien und -arten

Chemischer Teil

Die halluzinogenen Verbindungen

Anhang

Potentielle und vermeintliche Halluzinogene

Versuch der Definition des Begriffs der halluzinogenen Rauschdroge

Der Begriff der halluzinogenen Rauschdroge wird als Einschraenkung des Begriff Rauschdroge (#1) aufgefasst. Halluzinogene Rauschdrogen sind also zentralwirksame Drogen (Rauschdrogen, psychoaktive Drogen), welche vor allem eine intensive Veraenderung der Wahrnehmung, oder des Zeitgefuehls oder des Sich-Erlebens bewirken. Eine Veraenderung der Funktionen des rationalen Denkens kann - muss aber nicht der Fall sein.

Dieser Begriff ist leider jedoch nicht klar abgegrenzt, da viele andere Drogen auch halluzinogene Nebenwirkungen haben, zum Beispiel das opioide Hustenmittel Dextromethorphan, welches in hohen Dosen Delirien ausloest, die von vielen als halluzinogener Rausch interpretiert werden. Die Medizin nennt einen solchen Verwirrtheitszustand Halluzinose oder auch toxisches Delirium - und grenzt ihn damit offensichtlich, von der klar endogen verursachten abzugrenzenden Psychose ab. Die angesprochenen Substanzen sind nach ihrer chemischen Struktur und ueberwiegenden Wirkweise eingeordnet worden. Somit wurde das oben angesprochene Hustenmittel den Opioiden zugerechnet.

Grundsaetzlich waere eine Gliederung anhand der einzelnen Rezeptorwirkorte im Gehirn auf jeden Fall besser, doch eine eindeutige Zuordnung aller Substanzen zu den Wirkorten steht noch aus und koennte Aufgabe einer spaeteren Version dieses Buches sein, wenn die wissenschaftliche Forschung diese Mechanismen erforscht hat.

Alle in diesem Buch aufgezaehlten Verbindungen und Pflanzen sind halluzinogene Rauschdrogen im Sinne obiger Definition, ausser der Gruppe der beta-Karboline und der Pflanzen, welche beta-Karboline enthalten. (#2) Diese Gruppe wurde nur deshalb aufgefuehrt, da die Kenntnis ihrer Beschaffenheit in Zusammenhang mit der Bereitung halluzinogener Rauschdrogen auf Tryptaminbasis, (z.Bsp. ayahuasca) unbedingt noetig ist, da diese Substanzmischungen getrunken werden und die halluzinogene Wirkung von Tryptaminen durch orale Aufnahme erst moeglich wird, wenn man beta-Karboline zumischt. Die beta-Karboline sind so selber nicht ausgesprochen halluzinogen wirksam.

Die bekannten halluzinogenen Rauschdrogen lassen sich anhand ihrer chemischen Struktur in Gruppen differenzieren. Die Wirkung erfolgt meist nicht nur durch Beeinflussung eines, sondern mehrerer Rezeptorsysteme. Nachfolgende werden die einzelnen, nach der chemischen Struktur geordneten, Gruppen der halluzinogenen Rauschdrogen aufgefuehrt:

Quellen und Bemerkungen:

(1): Eigene Definition des Begriffs Rauschdroge

(2): Harmin, Harmalin u.a. und die diese Drogen liefernden Pflanzen Banisteriopsis caapi, Peganum harmala u.a. sind Beispiele der Klasse beta-Karboline. Diese Verbindungen zeichnen sich dadurch aus dass sie reversible MAO-Hemmer sind. Diese Eigenschaft ist die Grundlage des weitverbreiteten und bedeutenden Rauschgetraenkes ayahuaska, indem MAO-Hemmer und halluzinogen aktive Tryptamine kombiniert werden. Erst durch die Zugabe dieser natuerlichen MAO-Hemmer entsteht die orale Wirksamkeit. (beta-Karboline sind nicht die einzigen MAO-Hemmer, sondern vor allem etliche Verbindungen aus der Klasse der Antidepressiva haben diese Eigenschaft, doch ihre MAO-Hemmung ist irreversibel, d.h. sie blockieren nicht nur die MonoAminOxidase, sondern verhindern fuer eine Zeit regelrecht die Funktion des MAO-Gesamtsystems. Diese Verbindungen wirken selbst NICHT halluzinogen, sondern sind nur der Vollstaendigkeit halber hier aufgefuehrt.