Adonis vernalis Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Andere Namen:

Fruehlingsadonisroeschen. (#110/229, #144) Adonisroeschen, Boehmische Nieswurz, Falsche Hellebore, Falsche Nieswurz, Fruehlingsroeschen, Fruehlingsteufelsauge, Sommerroeschen, Sommerteufelsauge, Teufelsauge. (#144)

Pflanzl. Fam.:

Ranunculaceae - Hahnenfussgewaechse

Vorkommen:

Das Adonisroeschen stammt aus Osteuropa, sie waechst noerdlich bis hin zum Zentralural. In Deutschland waechst die Pflanze vereinzelt in Steppengebieten. (#144)

Droge:

Die ganze Pflanze; (#110/229)

Medizinisch verwendet werden die zur Bluetezeit gesammelten und getrockneten oberirdischen Pflanzenteile. (#144)

Inhaltsstoffe:

Glykoside, die sowohl herzstaerkend als auch Herzberuhigende Wirkung haben. (#110/229)

Allgemeines:

Es ist Bestandteil verschiedener deutscher Arzneitmittelspezialitaeten gegen Herzbeschwerden und niedrigem Blutdruck; es ist auch in der Bechterew-Mixtur enthalten, einem russischen Praeparat gegen Herzbeschwerden mit nervoeser Ursache. (#110/229)

Die Pflanze steht unter Naturschutz! (#144)

Es ist Bestandteil einiger Arzneimittel aus der Gruppe der Kardiaka. (#144)

Aussehen:

Das (Fruehlings-) Adonisroeschen ist eine bis zu 40 cm hoch wachsende, ausdauernde Staude mit aufrechten Staengeln. Die einzeln, endstaendig sitzenden, zitronengelben Blueten haben einen Durchmesser von 4 bis 7 cm und besitzen den hoechsten Gehalt an den giftig wirkenden herzwirksamen Glykosiden. Verwechslungen koennen sich mit den ebenfalls giftigen Sommer- oder Herbstadonisroeschen (A. aestivalis bzw. autumnalis) ergeben, deren Blueten allerdings rot gefaerbt sind. (#144)

Wirkungen:

Staerkendes harntreibendes Kraut das das Herz anregt. Innerlich bei Herzinsuffizienz, unregelmoessigem oder schnellen Pulsschlag, Mistralstenose und durch Herzinsuffizienz verursachtem Oedem. Bestanteil vieler Arzneimittel gegen Herzbeschwerden; aehnliche Wirkung wie Digitalis lanata. Nur von qualifizierten Heilpraktikern anzuwenden. (#110/229)

Die oberirdischen Pflanzenteile enthalten ein Gemisch aus verschiedenen herzwirksamen Glykosiden, die die Herzleistung verbessern und zumindest im Tierversuch venentonisierend wirken und werden bei leichter Herzleistungsschwaeche vor allem mit nervoeser Begleitsymptomatik meist in Kombination mit anderen herzwirksamen Drogen eingesetzt (s. auch Fingerhut, Maigloeckchen). Solche Arzneimittel sind noch unter gesetzlichen Uebergangsvorschriften erhaeltlich, da die Untersuchungen zu Qualitaet, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit noch nicht abgeschlossen sind. Eine nachlassende Herzleistung ist kein Beschwerdebild, das im Rahmen einer Selbstmedikation behandelt werden kann!. (#144)

Nicht waehrend Schwangerschaft und Stillzeit oder bei Kindern anwenden! (#144)

Nicht anwenden, wenn bereits ein anderes Arzneimittel eingenommen wird, das Herzglykoside enthaelt! (#144)

Nicht anwenden bei schwereren Stoerungen der Herzleistung (Herzinsuffizienz NYHA III und IV)! (#144)

Nicht anwenden bei zu langsamen Herzschlag (Bradykardie) oder ventrikulaeren Tachykardien! (#144)

Nicht anwenden bei Stoerungen des Elektrolythaushalts wie zu hohe Calciumblutspiegel oder zu niedrige Kaliumblutspiegel! Bei Hyperkalzaemie oder Hypokaliaemie werden die toxischen Wirkungen verstaerkt. (#144)

Vor Beginn einer Selbstbehandlung muessen die Beschwerden erst durch einen Arzt abgeklaert werden. Bei der Herzinsuffizienz z.B. handelt es sich um eine ernste Erkrankung, fuer die wesentlich wirkungsvollere Medikamente zur Verfuegung stehen. Zur Vorbeugung oder bei ploetzlichen Beschwerden eingenommen sind solche pflanzlichen Zubereitungen nutzlos. (#144)

Gefaehrliche Wechselwirkungen koennen bei gleichzeitiger Behandlung mit Medikamenten entstehen, die den Elektrolythaushalt stoeren koennen, z.B. Diuretika, best. Abfuehrmittel oder Glucokortikoide oder Medikamente, die auf den Herzschlagrhythmus wirken, wie z.B. Chinidin. Informieren Sie sich vor Behandlung bei Ihrem Arzt oder Apotheker! (#144)

Eine Vergiftung oder Ueberdosierung aeussert sich aehnlich der Digitalisvergiftung (s. Fingerhut) zunaechst in Uebelkeit, Durchfall, Schwindel, Stoerungen des Farbsehens und raschem Puls. Schwere Vergiftungen fuehren zunaechst zu Blutdrucksteigerung, dann -abfall und Herzrhythmusstoerungen. Der Tod tritt schliesslich durch Kammerflimmern ein. (#144)

Dosis:

Bei Arzneipflanzen, die herzwirksame Glykoside enthalten, ist die therapeutische Breite gering, es sollten daher nur Zubereitungen eingenommen werden, die auf einen bestimmten Gehalt an diesen Wirkstoffen eingestellt sind. (#144)


Bildquellen:

Abb.1.: Zeichner: unbekannt; Quelle: Internet;


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie