Arnica montana Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Asteraceae (Compositae) - Korbbluetler

Andere Namen:

Arnika, Berg-Wohlverleih, Fallwurz, Engelsblume, Johannisblume, Kathreinwurzel, Mutterwurz, Ochsenblume, Wolfsblume, Wundkraut, Kraftwurz, Kraftrose, Schmalzblume, Mahderblume, Maegdeblum, Bruchskraut, Schadnblum, Stichkraut, Niessblum. (#104/100) Bergdotterblume, Bergwohlverleih, Engelkraut, Fallkraut, Johannisblume, Kraftrose, Kraftwurz, St.-Luzianskraut, Stichwurzel, Wohlverleih, Wundkraut. (#144)

Inhaltsstoffe:

Tannin, aetherisches Oel, Kieselsaeure, Bitterstoffe. (#104/101) Thymol. (eigen)

Aetherisches Oel, Flavonoide Sesquiterpenlactone vom Helenalintyp; (#144)

Allgemeines:

Heute steht Arnika unter Naturschutz. Inzwischen ist jedoch die Kultivierung von Arnica montana gelungen, so dass die zwischenzeitlich verwendete Pflanze, die nordamerikanische Wiesenarnika (Arnica chamissonis Less ssp. foliosa), vom Arzneibuch nicht mehr zugelassen ist. Auszuege aus Arnika finden sich auch als Zusatz in Haarwaessern, Zahncremes und anderen kosmetischen Produkten. Es gibt eine Fuelle von Zubereitungen, die Auszuege aus Arnikablueten alleine oder in Kombination mit anderen Stoffen enthalten in Form von Salben, Tinkturen oder Gurgelmittel zur Behandlung von stumpfen Verletzungen und oberflaechlichen Entzuendungen. (#144)

Vorkommen:

Der Arnika waechst in ganz Europa bis Suedskandinavien auf ungeduengtem Boeden, Wiesen, lichten Nadelwaeldern, trockenen Mooren und Heiden im Gebirge. (#104/100)

Wildvorkommen in Europa bis Suedrussland. Hauptlieferlaender sind Jugoslawien, Spanien, Italien und die Schweiz. (#144)

Droge:

Wurzelstock und Blueten. (#104/100)

Medizinisch verwendet werden die getrockneten Bluetenstaende bzw. Bluetenkoerbchen. (#144)

Aussehen:

Diese krautige Staude, an deren 40 cm bis 50 cm hohem, behaartem Staengel eine grosse, leuchtend gold- bis orangegelbe Bluete sitzt, war frueher auf sonnigen Wiesen bis in 2000 m Hoehe weit verbreitet. (#144)

Aufbewahrung:

Der Wurzelstock wird im Schatten getrocknet und in Papiersaeckchen aufbewahrt. Die Blueten trocknet man an einem luftigen Ort im Schatten, wobei sie haeufig umgedreht werden muessen. (#104/101)

Wirkungen:

(#104/101)

Arnikablueten enthalten neben aetherischem Oel und Flavonoiden Sesquiterpenlactone vom Helenalintyp, die entzuendungshemmend und antiseptisch wirken. (#144)

Auszuege aus Arnikablueten werden aeusserlich bei stumpfen Verletzungen, z.B. Prellungen, Bluterguessen und Verstauchungen, oberflaechlichen Venenentzuendungen, Entzuendungen im Mund- und Rachenraum, rheumatischen Beschwerden und zur Behandlung von Entzuendungen nach Insektenstichen angewandt. (#144)

Aufgrund der z.T. toxisch wirkenden Inhaltsstoffe muss von einer innerlichen Anwendung abgeraten werden. Insbesondere bei laengerer Anwendung oder bei entsprechend sensibilisierten Personen koennen durch Arnika selbst Hautausschlaege hervorgerufen werden. (#144)

Dosis:

Aufguss fuer Umschlaege:
Etwa 4 Teeloeffel (ca. 2 g) Arnikablueten werden mit ca. 100 ml siedendem Wasser uebergossen und nach 10 bis 15 Minuten abgeseiht. Nach dem Abkuehlen fuer Umschlaege verwenden. (#144)

Tinktur:
Fuer Umschlage: Tinktur 3- bis 10fach mit Wasser verduennt. (#144)

Fuer Mundspuelungen:
Tinktur 10fach verduennt. (#144)

Salben:
mit max. 20 - 25 Prozent Tinktur.
mit max. 15 Prozent "Arnika-Oel" (#144)

Arnika-Oel:
Auszug aus 1 Teil Droge und 5 Teilen fettem Pflanzenoel. (#144)

Sammelzeit:

(Europa): Der Wurzelstock wird mit einer kleinen Hacke im September, wenn sich die Pflanze in der Ruhephase befindet, oder im Maerz/April ausgegraben und von den Nebenwurzeln und Erde befreit. Die Blueten sammelt man im Juni bis August, wobei nur die geoffneten gepflueckt werden. (#104/101)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Warnhinweise:

Nicht anwenden bei Ueberempfindlichkeit gegenueber Arnika oder anderen Korbblueten-gewaechsen (z.B. Kamille, Ringelblume, Schafgarbe)!
Arnikaextrakte koennen Allergien ausloesen, die sich in einem Hautausschlag mit Juckreiz und Blaeschenbildung aeussern. (#144)

Nicht ueber laengere Zeit oder in hoeherer Dosierung anwenden!
Bei laengerdauernder Anwendung oder bei Verwendung konzentrierter Zubereitungen (z.B. unverduennte Tinkturen) kann es durch direkt toxisch wirkende Inhaltsstoffe (Helenalide) zu Hautausschlaegen bis hin zu Geschwueren kommen. (#144)

Wenn durch die Behandlung keine Besserung eintritt oder womoeglich sogar die Beschwerden verschlimmert werden, sollte die Behandlung abgebrochen und ein Arzt aufgesucht werden! (#144)

Zubereitungen aus Arnikablueten nur aeusserlich auf intakter Haut anwenden! Die Einnahme kann infolge oertlicher Reizwirkung am Magen-Darm-Trakt zu Uebelkeit, Erbrechen und Durchfall fuehren. Die Inhaltsstoffe wirken kardiotoxisch. Eine Vergiftung ist gekennzeichnet durch Schwindel, Benommenheit, Herzklopfen, erhoehte Koerpertemperatur und kann infolge eines Herz-Kreislaufversagens zum Tode fuehren. (#144)


Bildverzeichnis:

Abbildung 1; Zeichner: Unbekannt; Quelle: Internet;

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie