Calendula officinalis Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Andere Namen:

Flores Calendulae (lat.-pharm.)(#103/2/298), Ringelblume, (#103/2/298, #104/134) Gartenringelblume, Ringelrose, Butterblume, Totenblume, Goldblume. (#104/134) Ringelblume, Ferminel, Goldblume, Ringelrose, Sonnwendblume, Studentenblume, Totenblume. (#144)

Pflanzl. Fam.:

Asteraceae - Asterngewaechse
auch Compositae - Korbbluetler (#104, #144)

Inhaltsstoffe:

Aetherisches Oel: 0,02%; Triterpensaponine (Calenduloside), Polyine, Flavonoide und Carotinoide. (#103/2/298f.)

Carotin, Aetherische Oele, Pflanzenschleim, Harze. (#104/135)

Ringelblumenblueten enthalten Triterpensaponine, freie oder veresterte Triterpenalkohole, Carotinoide und Xanthophylle, Flavonoide, aetherisches Oel und wasserloesliche Polysaccharide. (#144)

Blueten: Carotinoide: Lycopin, Rubixanthin oder Flavoxanthin, es sind Farbstoffe, die hellgelb faerben. (Internet)

Vorkommen:

Die Pflanze ist im Mittelmeergebiet beheimatet. Sie kommt in Mitteleuropa und Asien verwildert vor, wird aber in Italien, Frankreich, den Balkanlaendern und der (ehem. - Anmerk. d. Verf.) DDR auch angebaut. (#103/2/298)

Ist in fast ganz Europa verbreitet und waechst auf Wiesen und Feldern, in Gaerten und auf Schotterboeden sowie zwischen verfallenen Mauern. (#104/134)

Die Ringelblume ist in Mittel-, Sued- und Osteuropa beheimatet. In den USA und Westasien gedeiht die Droge mittlerweile auch. (#144)

Droge:

Die Koepfchen, die bluehenden Sprossspitzen und die Blaetter. (#104/134)

Medizinisch verwendet werden die nach dem voelligen Oeffnen der Blueten gesammelten, vom Bluetenboden abgetrennten Zungenblueten gefuellter, orangefarbener Sorten. (#144)

Farbstoff:
Carotinoide wie Lycopin, Rubixanthin oder Flavoxanthin in den Blueten (hellgelb faerbend). (Internet)

Aufbewahrung:

Alle Teile der Pflanze werden locker aufgeschichtet, an einem schattigen Ort getrocknet und an einem dunklen Ort in Gefaessen aus Glas oder Porzellan aufbewahrt. (#104/135)

Allgemeines:

Die Pflanze wird wie Arnikablueten (Arnica montana) verwendet. Die Droge ist weniger gut untersucht. (#103/2/298)

Ringelblumenblueten werden auch Teemischungen als Schoenungsdroge zugesetzt, da die goldgelben Blueten das Aussehen des Tees verbessern. Weiterhin finden sich Extrakte in vielen kosmetischen Produkten zur Hautpflege. Ringelblumenblueten werden als Schmuckdroge verschiedenen Teemischungen zugesetzt. Extrakte aus den Blueten sind in vielen Wundbehandlungsmitteln, z.B. Ringelblumensalbe, aber auch in Fertigarzneimitteln, insbesondere homoeopathischen Mitteln enthalten Ringelblumenbluetenextrakte finden sich auch haeufig in kosmetischen Produkten zur Hautpflege. (#144)

Die Pflanze gehoert zu den sogenannten Faerbepflanzen, die zum Faerben von Naturstoffen verwendet wurden. Mit der Droge (Blueten) kann in Gelb gefaerbt werden. (eigen)

Wenn die Pflanze in voller Bluete steht, werden die Blueten gesammelt. Nach dem Trocknen verfaehrt man wie bei der Reseda. Auf Wolle und Seide erhaelt man mit einer Alaunbeize hellgelbe Faerbungen. (Internet)

Aussehen:

Die bis zu 50 cm hoch wachsende, meist einjaehrige Ringelblume mit einem aufrechten, oft reich verzweigtem Staengel. Jeder Staengel und Seitenast bildet ein 5 bis 7 cm grosses Bluetenkoepfchen, das je nach genetischer Art gefuellt oder nicht gefuellt und von hellgelber bis dunkeloranger Farbe sein kann. Die Blaetter sind alle filzig behaart. In vielen Gaerten findet sie sich auch als Zierpflanze, da sie den ganzen Sommer hindurch blueht. Nach dem Pfluecken riecht sie unangenehm. (#144)

Wirkungen:

(#104/135)

Auszuege aus Ringelblumenblueten wirken entzuendungshemmend, antimikrobiell und foerdern die Wundheilung. Sie werden in Form von Salben, Tinkturen oder Umschlaegen zur aeusserlichen Behandlung von entzuendlichen Erkrankungen der Haut und Schleimhaeute, schlecht heilender Wunden, Erfrierungen, leichten Verbrennungen und Quetschungen eingesetzt. Volksmedizinisch auch zur Behandlung von venoesen Gefaesserkrankungen (Krampfadern). Damit entsprechen die Anwendungsgebiete weitgehend denen den der Arnikablueten.Vor allem bei langdauernder aeusserlicher Anwendung koennen Kontaktekzeme ausgeloest werden. Eine innerliche Anwendung wird nicht empfohlen. (#144)

Dosis:

Tee:
1 bis 2 Teeloeffel (2 - 3 g) Ringelblumenblueten werden mit ca. 150 ml heissem Wasser uebergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. (#144)

Innerliche Anwendung:
Heute nicht mehr gebraeuchlich. (#144)

Aeusserliche Anwendung:
Bei Entzuendungen im Mund- und Rachenraum wird mit dem noch warmen Tee mehrmals taeglich gegurgelt oder gespuelt. Zur Wundbehandlung wird mit dem Tee ein sauberes, fusselfreies Tuch oder eine sterile Kompresse getraenkt und auf die Wunde gelegt. Die Umschlaege mehrmals taeglich wechseln. (#144)

Warnhinweise:

Nicht verwendet werden sollten Ringelblumen bei einer Ueberempfindlichkeit gegenueber Korbbluetlern! (#144)

Ringelblumen selbst koennen vor allem bei laengerer aeusserlicher Anwendung Allergien ausloesen und zu Kontaktekzemen fuehren. Daher sollte die Anwendung unterbrochen werden, wenn keine Besserung eintritt. (#144)

Bei bestimmungsgemaessem Gebrauch sind bisher keine Nebenwirkungen bekannt. (#144)

Geschichte:

Antike: Der Ringelblume ist eine alte Heilpflanze. Schon im Altertum verwendete man die Bluetenkoepfchen des Korbbluetlers aeusserlich als wirksames Mittel bei Wunden. Innerlich eingenommen wurde der Pflanzenextrakt als schweisstreibendes und krampfstillendes Mittel eingesetzt. (Internet)

MA: Im Mittelalter dienten die Blueten zur Faelschung des teuren Farbstoffes Safran (Crocus sativus). Hildegard von Bingen und Albertus Magnus empfehlen, bei Vergiftungen Ringelblumenumschlaege auf den Magen zu legen. Im Volksglauben schrieb man der Blume Liebeszauber zu. Das Tragen der Wurzel im Schuh sollte Erfolg beim anderen Geschlecht bringen. Saehte man Ringelblumensamen in die Erde, die vorher vom Schuh des/der Geliebten beruehrt worden war, sollte die Liebe so lange halten, wie die Pflanze bluehte. (Internet)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilfplanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie