Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.
Compositae - Korbbluetergewaechse
Gemeiner Beifuss (#104/108, #110/244), Edelraute, Gaensekraut, Besenkraut, Weiberkraut, Wilder Wermut, Johanniskraut. (#104/108) Beifuss, Gemeiner; Besenkraut, Fliegenkraut, Gaensekraut, Gewuerzbeifuss, Johannesguertelkraut, Jungfernkraut, Sonnenwendkraut, Weiberkraut, Werzwisch, Wilder Wermut, Wisch. (#144) Common Mugwort (engl.). (#146)
Das Beifusskraut enthaelt aetherisches Oel, Sesquiterpensaeuren und Sesquiterpenlactone sowie Flavonoide. Die Bluetenpollen enthalten Glykoproteine, die Allergien ausloesen koennen. (#144)
Waechst ueberall, bevorzugt jedoch stickstoffhaltige Baeden. Ist daher haeufig in der Naehe von Wohngebieten, in Hoefen, auf Bahndaemmen, entlang von Hecken auf unbebauten Boeden und entlang von Strassen zu finden. Man sieht sie haeufig im ebenen Gelaende und selten ueber 1000m Hoehe. (#104/109)
Die Pflanze waechst in ganz Asien, Europa und Nordamerika. Importiert wird die Droge aus Osteuropa. (#144)
Der Beifuss ist eine Staude, deren derber, kantiger Staengel 30 cm bis ueber 2 m hoch austreiben kann, im Winter aber abstirbt. Die 5 bis 10 cm langen Laubblaetter sind oberseits dunkelgruen und auf der Unterseite weissfilzig behaart. Die Blueten sind gelblich oder rotbraun und sind in Rispen angeordnet. Vom Gemeinen Beifuss gibt es eine europaeische (Artemisia vulgaris var. vulgaris) und eine asiatische Varietaet (var. indica), die sich geringfuegig in der Zusammensetzung des aetherischen Oels unterscheiden. (#144)
Verwendet wird Beifusskraut ueberwiegend als Gewuerz fuer fetthaltige Speisen. (#144)
Blaetter ("Ai ye"). #110/244)
Bildquelle. Die Pflanze.
Ein bitteres, aromatisches kraeftigendes Kraut, das als Verdauungsanreger, als Nerventonikum und harntreibend sowie die Schweissbildung erhoehend wird. Es regt die Gebaermutter an und vertreibt Wuermer. Innerlich bei Depressionen mit Appetitlosigkeit, Ruhr, Wurmbefall und Menstruationsbeschwerden (im Westen hauptsaechlich, um die Menstruation zu foerdern, im Fernen Osten um Blutungen der Gebaermutter zu stoppen und Fehlgeburten zu vermeiden). In der chinesischen Heilkunde wird das ausgepresste getrocknete Blatt bei Erkaeltungen kurz auf der Haut erhitzt, um die Akupunkturpunkte zu erwaermen. Die ayurvedische Heilkunde nutzt es hauptsaechlich bei Krankheiten der weiblichen Fortpflanzungsorgane, nervoesen Beschwerden und als Spuelungen bei Pilzkrankheiten. Innerlich von schwangeren oder stillenden Frauen nicht zu verwenden. (#110/244)
(#104/109)
In der Volksheilkunde werden Zubereitungen aus dem Beifusskraut bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit verwendet. Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit sind hierfuer jedoch nicht belegt, so dass eine medizinische Verwendung nicht empfohlen werden kann. (#144)
Im Haushalt wird Befusskraut vor allem zum Wuerzen fetter Speisen (Wildgerichte, zum Ausloesen von Gaense- oder Schweinefett) verwendet. Die Verwendung als Gewuerz erscheint unbedenklich. (#144)
Nicht waehrend Schwangerschaft und Stillzeit anwenden! (#144)
Das aetherische Oel enthaelt Thujon, das eine stimulierende Wirkung auf den Uterus haben soll. (#144)
Nicht anwenden bei Ueberempfindlichkeit gegenueber Beifuss oder anderen Korbbluetengewaechsen! Wie viele Korbbluetengewaechse kann auch der Beifuss Allergien ausloesen (z.B. Sellerie-Beifuss-Karotten-Syndrom). (#144)
Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.
Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada";