Caesalpinia separia Roxburgh

Pflanzenbild

Andere Namen:

Yuen-Shih. (#11, 32)

Inhaltsstoffe:

R.E. Schultes und A. Hofmann geben in ihrem Buch "Pflanzen der Goetter" an, dass ein Alkaloid unbekannter chem. Struktur gefunden wurde. (#11)

Aussehen:

R.E. Schultes und Albert Hofmann beschreiben die Pflanze folgendermassen:

Strauchartige Kletterpflanze mit zurueckgebogenen Stacheln. Breit wachsende Kletterpflanze mit gefiederten, 23-38cm langen Blaettern laenglich-linealen Blaettchen in 8-12 Paaren; Die grossen, aufrechten, unverzweigten und kanariengelben Bluetentrauben sind auffaellige Erscheinungen. Die glatte, verlaengert eifoermige, zugespitzte Frucht enthaelt 4-8 ovale, braun und schwarz gesprenkelte Samenkoerner von etwa 1cm Laenge. (#11)

Krautige Ranke. (#32)

Vorkommen:

Tropische und warme Zonen beider Hemisphaeren (#11)

Suedchina, Zentralasien (#32)

Pflanzl. Fam.:

Leguminosae - Huelsenfruchtgewaechse

Allgemeines:

Soll in China als Halluzinogen Verwendung finden. Durch langfristige Einnamhme soll Levitation ("freies Schweben") moeglich werden und ausserdem soll die Zwiesprache mit den Geistern moeglich werden. (#11) Nun zum Begriff des "freien Schwebens" sind noch ein paar Worte notwendig. Dies erklingt auf der Stelle unglaubwuerdig, doch sprachlich muss man sich ein innerliches Gefuehl des "Abgehobenseins" und der "Leichtigkeit" vorstellen. Psychische Zustaende ist mit der duerftig ausgeruesteten Sprache der Menschen nur eingeschraenkt moeglich und oftmals missverstaendlich. Auf keinen Fall meint der absolut naturwissenschaftlich orientierte Albert Hofmann, dass irgendwer durch Pflanzeneinnahme vom Boden abheben koennte. Zum zweiten Begriff, der haeufig in der ethnobotanischen wie auch ethnologischen Fachliteratur auftritt - naemlich der Zwiesprache mit den Geistern - ist anzumerken, dass meist der Zustand des Halluzinierens gemeint ist, welcher durch die Einnahme einer Reihe von Pflanzen und Mitteln erzeugt werden kann. Anzumerken ist auch, dass Halluzinationen durch bestimmte Typen von Halluzinogenen absolut als echt empfunden werden koennen und dies auch in Neuzeit immer wieder zu spektakulaeren Vorfaellen deshalb kommt. Sehr haeufig ist dies hier bei uns im Zusammenhang mit dem Stechapfel zu beobachten, der immer wieder durch seine (Datura stramonium) Haeufigkeit in der Literatur und seinen irgendwie als mystisch empfundenen Gebrauch im Mittelalter, immer wieder eingenommen wird, und durch seine Staerke Halluzinationen und extrem unangenehme Vergiftungen zu erzeugen - land auf und land ab bei jedem verschrien ist, der ihn auch nur 1x angeruehrt hat. (eigen)

Yun-shihCaesalpinia separia. From Cheng-lei Pen-ts'ao, Ausgabe aus dem Jahr 1249. Courtesy of H.- L. Li.

Geschichte:

Yuen-shih ist eine der aeltesten in China medizinisch genutzten Wildpflanzen. Die Wurzeln, Blueten und Samen werden in der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. Die Blueten - so heisst es in alten chinesischen Texten - sollen okkulte Kraefte in sich bergen. Nach dem Pen Ts'ao Ching heisst es davon: "(Die Blueten) ermoeglichen es einem Geister zu sehen, aber wenn sie im Uebermasse genommen werden, verbloedet man. Werden sie ueber einen langen Zeitraum eingenommen, erzeugen sie eine koerperliche Levitation und foerdern die Kommunikation mit den Geistern." Ein anderer Text (Tao Hun-ching) heisst: "(Die Blueten) vertreiben die boesen Geister. Wenn sie in Wasser gelegt oder verbrannt werden, koennen Geister herbeigerufen werden ... Die Samen sind wie die von Lang-tang (Hyocyamus niger); werden sie verbrannt, koennen Geister herbeigerufen werden." Ob die Pflanze noch heute fuer zauberische Zwecke verwendet wird ist unbekannt. (#32)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie