Cinchona pubescens Vahl

Pflanzl. Fam.:

Roetegewaechse - Rubiaceae

Andere Namen:

Roter Chinarindenbaum, Chinarindenbaum, Fieberrinde, Kalisayabaum, Rote Chinarinde, Apothekerrinde. (#144)

Vorkommen:

Der Chinarindenbaum waechst in den Bergregionen des noerdlichen Suedamerika. Kultiviert wird die Pflanze in Kongo und Indien. (#144)

Inhaltsstoffe:

Rote Chinarinde enthaelt etwa 30 verschiedene, ueberwiegend an organische Saeuren oder Gerbstoffe gebundene Alkaloide, wobei Chinin, Chinidin, Cinchonin und Cinchonidin den Hauptanteil bilden sowie Gerbstoffe und Bitterstoffe. (#144)

Allgemeines:

In der Lebensmittelindustrie wird Chinarinde zur Aromatisierung von Getraenken (Tonics) verwendet. Chinarinde ist Bestandteil einiger Kombinationspraeparate aus der Gruppe der Magen-Darm- und Gallemittel. (#144)

Aussehen:

Der Rote Chinarindenbaum ist ein etwa 20 m hoch wachsender Baum mit dichtbelaubter, rundlicher Krone. Die grossen, gestielten, elliptisch bis rundlichen Blaetter sind an der Unterseite oft dicht behaart. Die rosaroten Blueten stehen in bis zu 35 cm langen Rispen. (#144)

Droge:

Medizinisch verwendet wird die Stamm-, Ast- und Wurzelrinde etwa 10 Jahre alter Baeume, die als Rote Chinarinde bezeichnet wird. (#144)

Dosis:

Tee:
Ein halber Teeloeffel (etwa 1 g) fein zerkleinerte Rote Chinarinde wird mit ca. 150 ml kochendem Wasser uebergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Zur Appetitanregung bis zu 3 mal taeglich eine halbe Stunde vor dem Essen, bei Verdauungsbeschwerden nach dem Essen, eine Tasse Tee trinken. (#144)

Wirkungen:

Zubereitungen aus der Roten Chinarinde werden wegen der Bitterwirkung, die zu einer Zunahme der Speichel- und Magensaftsekretion fuehrt, zur Anregung des Appetits oder bei Verdauungsbeschwerden wie Voellegefuehl oder Blaehungen eingesetzt. (s.a. Tausendgueldenkraut, Gelber Enzian).
Die in der Volksmedizin propagierte Anwendung als "Grippemittel" entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. (#144)

Warnhinweise:

Nicht waehrend Schwangerschaft und Stillzeit oder bei Kindern anwenden! (#144)

Nicht ueber laengere Zeit oder in hoeherer Dosierung anwenden!
Eine langdauernde Anwendung kann zu "Cinchonismus" fuehren, das sich in Sehstoerungen, Kopfschmerzen, Hautausschlaegen, Magen- und Darmgeschwueren oder Ohrensausen aeussern kann. Dies ist wurde auch an Personen beobachtet, die vermehrt ueber laengere Zeit chinarindenhaltige Getraenke (Tonics) konsumierten. Bei akuten Beschwerden, die laenger als eine Woche anhalten oder periodisch wiederkehren, wird die Ruecksprache mit dem Arzt empfohlen. (#144)

Gelegentlich koennen Ueberempfindlichkeitsreationen wie Hautausschlaegen oder Fieber oder eine erhoehte Blutungsneigung (Thrombozytopenie) auftreten. In diesen Faellen ist das Praeparat sofort abzusetzen und ein Arzt aufzusuchen! (#144)

Wegen der Anregung der Magensaeuresekretion sollte Chinarinde nicht bei Magen- oder Darmgeschwueren verwendet werden! (#144)

Wechselwirkungen:
Bei gleichzeitiger Einnahme von Mitteln, die die Blutgerinnung hemmen, wie z.B. Aspirin, Marcumar u.a. kann es zu einer erhoehten Blutungsneigung kommen. Lassen Sie sich vor Anwendung von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten! (#144)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie