Bildquelle. Die Pflanze.
Koffein, (#69/168, #80/111) geringe Mengen an Theobromin; (#92)
Berg-Kaffee, (#80/107) "Abessinischer Kaffee", (#93/534) Kahwe (tuerk.), Bun, Kavi (arab.), Kahveh (pers.), Casch (ind.), (#95/3) coffee (engl.); (eigen) Kaffee, Arabica-Kaffee, Kaffeebaum, Kaffeepflanze, Kaffeestrauch. (#144)
Rubiaceae - Roetegewaechse
Der Kaffee stammt urspruenglich aus Aethiopien wird aber mittlerweile in fast allen tropischen Laendern kultiviert. (#144)
Mocambique, Angola, Aethiopien, (#69/167) Abessinien, Arabien, Brasilien, Ost- und Westindien; (#95)
Der Kaffeebaum liebt ein warmes, doch nicht zu heisses Klima, und kommt in sehr warmen Landstrichen deshalb am besten auf mittelhohen Gebirgen von 330-500m ueber der Meeresflaeche fort, wo die Hitze gemaessigter ist und entweder kuenstliche Bewaesserung oder Regen stattfinden. (#95/4)
Zur Gattung Coffea gehoeren etwa 70 Arten. 4 Arten werden vor allem kultiviert: Es sind dies der Bergkaffee (C. arabica Linnaeus), aber auch der Robusta-Kaffee (C. canephora Pierre Ex Froehner). In einigen wenigen Gebieten im tropischen Westafrika wird der Liberia-Kaffee (C. liberica Bull. ex Hiern) bzw in Zentralafrika der Excelsa-Kaffee (C. dewevrei De Wildem. et Th. Durand) angebaut. Haupterzeugerlaender sind heute Brasilien (etwa 30% der Weltproduktion), Kolumbien (12%) und die Elfenbeinkueste (6%). (#80/107)
Die Samen der Kaffeepflanze dienen als Quelle des Kaffees. (#93/534) Mittels heissem Wasser wird das Getraenk ausgezogen, welches in verschiedensten Formen angeboten wird. Entweder wird der Wasserauszug pur getrunken, oder mit Milch, Zucker oder auch anderen Rauschdrogen (Alkohol: Cognac,...) erstellt.
Kaffee ist, wie allgemein bekannt ist, heute ein typisches Produkt von Entwicklungslaendern, welche oftmals einen grossen Teil ihrer Exporteinnahmen der Produktion von Kaffee verdanken, aber sehr stark von den Ex- und Importpreisen am Weltmarkt abhaengen. (Kaffee wird uebrigens nicht nur von grossen Firmen angeboten, sondern auch von Entwicklungshilfeprojekten, die direkt die sehr milden Rauschdrogen von den Bauern erwerben.).
Der Kaffee wird kultiviert. Man saet ihn in Samenbeete, verpflanzt ihn dann nach 6-7 Monaten und schon im zweiten Jahr beginnt er zu tragen, indessen erreicht er seine volle Ertragsfaehigkeit erst im vierten Jahre, und dann kannn man auch einen jaehrlichen Ertrag von etwa 4 Pfund rechnen. Die Ernte findet mehrmals im Jahr statt, da die Fruechte zu verschiedenen Zeiten reifen. (#95/4)
Auch in Indien wird Kaffee getrunken. Vor allem der Sueden Indiens ist das Zentrum des Kaffeegenusses. Im Norden hingegen wird viel mehr Cai (Tee mit Milch, gegebenenfalls als masala-chai mit Gewuerzen) getrunken. Suedindien hat sogar eine eigene Kaffeehauskultur. Der indische "Kafi" wird uebrigens mit viel mehr Milch zubereitet als die Wiener Melange und vor allem am morgen getrunken. Er enthaelt auch Zucker. Das beruehmteste Kaffeehaus Indiens befindet sich in der Stadt Bangalore. (eigen)
Ueber Kaffee gibt es auch ein Lied mit dem Titel "C-A-F-F-E, trink nicht soviel Kaffee", dass einerseits auf die "Schaeden" von Kaffeekonsum hinweist, und v.a. Kinder vor dem Konsum von Kaffee warnt; dies geschieht in uebertriebener Weise. Etwas unangenehm ist in diesem Zusammenhang, dass das Lied einen etwas unangenehmen Beigeschmack in Richtung Ablehnung einer kulturfremden Rauschdroge enthaelt und auch der tuerkischen Kultur unterstellt, dass sie alle Kaffee trinken und es nicht lassen koennen. Es laesst sich sicherlich aus der oesterreichischen Geschichte und den Tuerkenkriegen erklaeren. (eigen)
Homoeopathische Arzneimittel. Kaffeekohle ist in einigen Fertigarzneimitteln zur Behandlung von Durchfallerkrankungen im Handel. (#144)
Zur Gewinnung der Kaffeebohnen werden zwei Verfahren angewandt. Das trockene Verfahren liefert den sog. "Robusta-Kaffee", das nasse mit anschliessender Fermentation die "milden" Kaffeesorten. Die so gewonnenen, geschaelten Samen (gruener Kaffee) werden geroestet, dadurch erhaelt der Aufguss dann ein kaffeetypisches Aroma und Farbe. (#144)
Sogleich nach der Ernte kommen die Kaffeefruechte in eine trichterfoermige Muehle, in welches das obere Fleisch abgesondert wird, hierauf werden sie getrocknet und durch eine Malzmuehle von der dicken die Bohnen selbst bekleidenden Haut befreit und hierauf sortiert. (#95/5)
Kaffee wird aus den Bohnen gewonnen, indem die Fruechte bei 200-250 Grad Celsius geroestet werden. (#80/109)
Der Gebrauch des Roestens, bemerkt Ernst Freiherr von Bibra in seinem Klassiker "Die narkotischen Genussmittel und der Mensch" aus dem Jahre 1855, scheint bald, schon in den fruehen Zeit bekannt und in Anwendung gewesen zu sein, indessen hat man nicht bloss die eigentliche Bohne allein verwendet, sondern haeufig die ganze Frucht. Die Araber (1855) roesten noch heute das getrocknete Fleisch der Beeren braun und schuetten das Pulver in kochendes Wasser; dies nennt man Cafe a la Sultane, Sakka oder Salabi, auch Kischer, Keschr. (#95/7)
Beim Roesten sublimiert ein Teil des Coffeins, doch es kommt trotz der Roestverluste zu einer Anreicherung des Coffeins in den Bohnen. (#80/111)
Payen giebt eine Temperatur von etwa 250 Grad Celsius als die zweckmaessigste zum Roesten der Bohnen an. (#95/21)
Aus den geroesteten Bohnen wird nun der Kaffee erzeugt. Es gibt viele regionale Unterschiede in der Herstellung der Rauschdroge. Aus den (gemahlenen) Bohnen kann der Sud ausgekocht, herausgebrueht oder dampfextrahiert werden. Dem Getraenk werden verschiedene Zusaetze beigefuegt: (Zimt, Kakao, Kirschwasser, Kognak, Rum, Zucker, Salz, Sahne, Zichorie, (#80/111) Milch, Sahne; (eigen)
Kaffee wird heutzutage oftmals in Kaffeemaschinen bereitet, bei denen zu heisses Wasser verwendet wird, dadurch wird der Kaffee ofmals bitter und reizt den Magen. (eigen)
Eine gute Tasse Kaffee enthaelt 80-100mg Coffein pro Tasse. Handelsuebliche Coca-Cola-Getraenke enthalten 120 mg/l. Eine Tasse Tee enthaelt durchschnittlich 40-60 mg Coffein. (#80/111) Der Hauptwirkstoff Koffein (1,3,7-Trimethyl-xanthin) ist in den Samen mit einem Gehalt von bis zu 1,5-2% vorhanden. (#80/111)
Kaffeekohle:
Die Einzelgabe betraegt 3 g gepulverte Kaffeekohle bis zu drei mal taeglich.
Kaffee:
10 g gemahlene Kaffeebohnen pro Tasse werden mit kochendem Wasser bzw. Dampf extrahiert. Filterkaffee erhaelt man durch Verwendung eines Papierfilters, bei "gekochtem" Kaffee wird der Ueberstand abgegossen, Espresso wird durch Auszug mit Dampf unter hohem Druck gewonnen.
Maximale Tagesdosis: entsprechend 400 mg Coffein. (#144)
Medizinisch verwendet wird die Kaffeekohle, die durch staerkeres Roesten der trockenen Bohnen bis zur Verkohlung der aeusseren Samenpartien und anschliessender Vermahlung gewonnen wird. (#144)
Noch gruene, ungeroestete Bohnen werden auch zum Kauf angeboten. Diese werden zuerst in einer Pfanne geroestet. (eigen)
Geroestete Bohnen gibt es in mannigfacher Auswahl zu Kaufen. Die Bohnentypen unterscheiden sich in ihrer Roestung, die ja erst den typischen Geschmack des Kaffeegetraenkes ergibt. Aber auch die geographische Hoehenlage des Anbaugebietes beeinflusst die Qualitaet des Endproduktes. Hochlandkaffeearten sind aufgrund ihres geringeren Gehaltes an Gerbsaeuren bekoemmlicher fuer den Magen und werden zunehmend kommerziell als "Schonkaffee"-Arten angeboten. (eigen)
Grundsaetzlich wird Kaffee vor allem in Form geroesteter Bohnen verkauft, doch inzwischen wird auch haeufig gemahlener Kaffee verkauft. Dieser wird heutzutage meistens vakuumverpackt, um einen Luftzutritt zu verhindern, der zu einem "Ausrauchen" und damit zu einem Nachlassen der Qualitaet bei einer langen Lagerung fuehren wuerde. (eigen)
Kaffeebohnen werden auch entcoffeiniert, d.h. das Koffein wird aus den Bohnen extrahiert. Damit wird der Kaffee, der aus diesen Bohnen bereitet wird, seiner stimulierenden Wirkungen beraubt. Entcoffeinierter Kaffee kann auch von Menschen getrunken werden, denen eine Stimulierung schadet (Probleme mit der Herz/Kreislaufsystem, v.a. Bluthochdruck), bzw. wo eine Stimulierung (abend) nicht erwuenscht ist. (eigen)
Entcoffeinierte Kaffeearten werden kommerziell angeboten.
Loeslichkaffee ist eine Bereitung, die gaenzlich wasserloeslich ist. Loeskaffeearten werden von verschiedenen Firmen angeboten, in verschiedensten Formen. (eigen)
Bildquelle. Die Pflanze.
Diese Konsumformen haben alle eine Geschichte und werden heute meist bestimmten Gegenden zugerechnet, diese Niederschrift soll keine bestimmten Nationen oder Menschen beleidigen, sondern es soll vielmehr ueber Warenzeichen hinausgehende Qualitaetsbereitungen erwaehnen:
Diese wundervolle Art wird mit einem besonders feingemahlenen Pulver bereitet und Zucker hinzugefuegt und in einem eigenen Geschirr aufbereitet. Der Kaffee wird mit uebrigens mit dem Kaffeepulver getrunken. Tuerkischer Kaffee erschien mir sehr magenschonend. (eigen)
Nach der Tuerkenbelagerung wurde Kaffee in Wien eingefuehrt. In Wien wurde erstmalig Kaffee mit Milch vermengt und mit Zucker angeboten. Der Kaffee ist aus den uebriggebliebenen Bestaenden der fluechtenden Armee des Heerfuehrers Kara Mustafa konfisziert worden, nachdem ihn Prinz Eugen geschlagen hatte und bis nach Belgrad gefolgt war. Diese Kaffeeart hat sich inzwischen weltweit verbreitet und ist unter dem Namen Melange bekannt geworden.
Italienischer Espresso wird schwarz getrunken. Es wird auch Zucker hinzugegeben. Er wird manchmal mit Alkohol vermengt gegen Kaelte getrunken. Amaretto wird meines Wissens hierzu verwendet.
Die Baeume werden durchschnittlich 4-5m hoch und werden wie Obstbaeume mit glatten Stamm gezogen. Der Stamm ist schlank, mit ueberhaengenden Aesten, die Blaetter sind laenglich eirund, dunkelgruen, glatt, glaenzend und immergruen. Die kleinen weissen Bluethen haben einen schwachen, an Jasmin erinnernden Geruch. (#95/3)
Die kirschaehnlichen Fruechte des Kaffeestrauches enthalten 2 gruenliche Samenkerne. (#80/107) Die Frucht selbst ist oval, anfaenglich gruen, dann glaenzend scharlachrot, zuletzt, bei vollkommener Reife, dunkel violett, und dann etwa 1,25cm lang. (#95/3) Die Frucht selbst ist zweifaecherig, mit einer pergamentaehnlichen Haut ausgekleidet, und der Same, zwei laengliche, hablrunde Kerne, ist der eigentliche Kaffee. Dass diese Samenkerne mit Unrecht den Namen Bohnen tragen, da der Kaffee keine Huelsenfrucht ist, braucht wohl kaum bemerkt zu werden, doch wird es schwer fallen, diese allgemein angenommene Bezeichnung abzuschaffen und wir wollen sie deshalb beibehalten. (#95/4)
Der Arabica-Kaffee ist urspruenglich in Aethiopien beheimatet und wird im tropischen und subtropischen Raum in vielen Varietaeten kultiviert. Die Pflanze ist ein bis zu 8 m hoch wachsender, reichlich beblaetterter Baum. Die weissen, wohlriechenden Blueten sitzen dichte Knaeuel bildend in den Blattachseln. Die Frucht ist eine Steinfrucht und in reifem Zustand meist rot gefaerbt (Kaffeekirsche). (#144)
Kaffeekohle:
Kaffeekohle enthaelt weniger Coffein jedoch noch etwa 75% des entsprechenden Kaffees und wird wegen seiner absorbierenden und adstringierenden Eigenschaften zur Behandlung leichter, unspezifischer Durchfaelle verwendet. Eine lokale Anwendung in der Mundhoehle soll bei leichten Entzuendungen im Mund- und Rachenbereich helfen. (#144)
Kaffee:
Kaffee ist eines der beliebtesten Genussmittel und wird vor allem wegen seiner anregenden Wirkung geschaetzt. Diese laesst sich auf den Inhaltsstoff Coffein zurueckfuehren, der vor allem anregend auf das Zentralnervensystem wirkt, aber auch Wasserausscheidung, Magensaftsekretion und Lipolyse steigert. Die Blutgefaesse im Gehirn werden verengt, was bei der Behandlung von Migraene hilfreich sein soll. Die Wirkung auf den Blutdruck haengt in starkem Masse von der Gewoehnung ab. Waehrend Abstinenzler mit einem Blutdruckanstieg reagieren, bleibt der Blutdruck gewohnheitsmaessiger Kaffeetrinker unbeeinflusst. Ueber moegliche Gefahren oder aber auch guenstige Wirkungen von Kaffeegenuss gibt es viele, z.T. sich widersprechende Veroeffentlichungen. Eines scheint jedoch gewiss zu sein, die Erhoehung der Blutfettwerte, die bei finnlaendische Kaffeetrinkern beobachtet wurde, haengt mit der Art der Kaffeezubereitung zusammen. Diesen Kaffeeoelen zugeschriebene, unguenstige Wirkung laesst sich vermeiden, indem man gefilterten Kaffee trinkt. Je nach Zubereitungsart und Sorte enthaelt eine Tasse 80 mg bis 180mg Coffein. Coffeinarmen Kaffee wird das Coffein vor dem Roesten entzogen. Eine Tasse enthaelt dann nur noch 4 mg Coffein. (#144)
Bildquelle. Die Pflanze.
Der Kaffee stammt vermutlich aus Abessinien (#80/107) (Aethiopien). Er waechst aber auch in Mocambique, Angola und anderen afrikanischen Laendern, (#69/167) was den Schluss nahe legt, dass schon dort die Bereitung der Bohnen moeglicherweise entdeckt worden ist.
Bibel: Kaffee soll schon in der Bibel erwaehnt werden - David soll Abigail mit Kaffee verfuehrt haben. (#80/107)
875: Es gibt eine Nachricht ueber das Kaffeetrinken aus Persien. (#95/6)
Ernst Freiherr von Bibra gibt in seinem klassischen Werk zwei Legenden an, wie der Kaffee entdeckt worden sein soll. Sie werden der Vollstaendigkeit halber aufgefuehrt:
"Ein armer Derwisch, so erzaehlt man, der im Thale Jemen in Mitte des gluecklichen Arabiens wohnte, bemerkte oefters an seinen Ziegen, als sie des Abends von der Weide heimkehrten, eine auffallende Munterkeit. Um den Grund zu erfahren, schlich er einstens den Thieren nach und bemerkte, dass sie sich die Blaetter, Bluethen und Fruechte eines Baumes wohlschmecken liessen, welchen er frueher kaum beachtet hatte. Er machte an sich selbst das Experiment und entwickelte nach dem Genusse der Blaetter und Beeren eine solche ungewoehnliche Heiterkeit, dass er sich bei seinen Nachbarn in den ungerechten Verdacht des verbotenen Weingenusses fiel. Er haeufte indessen feurige Kohlen auf die Haeupter seiner Widersacher und theilte ihnen die Entdeckung mit. Nun wurde ihnen klar, dass Allah den Kaffee fuer die Glaeubigen bestimmt habe, um sie fuer den verpoenten Traubensaft schadlos zu halten. (#95/7)
Der Freiherr von Bibra gibt noch eine zweite Legende an, die wie folgt lautet:
"Nach Andern soll der Prior eines persischen Klostes durch einen Hirten aufmerksam gemacht worden sein, der ebenfalls an den Ziegen, welche Kaffeeblaetter genossen hatten, eine besondere Ruehrigkeit bemerkt hatte. Der Prior gab seinen Moenchen die Fruechte und Blaetter zu kosten, und diese, frueher schlaefrig und traege bei den naechtlichen Andachtsuebungen, waren jetzt munter und lagen ihren geistlichen Verrichtungen mit Freudigkeit ab." (#95/7)
Anbei sehen wir wieder 2 Quellen, die sich wiedersprechen:
1450: Nach dem arab. Autor Abd el-Quadir ibn Muhammad al-Ansari al-Djarziri al-Hanbali wurde der Kaffee von dem Mufti Djmal ab-Din Abu Abd Allah Muhammad ibn Said im Yemen erstmalig eingefuehrt. (#69/167)
1450: Der Scheik Ech-Ghadzeli brachte den Kaffee aus dem Hafen Aden nach Mekka, Medina und andere Teile Arabiens, wo die ersten entstandenen Kaffeehaeuser bald das Missfallen des aegyptischen Statthalters Chair-Bey erregten. Auf Grund eines Gutachtens liess er, vermutlich in Hinsicht, dass sich in den Kaffeehaeusern eine Reihe oppositioneller Kraefte gegen ihn traf, diese schliessen und die Besitzer mussten die Kaffeevorraete verbrennen. (#80/107)
Auch eine etwas unpraezisere Beschreibung gibt es: Anfang des 15. Jhdts. gibt es die erste historische Nachricht laut Ernst Freiherr von Bibra vom Araber Schehab-eddin-Ben. (#95/8)
1511: In Kairo schossen die Kaffeehaeuser regelrecht aus dem Boden; sie galten als die "Schulen der Weisheit", (#69/167, #80/108f.) oder auch als "Haus der Erkenntnis". Dies haengte vor allem damit zusammen, dass mit der Einfuehrung dieses Drogenrituals und der gleichzeitigen Erfindung des Kaffees die Oberschicht und natuerlich auch ein betraechtlicher Teil der gebildeten Menschen sich dort zusammenfanden, um die neue Droge zu konsumieren und an der Entwicklung des "Kaffeehauses" mithalfen. Es gab auch Diskussionen ueber die Gefaehrlichkeit, die sich aber beim damaligen Stand der Wissenschaft sicherlich mehr auf die Leute und ihre "politische Gefaehrlichkeit" bezog, die sich in den Gespraechen dort aeusserte. (Pers. Komm.: Christof-Info)
Eine Synode von Theologen und Rechtsgelehrten kam dann doch zu dem Schluss, dass Kaffee ungefaehrlich sei - und die Verbote wurden aufgehoben. Aus Aegypten gelang der Kaffee dann nach Syrien, doch die Einstellung zum Kaffee blieb wechselhaft, teilweise wurde sogar die Todesstrafe fuer den Kaffeegenuss auf bestialische Art und Weise verhaengt. (#80/108f.)
1512: Der Statthalter von Mekka Khair-Beg verbot den Kaffeegenuss aus religioesen Gruenden, was Unruhen zur Folge hatte, denn der Genuss war schon weitverbreitet und akzeptiert und die Buerger des Landes konnten nicht einsehen, dass dieses mildes Genussmittel so gefaehrlich sein kann. Die Buerger setzten sich durch. (#69/167)
1525: Es kam zu regelrechten Kaffeetumulten in Kairo. (#95/9)
1534: Ein neuerlicher grosser Kaffeetumult kam in Kairo auf. (#95/9)
gest. 1594: Sultan Murad III. liess den Kaffee besteuern und der Kaffeegenuss verbreitete sich rasch im Orient. (#80/109)
1567: Die erste Kaffeepflanze soll nach Mekka gebracht worden sein, obgleich man in Aden noch zu Lebzeiten des Semal Eddin den Kaffeee bereits anbaut und derselbe sowohl einen bedeutenden Handelszweig ausmachte, als auch bereits in eigens hiezu errichteten Haeusern ausgeschenkt wurde, berichte Ernst Freiherr von Bibra in dem Klassiker "Die narkotischen Genussmittel und der Mensch" aus dem Jahre 1855. (#95/9)
1573-1576: Bernhard Rauwolf, ein gelehrter augsburgischer Arzt, lernte Kaffee auf seiner Reise in Aleppo kennen. (#95/10)
1574: Die frueheste bekannte Abbildung von Kaffeebohnen in Europa fand man im 2. Teil des von dem Arzt und Botaniker Carol(i??, Anmerk. d. Verf.)us Clusius (Charles de lŽEcluse) in Antwerpen herausgegebenen Drogen- und Heilmittelbuches des portug. Arztes Garcia ab Horto (de Orta, 1490-1570). (#80/107)
1580-4: Der Italiener Prosper Alpinus, ebenfalls ein Arzt, sah den Kaffeebaum in einem Gewaechshaus in Aegypten. Er sagt, dass die Pflanze aus dem gluecklichen Arabien stamme und aussehen wie Pfaffenhuetlein, doch seien die Blaetter dicker, haerter und immergruen. Das aus den Bohnen bereitete Getraenke werde in den Wirtshaeusern wie bei uns der Wein verkauft und getrunken. Man nenne es es Soava. Er lobt die medicinischen Eigenschaften desselben als gut zur Staerkung des Magens und der Verdauung und gegen Milz- und Leberleiden. Dazu lieferte er eine Zeichnung des Baums. (#95/10f.)
1592: Ueber kultivierte Kaffeebaeume berichtete als wohl erster Prospero Alpino aus Padua. In seinem Buch ueber seine Orientreise ist ein Kaffeebaumzweig abgebildet. (#80/107)
1599: Anton Sherley berichtete uber Kaffee. (#95/11)
1615: Adam Olearius berichtete ueber Kaffee. (#95/11) Seit 1615 trinkt man in Venedig Kaffee, (80/110) und es scheint, nach Ernst Freiherr von Bibra, dass die Venetianer den Kaffee nach Europa gebracht haben. (#95/11)
1625: In Rom wird Kaffee eingefuehrt. (#80/110)
1630: In Kairo waren zu jener Zeit ueber 1000 Kaffeehaeuser in Betrieb, berichtet Ernst Freiherr von Bibra in seinem zum Klassiker gewordenen Buch "Die narkotischen Genussmittel und der Mensch." (#95/10)
1644: Pierre de la Roque brachte Kaffee aus Konstantinopel nach Marseille. (#80/110, #95/11)
1644: Ein gewisser Herr von Merville brachte Kaffee aus der Levante mit nach Hause. (#95/11)
1650: Die Hollaender brachten einige Staemmchen Kaffee von Mokka nach Batavia. (#95/13)
1652: Der Kaffee wurde nach London gebracht - durch den griechischen Diener Pasqua Rosee. Andere Quellen geben den Kreter Nathanel Conopios als den Ueberbringer an. (#80/110) In England wurde das erste oeffentliche Kaffeehaus errichtet. Ein Kaufmann namens Edward, berichtet Ernst Freiherr von Bibra, hatte aus der Levante Kaffeee mit nach London gebracht und begann dort sowohl denselben selbst zu trinken, als auch seine Freunde damit zu bewirthen. Sei es aber nun, dass diese an dem neuen Getraenke so viel Geschmack, oder an einer griechischen Sklavin, welche er aus Smyrna mitgebracht hatte, zu viel Wohlgefallen fanden: die Sache wurde entdlich Edward laestig, da er den ganzen Tag von Hausfreunden belagert war. Er verheirathete die Sklavin mit seinem Kutscher und steuerte beide so aus, dass sie ein Kaffeehaus errichten konnten. Der Kaffeee fand in England eine rasche Verbreitung; (#95/11)
1657: Durch den Weltreisenden Jean de Thevenot erreichte der Kaffee die Stadt Paris. (#80/110)
1660: Kaffee wurde in diesem Jahr erst als Handelsware in Frankreich eingefuehrt und erst noch spaeter entstanden in Frankreich die ersten Kaffeehaeuser. (#95/11)
1660: Als erster europaeischer Staat belegte England den Kaffee mit einer Steuer. (#80/110)
1666: In Amsterdam wurde das erste Kaffeehaus eroeffnet. (#80/110)
1669: Setze der Gesandte des Sultans Mohammed IV. seinen Gaesten Kaffee vor und verteilte ihn als Geschenk unter den Hofleuten in Paris. (#80/110)
1675: Auf koeniglichen Befehl wurden in England alle Kaffeehaeuser geschlossen, denn es sollten sich dort nur dubiose Elemente treffen. Auch die engl. Frauen beklagten sich in einer Petition, dass die Maenner zu viel in den Kaffeehaeusern sassen. Sie glaubten dass Kaffeegenuss zur Impotenz fuehre und die Nachkommen schaedige. (#80/110)
1675: Am Hof von Brandenburg war Kaffee bekannt. (#95/12)
1677: In Hamburg entstand das erste Kaffeehaus (#80/110)
1679: Ein wissenschaftlicher Disput fand statt, der feststellte "dass der Kaffee den meisten Einwohnern von Marseille schaedlich sei" (#80/110)
1680: Eine gewisse Frau von Sevigne gibt ihrer Tochter schriftlich den Rat Kaffee mit Milch zu mischen. (#95/8)
1683: Das tuerkische Herr unter Kara Mustapha wurde vor Wien geschlagen und der poln. Franz Georg Koltschitzky wurde eine groessere Menge Beutekaffee ueberlassen, mit dem er in der Schlossergasse in Wien das erste Wiener Kaffeehaus betrieben worden ist. (#80/110, #95/12) Die Wiener Melange, eine Bereitung aus Kaffee, Milch oder Sahne und Zucker, und die spezielle Athmosphaere in den Kaffeehaeusern Wiens wurden weltberuehmt und haben sich bis heute erhalten. Gepraegt sind sie noch von dem Stil jener Zeit. (eigen)
1686: Das erste Kaffeehaus wurde in Prag eroeffnet. (#80/110) In Nuernberg und Regensburg entstanden auch Kaffeehaeuser. (#95/12)
1687: In Hamburg entstand das erste Kaffeehaus. (#95/12)
1690: Eine Frau von Sevigne schrieb ihrer Tochter, dass sie in der Fastenzeit Kaffee und Milch und Zucker zusammengemengt getrunken habe, was eine herrliche Sache sei. (#95/8)
1690: Kaffeehaeuser sprossen aus dem Boden in Paris. (#80/110)
1690: Der erste Kaffeebaum wurde in den niederlaendischen Besitzungen auf Java angebaut. (#80/111)
In Schweden und Daenemark kam der Kaffee in Aufnahme. (#95/12)
1700: In Danzig und Wittenberg entstanden die ersten Kaffeehaeuser. (#95/12)
1710: Die erste Kaffeepflanze wurde durch den Hollaender Hoorn von dem Konsum Mythsen nach Amsterdam gesendet; (#95/13)
1712: Das erste Kaffeehaus entstand in Stuttgart. (#95/12)
1712: Ludwig der XIV. erhielt in diesem Jahre einen Ableger des einige Jahre vorher von Hoorn nach Amsterdam gebrachten Kaffeebaumes, welcher in Paris sorgfaeltig gehegt wurde und Fruechte trug. (#95/13)
1713: In Augsburg, berichtete Ernst Freiherr von Bibra, entstand das erste Kaffeehaus. (#95/12)
1717: Ludwig der XIV. schickte durch den Schiffs-Faehndrich Des Elieux nach Martinique. Aber die Reise war stuermisch und wurde durch widrige Winde so lange verzoegert, dass Wassermangel am Bord eintrat. Des Elieux pflegte indessen trotz aller Faehrlichkeit seinen Schuetzling, theilte seine spaerliche Wasserration mit demselben, und brachte ihn endlich gluecklich an den Ort seiner Bestimmung. Mit mancherlei Intrigen kaempfend, setzte er dort seine Sorgfalt aengstlich fort, und brachte es so weit, dass schon nach einigen Jahren St. Doningo und Guadeloupe, so wie andere Inseln Westindiens mit jungen Pflanzen versehen werden konnten. (#95/13)
1719: Kaffee wurde das erste Mal als Ware nach Amsterdam gebracht, und zwar von Java nach Holland, wo von den Hollaendern Kaffee angebaut wurde. (#95/13)
720: Durch den frz. Infanterieoffizier Gabriel Mathieu Desclieux gelangte der erste Kaffeebaum nach Martinique, von wo aus sich der Kaffeeanbau auf den Grossen und Kleinen Antillen verbreitete. (#80/111) In diesem Jahr entstand auch das erste Kaffeehaus in Leipzig. (#95/12)
1721: Das erste Kaffeehaus entstand in Berlin. (#95/12)
1727: Die erste Kaffeepflanze kam von Cayenne nach Brasilien; (#80/111)
1730: Kaffee wurde auf Guadeloupe angebaut. (#80/111)
1732: Kaffee wurde auf Jamaika erstmalig angebaut. (#80/111)
1736: Kaffee wurde von der Regierung in Stuttgart monopolisiert. (#95/12)
1756: Die schwedischen Bauern erzwangen im Reichstag ein Kaffeeverbot, angeblich aus Rache, weil ihnen das Branntweintrinken verboten war. (#80/111)
1776: In Deutschland wurde in dem in Frankfurt erscheinenden "Journal" der Kaffeegenuss den niederen Staenden verboten, und fuer hoehere Staende wurde Kaffee besteuert. (#80/110)
1781: Die "Kaffeeschnueffler" Friedrichs II. exekutierten die Verordnung, dass Kaffee nur von Adligen, hoeheren Beamten und Geistlichen erzeugt werden darf, die sogenannte Roesterlaubnis. (#69/167, #80/110, #95/12) Er war vor allem um die verlorenen Steuereinnahmen besorgt und gab an - dass er selbst ja mit Biersuppe erzogen worden sei, die gesuender sei. (#80/110) Das Verbot setzte sich nicht durch und das sogenannte "Caffe-Craentzgen" etablierte sich und man besteuerte die Droge anstelle, dass man sie verbot. Es wurde eine sogenannte Verbrauchersteuer eingefuehrt. (#69/167f.)
1820: Der Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge isolierte auf Anregung W. Goethes eine kristalline Kaffeebase. (#80/111, #95/16)
1822: Die Pariser Pharmazieprofessoren Pierre Joseph Pelletier, Joseph-Bienaime Caventou und Pierre Jean Robiquet isolierten den Hauptwirkstoff Coffein. (#80/111)
1837: Berzelius sprach die Vermutung aus dass Kaffein und Theein dieselben Stoffe seien. (#95/16)
1838: Karl Jobst und Gerhardus Mulder stellten fest dass Coffein und das Thein aus dem schwarzen Tee identisch sind. (#80/111, #95/17)
1847: In Hannover durfte immer noch kein Kaffee von Kraemern verkauft werden, ansonsten wurde in Ihre Konzession entzogen. (#95/12)
1978: Bedeutende Kaffeeanbauer waren zu dieser Zeit: Brasilien, Kolumbien, Angola, Uganda, Mexiko und Aethiopien. In der Welthandelsbilanz nahm Kaffee bereits die zweite Stelle nach Erdoel ein. (#69/168)
Heute gehoert Kaffee zu den beliebtesten Getraenken ueberhaupt; (#80/111)
Waehrend Schwangerschaft und Stillzeit nur mit Vorsicht anwenden!
Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft wird Coffein nur langsam abgebaut so dass es bei Mutter und Kind zu unerwuenschten Wirkungen kommen kann. Coffein gelangt durch Plazenta bzw. Muttermilch zum Kind. Feten oder Neugeborene reagieren sehr empfindlich, da sie die Substanz nur ungenuegend abbauen koennen, so kann z.B. bereits ein beschleunigter Herzschlag festgestellt werden obwohl die Mutter noch keine Effekte spuert. (#144)
Nicht ueber laengere Zeit oder in hoeherer Dosierung anwenden!
Die regelmaessige Einnahme ueber laengere Zeit fuehrt zu Gewoehnung und der Neigung, groessere Mengen konsumieren zu muessen. Ein ploetzliches Absetzen kann dann zu Entzugserscheinungen fuehren. (#144)
Besondere Vorsicht ist geboten bei Personen mit Leber- oder Nierenkrankungen, Herzrhythmusstoerungen, Bluthochdruck, Magen- oder Darmgeschwueren oder Schilddruesenueberfunktion!
Unerwuenschte Wirkungen wie Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Kopfschmerzen, Zittern, Kraempfe, Blutdruckerhoehung, Herzrasen, Magen-Darmbeschwerden, Sodbrennen sind Zeichen einer Ueberdosierung bzw. Unvertraeglichkeit. (#144)
Wechselwirkungen:
Coffein wird teilweise Schmerzmitteln zugesetzt, da es zu der schmerzstillenden Eigenschaft einiger Analgetika beitragen kann. Die hierbei zugefuehrte Coffeinmenge sollte beim Konsum coffeinhaltiger Getraenke beruecksichtigt werden.
Coffein wird in der Leber abgebaut, dadurch koennen die Wirkungen anderer Arzneimittel veraendert werden bzw. die Ausscheidungsgeschwindigkeit des Coffeins beeinflusst werden. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Medikamente einnehmen. (#144)
Auf eine ausreichende Zufuhr coffein- und alkoholfreier Fluessigkeiten achten! Coffein wie auch Alkohol entziehen dem Koerper mehr Wasser als ihm durch diese Getraenke zugefuehrt wird und koennen daher insbesondere bei koerperlicher Belastung oder hohen Aussentemperaturen zur Dehydratation fuehren. (#144)
Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; In: Internetquelle.
Abbildung 2: Zeichner: unbekannt; In: Kohlers Medicinal Plants.
Abbildung 3: Zeichner: unbekannt; Quelle: Internet;