Cytisus scoparius (Linnaeus) Link

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Schmetterlingsbluetengewaechse - Fabaceae = Leguminosae (#144)
Leguminosae - Huelsenfruchtgewaechse

Inhaltsstoffe:

Alle Teile des Besenginsters enthalten giftige Alkaloide, die Pflanze selbst wird als schwach giftig bis giftig eingestuft. Chinolizidinalkaloid: Spartein; Aminosaeure: Tyramin; Flavonoide. (#144)

Cytisin, Lupanin, Anagyrin, Spartein, N-Methylcytisin;(#92)

Andere Namen:

Genista angulata Poiret, Genmista glabra Spach, Genista hirsuta Moench, Genista scoparia (Linnaeus) Lamarck, Genista s. DeCandolle, Genista vulgaris Gray, Sarothamnus ericetorum Gandoger, Sarothamnus obtusatus Gandoger, Sarothamnus s. (Linnaeus) Wimm. ex W.D.J. Koch, Sarothamnus vulgaris Wimm., Spartium angulosum Gilib, Spartium glabrum Miller, Spartium scoparium LInnaeus, Besenginster. (#92) Besenginster, Besenpfriem, Besenstrauch, Bram, Brambusch, Geissenklee, Ginsterkraut, Pfriemen, Ptriemenstrauch. (#144)

Sarothamnus bourgaei Boiss.; Sarothamnus oxyphyllus Boiss.; Sarothamnus scoparius (L.) W.D.J. Koch; Sarothamnus vulgaris Wimm.; Spartium scoparium L.; Besenginster (dt.); Broom; Common Broom; Escoba Negra; Genet a balais (frz.); Giesta; Retama de Escobas; Retama de Escobas; Scotch Broom; Scots Broom; Yellow Broom (engl.); Zharkovetz Metelchatyi (russ.); (#147) Broom (engl.), Green Broom (engl.), Scotch Broom (engl.), Hagweed (engl.). (#146)

Aussehen:

Der in verschiedenen Unterarten vorkommende Besenginster wird meist bis zu 2 m hoch. Typisch sind die rutenfoermigen, kantigen Zweige, die frueher auch als Besen verwendet wurden und der Pflanze ihren Namen gaben. Die Blaetter sind meist klein, waehrend die leuchtend gelben Schmetterlingsblueten scheinbar lange Trauben bilden. (#144)

Mehrjaehriger, nicht-kletternder Strauch; nicht gefaehrdet; (#147)

Vorkommen:

Die Pflanze ist in Mittel-, Sued- und Osteuropa beheimatet. Importiert wird die Droge hauptsaechlich aus dem Balkan. (#144)

Afrika (eingefuehrt): Kanarische Inseln, Madeira, Suedafrik;
Asien (eingefuehrt): China, Indien: Himachal Pradesh, Punjab, Tamil Nadu; Japan, Russland in Asien (einheimisch): Krasnodar;
Australien und Ozeanien (eingefuehrt): Australien: New South Wales, South Australia, Victoria; Tasmania;
Europa (einheimisch): Oesterreich, Azoren (eingefuehrt), Belarus: Brest, Gomel, Grodno, Minsk, Mogilev, Vitebsk; Belgium, Korsika, Tschech. Republik & Slowakei, Daenemark, Estonia (eingefuehrt), ehem. Yugoslavien, Frankreich, Deutschland, Grossbritannien, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Latvia, Lithuania, Moldova, Netherlands, Norwegen, Polen, Portugal, Rumaenien, Russland in Europa: Bryansk, Kaliningrad, Leningrad, Moskau; Sardinien, Sizilien, Spanien, Schweden, Schweiz, Ukraine: Chernovtsy, Ivano-Frankovsk, Khmelnitski, Lvov, Rovno, Vinnitsa, Volynia, Zakarpatskaya, Zhitomir;
Indischer Ozean: Madagaskar (eingefuehrt);
Nordamerika (eingefuehrt): Canada: British Colombia, Nova Scotia, Saskatchewan; Prince Edward Inseln, United States: Alabama, Kalifornien, Connecticut, Delaware, Georgia, Idaho, Iowa, Kentucky, Maine, Maryland, Massachusetts, Michigan, Montana, New Hampshire, New Jersey, New York, North Carolina, Ohio, Oregon, Pennsylvania, Rhode Island, South Carolina, Tennessee, Utah, Virginia, Washington, West Virginia;
Pazifischer Ozean (eingefuehrt): Antipodean Inseln, Chatham Inseln, Hawaii, New Zealand (Nord-), New Zealand (Sued-);
Suedamerika (eingefuehrt): Argentinien: Buenos Aires, Neuquen; Bolivien, Chile; (#147)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Wirkungen:

Getrocknete Besenginsterblueten werden seit einigen Jahren als "Legal High" betrachtet und in Rauchmischungen verwendet. Benutzer berichten immer wieder von einer mild euphorisierenden Wirkung und deutlich synergistischen Effekten, wenn die Blueten mit anderen Substanzen, besonders Cannabis sativa, vermischt werden, berichtet C. Raetsch in seinem Werk "Enzyklopaedie der psychoaktiven Pflanzen.". (#92)

Medizinisch verwendet wird das Besenginsterkraut zur unterstuetzenden Behandlung von Kreislaufregulationsstoerungen und niedrigem Blutdruck. Die Wirksamkeit beruht vermutlich auf dem in der Droge enthaltenen herzwirksamen Chinolizidinalkaloid Spartein und der Aminosaeure Tyramin, die blutdrucksteigernd wirkt. Aufgrund des hohen Tyramingehaltes sind Anwendungsbeschraenkungen zu beachten! Ein harntreibender Effekt kommt wahrscheinlich auch durch die in der Droge enthaltene Flavonoide zustande. (#144)

Dosis:

Tee:
Ein knapper Teeloeffel (1 bis 2 g) zerkleinertes, getrocknetes Besenginsterkraut wird mit ca. 150 ml kochendem Wasser uebergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. 3 bis 4 mal taeglich eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken. (#144)

Bestimmte Personen koennen auf Spartein empfindlicher reagieren, da diese das Alkaloid nur langsam ausscheiden koennen und auch bei Normaldosierung mit Vergiftungserscheinungen reagieren! (#144)

Allgemeines:

Aus den Zweigen wurden frueher Besen hergestellt, daher stammt auch der dt. Name. (#92)

Die psychoaktive Wirkung wurde entdeckt, als man Schafe sah, die vom Ginster genossen hatten, und ein berauschtes Verhalten an den Tag legten. (#92)

Der Besenginster kann leicht verwechselt werden mit dem Faerberginster (Genista tinctoria) und dem Pfriemenginster (Spartium junceum). (#144)

Zubereitungen aus dem Besenginsterkraut sind als waessrig-aethanolischer Extrakt im Handel und Bestandteil einiger Fertigarzneimittel aus der Gruppe der Herz-Kreislauf-Mittel. (#144)

Die Pflanze wird verwendet fuer chemische Podukte; Haeuslich, oekologische Zwecke; Fasern; Essen und Trinken; Forstwirtschaft; Medizin; Grassfutter; (#147)

Die Zweige werden gebraucht um Besen zu machen, wie der Name schon sagt; wird genutzt fuer die Herstellung von Koerben, speziell in Madeira; Gelegentlich gebraucht fuers Strohdecken in Nordengland und Schottland; Die Ausbeute an Fasern ist schwaecher als jene von Spartium junceum; Groessere Stengel werden gebraucht von Tischlern fuer das Furnieren; (#147)

Warnhinweise:

Nicht waehrend Schwangerschaft und Stillzeit anwenden! (#144)

Nicht bei Kindern unter 12 Jahren anwenden! (#144)

Nicht anwenden bei Bluthochdruck! (#144)

Nicht anwenden bei Herzblock! (#144)

Kreislaufregulationsstoerungen koennen ernste Ursachen haben, daher wird empfohlen, vor der Anwendung einen Arzt zu Rate zu ziehen! (#144)

Wechselwirkungen:
Nicht anwenden, wenn Sie gleichzeitig Antidepressiva vom Typ der MAO-Hemmer einnehmen! Da Besenginster einen hohen Gehalt an Tyramin aufweist, kann es zu Blutdruckkrisen kommen. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Arzt oder Apotheker! (#144)

Spartein wird im Koerper z.T. erst verstoffwechselt bevor es ueber die Niere ausgeschieden werden kann. Bei einem Teil der Bevoelkerung ist das dafuer notwendige Enzym nicht vorhanden, so dass es auch bei Einnahme von Normdosen zu Vergiftungserscheinungen kommen kann. Erste Anzeichen dafuer koennen Sehstoerungen, Kopfschmerzen oder Benommenheitsgefuehl sein. In diesem Fall ist das Praeparat sofort abzusetzen und ein Arzt aufzusuchen. (#144)

Weiterhin kann dieses Enzym durch andere Arzneimittel gehemmt werden und somit indirekt eine Ueberdosierung von Spartein hervorgerufen werden. Wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen informieren Sie sich bei Ihrem Arzt oder Apotheker ueber moegliche Wechselwirkungen! (#144)


Bildquellen:

Abb.1.: Zeichner: Broome Y.; Quelle: Internet;

Abb.2.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada".


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie