Genista tinctoria Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Schmetterlingsbluetengewaechse - Fabaceae

Andere Namen:

Faerberginster, Farbkraut, Gelbe Scharte, Gilbkraut, Gruenholz, Rohrheide. (#144) Dyeweed (engl.), Greenweed (engl.), Woad-waxen(engl.), Base Broom (engl.). (#146)

Vorkommen:

Den Faerberginster findet man in Europa, auf den Kanaren, im Mittelmeerraum und in Westasien. In den USA wird die Pflanze kulturell gezuechtet. (#144)

England, Mittel- und Suedeuropa, Asien. (Internet)

Inhaltsstoffe:

Das giftige Alkaloid Cytisin ist vor allem in den Samen und Blaettern enthalten. (#144)

Allgemeines:

Die Blueten des Faerberginsters wurden frueher zum Faerben von Geweben verwendet. Faerberginsterkraut kann in einigen Blasen- und Nierentees enthalten sein. (#144)

Die Pflanze gehoert zu den sogenannten Faerbepflanzen, die zum Faerben von Naturstoffen verwendet wurden. Mit der Droge kann in Zitronengelb, Dunkelbraun und Grünoliv gefaerbt werden. (eigen)

Die faerbenden Pflanzenteile werden am besten schon vor der Bluete gesammelt und getrocknet. Faerberginster gehoert wie Reseda zu den Beizenfarbstoffen. Die Faerbung erfolgt auf vorgebeizter Wolle. Da Faerberginster nicht so farbstark wie Reseda ist, muss der Farbstoffextrakt besonders stark konzentriert werden. Mit Alaunbeize erhaelt man ein Zitronengelb, das durch eine Nachbehandlung mit Eisen(II)-sulfat dunkelbraun wird. Mit Kupfer(II)-sulfat als Beizmittel ist auch eine gruenolive Farbe zugaenglich. (Internet)

Aussehen:

Der Faerberginster ist ein dornenloser, bis zu 80 cm hoch wachsender Halbstrauch und in Mitteleuropa heimisch. Die bis zu 1,5 cm langen, gelben Blueten sind in Trauben angeordnet. Bei Beruehrung springen die Blumenblaetter auf und die Bluete oeffnet sich. (#144)

Groesse 30 - 60 cm , Bluetenfarbe gelb; (Internet)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Droge:

Farbstoffe:
Luteolin in Blueten, Blaettern und Zweigen (gelbbraun faerbend). (Internet)

Wirkungen:

Faerberginsterkraut wird in der Volksmedizin als Diuretikum und zur Foerderung der Verdauung angewendet. Wegen der moeglichen Nebenwirkungen sind aber andere Mittel (z.B. Birkenblaetter, Loewenzahn) empfehlenswerter. (#144)

Eine Vergiftung ist durch das vor allem in Blaetter und Samen vorkommende Alkaloid Cytisin bedingt, das nikotinaehnliche Wirkungen hat. Durch seine Erbrechen hervorrufende Wirkung sind schwere Vergiftungen gluecklicherweise selten, allerdings kann das Erbrechen auch ausbleiben. Daher sollten Sie sich auch in Verdachtsfaellen an den Giftnotruf wenden. (#144)

Warnhinweise:

Nicht waehrend Schwangerschaft und Stillzeit anwenden, da eine fruchtschaedigende Wirkung nicht auszuschliessen ist! (#144)

Aufgrund der Nebenwirkungen des Faerberginsters sind andere pflanzliche Arzneimittel vorzuziehen (z.B. Birkenblaetter, Loewenzahn). (#144)

Geschichte:

ca. 1350: Faerberginster war in England, z.B. zur Zeit des Koenigs Edward III. (1312-1377) die wichtigste Pflanze fuer Gelbfaerbungen. Durch eine Überfaerbung von Faerberwaid stellte man das beruehmte "Kendalgruen" her. Das Gruen erhielt seinen Namen von der Stadt Kendal, in dessen Umgebung der Faerberginster in grosser Anzahl wuchs. Die Faerbemethode wurde von Emigranten aus Flandern eingefuehrt. (Internet)


Bildquellen:

Abb.1.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Internet;

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada";


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie