Eugenia caryophyllata Thunb.

Andere Namen:

Nelken, Gewuerznelken, Gewurznaegelein; (#86/163)

Pflanzl. Ordnung:

Myrtales; 4. Ordnung;

Pflanzl. Fam.:

Myrtaceae - Myrthengewaechse

Vorkommen:

Die Pflanze ist auf den Molukken heimisch. (#86/163, Fitting+Co)

Sansibar, Pemba; (Fitting+Co)

Inhaltsstoffe:

Eugenol, Methyleugenol, Methylisoeugenol; (#42/861)

Es scheint v.a. der Wirkstoff Eugenol fuer die lokalanaesthetische Wirkung zustaendig sein. (eigen)

Allgemeines:

Die Pflanze ist mit den Nelkenpfefferbaum und auch den bekannten Eukalyptusbaeumen und der Myrte verwandt. (#86/163)

Nelken sind ein allseits bekanntes Gewuerz, welches zu bestimmten ortsueblichen Reisgerichten oder auch dem Cai zugesetzt werden. (eigen) Nelken werden entweder in Pulverform von verschiedenen Firmen packetiert angeboten, oder als getrocknete Bluetenstaende gehandelt. Es gibt auch ein Nelkenoel; (#86/163)

Dieses Gewuerz besitzt einen sehr scharfen Geschmack, der entfernt an heutzutage verwendete lokale Betaeubungsmittel beim Zahnarzt erinnert und irgendwie scharf, aber auch "betauebend" ist. Aus Nelken soll ehedem ein Zahnschmerzmittel entwickelt worden sein, dass heutzutage keine Bedeutung mehr hat. (eigen)

Der wirksame Inhaltsstoff, der fuer die lokale Betaeubung zustaendig ist Eugenol, welches als volkstuemliches Zahnwehmittel (der Autor A. Shulgin ist Amerikaner, der aus Russland emigriert ist) allgemein bekannt ist. (#42/861)

A. Shulgin fuehrt auch Zigaretten 1994 an, die relativ neu am Markt waren, und dass die im vorliegenden Zigaretten aus Suedostasien stark waren und die Lunge schaedigten. (#42/861) In Indonesien werden auch Zigaretten mit Nelken angeboten. (Indonesien, Pers. Inf. Peter) Diese Zigaretten verfuegen ueber einen angenehm typischen suesslichen Geschmack, (eigen) der durch die betaeubende Nebenwirkung leichte, unangenehme Schmerzwirkungen, bei etwaigem starken Rauchern kaschiert. (#42/861) Die uebrigens auch von mir getesteten, indonesischen Zigaretten sind ebenso stark und schaedigen sicherlich die Lunge, staerker als normale Zigaretten; sie unterscheiden sich auch leicht im Geschmack von normalen Zigaretten mit Nelkenpulver, wie ein kleines Selbstexperiment ergeben hat. Ich habe dazu die Marke Maverick-tabak (Nicotiana tabacum, brauner Tabak) und eine Messerspitze Nelkenpulver verwendet. (eigen)

Subjektive Wirkungsbeschreibungen:

Nelken als Schmerzmittel:

Nelken wurden von mir als Zahnschmerzmittel eingenommen; in diesem Zusammenhang stellte ich fest, dass eine 15-minuetige staerkere Daemmung des Schmerzes festzustellen war. Verwendet wurde in diesem Fall eine Loesung mit Nelkenpulver mit Zucker und Schwarztee; diese Loesung half kurzzeitig; der Zucker wurde beigegeben, um den scharfen Geschmack zu uebertoenen, anschliessend wurden die Zaehne geputzt. Nelkenauszuege wuerden sich sicherlich mehr in alkoholischer Loesung eignen, da der Zucker sicherlich nicht gut fuer die Zaehne ist und das restliche Pulver im Mund verbleibt.

Nelken in Pulverform, kokainaehnlich aufgebracht auf die Schleimhaeute:

geringe Schmerzdaempfung; die Nelken werden natuerlich nicht komplett absorpiert (aufgenommen) durch die Schleimhaeute; dadurch entstehen Verunreinigungen, die beseitigt werden muessen; ein schwaches Hilfsmittel; (eigen)

Nelkenoel:

Nelken koennen mit Alkohol oder anderen Loesungsmitteln ausgezogen werden; ebenso ist es moeglich diese Nelkenoelloesung mit Wasserdampf vermutlich zu destillieren; es scheint, dass Nelken sich in "fetten" Sachen (Milch,...) besser loesen. (eigen)

Nun noch so ein grausiges, erzwungenes Selbstexperiment:

"Das ergab sich halt so in meinen Doerfchen, dass der gute Zahnarzt mal wieder viele Kilometer weiter westlich anzutreffen war als ich, und ich fuerchterlich Zahnschmerzen bekam. Da hatte ich noch so ein Flaeschen Nelkenoel herumliegen, welches ich lokal, unter dem Zahn, der schmerzte auf die Kieferseite applizierte. Nach weniger als einer halben Minute war die rechte Seite gaenzlich betaeubt und konnte ja noch auf Montag warten und ich das Wochenende ein bisschen geniesen, wenn die gute Substanz nicht so kurz wirken wuerde...". (eigen)

Wirkdauer:

etwa 15 Minuten. (eigen)

Spezifikation:

bitter. (eigen)

Sucht:

Die Ausbildung einer koerperlichen Abhaengigkeit ist denkbar. (eigen)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie