Melissa officinalis Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Andere Namen:

Zitronenmelisse (#103/303, 104/372, #110/310, #144), Folia Melissae (lat.-pharm.), (#103/303) Gartenmelisse, Bienenkraut, Honigblatt, Herztrost, Frauenwohl, Wanzenkraut, Mutterkraut, (#104/372) Gartenmelisse. (#110/310) Citronelle, Frauenkraut, Gartenmelisse, Herzkraut, Melisse, Zitronenkraut. (#144) Garden Balm (engl.), Lemon Balm (engl.), Bee-balm (engl.). (#146)

Pflanzl. Fam.:

Lamiaceae (Labiatae) - Lippenbluetler

Inhaltsstoffe:

Die Blaetter der Melisse (Folia Melissae) enthalten nur wenig aether. Oel (0,01-0,3%); Hauptbestandteil sind Citronellal, Citral a und b. (#103/303)

Die Droge enthaelt Gerbstoffe und ein aetherisches Oel, das fuer den zitronenartigen Geruch verantwortlich ist. (#144)

Vorkommen:

Die Melisse ist im Balkan, Klein- und Westasien beheimatet. In Sachsen-Anhalt, Thueringen, Franken, Sueddeutschland, Spanien, Suedfrankreich und Osteuropa wird die Pflanze angebaut und importiert. (#144)

Allgemeines:

Die Blaetter der Melissae (Folia Melissae) sind offizinell. Sie dienen als Stomachikum, Nervinum (Beruhigungsmittel) und Spasmolytikum. (#103/303)

Zitronenmelisse wird auch in der Kueche zum Wuerzen von Suessspeisen und Getraenken geschaetzt. Verwechslungen mit der Zitronenkatzenminze kommen haeufig vor. (#144)<(/p>

Zitronenmelisse ist in vielen Fertigarzneimitteln gegen Schlafstoerungen, Unruhezustaenden sowie Magen- und Darmmitteln enthalten. (#144)

Ferner gibt es Salben und Badezusaetze mit Melissenauszuegen oder Melissenoel. Melissenoel ist nicht zu verwechseln mit Citronelloel, "indischen" Melissenoel oder Lemongrasoel, die aus anderen Pflanzen gewonnen werden und ebenfalls zitronenartig duftet. (#144)

Melisse ist auch ein Bestandteil von Melissengeist oder Karmelitergeist, die schon frueher als Hausmittel Verwendung fanden. (#144)

Aussehen:

Die Pflanze wird bis zu 90 cm hoch, die Blaetter riechen und schmecken vor der Bluete zitronenartig. (#144)

Droge:

Die Blaetter und bluehenden Sprossspitzen. (#104/373) Gesamte Pflanze, Blaetter, Oel. (#110/310)

Verwendet werden die vor der Bluete gesammelten und getrockneten Blaetter. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Wirkungen:

Aromatisches, beruhigendes, kuehlendes Kraut, fiebersenkend, verdauungsfoerdernd, krampfloesend, die peripheren Blutgefaesse entspannend und die Schilddruesenaktivitaet hemmend. Virizid, antibakteriell und insektenabweisend. Innerlich bei nervoesen Stoerungen, Verdauungsproblemen in Verbindung mit nervoeser Spannung, Reizbarkeit mit Verdauungsstoerungen bei Kindern, Schilddruesenueberfunktion, Depressionen, Angstzustaenden, Herzklopfen und Spannungskopfschmerz. Aeusserlich bei Herpes, Wunden, Gicht, Insektenstichen. Bei nervoesen Verdauungsstoerungen in Verbindung mit Chamaemelum nobile, Filipendula ulmaria und Humulus lupulus. (#110/310)

(#104/373)

Die Melisse wirkt krampfloesend, beruhigend und antimikrobiell. Sie wird daher alleine oder in Kombination mit anderen sedativ wirkenden Pflanzenauszuegen bei nervoes bedingten Einschlaf-, Magen- und Darmstoerungen eingesetzt. (#144)

Aeusserlich wird sie zur Behandlung von Virusinfektionen der Haut (z.B. "Fieberblaeschen") angewandt. (#144)

Dosis:

Tee:
1 bis 3 Teeloeffel (1 - 3 g) werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser uebergossen, abgedeckt und nach 10 Minuten abgeseiht. Mehrmals taeglich eine frisch bereitete Tasse Tee trinken. (#144)

Geschichte:

Antike: Die urspruenglich im oestlichen Mittelmeergebiet und Westasien beheimatete Zitronenmelisse wird schon seit dem griechisch- roemischen Altertum als Heilpflanze, aber auch als "Bienenweide" verwendet. (#144)

1493-1541: Paracelsus nante die Pflanze "Elixier des Lebens". (#110/310)

1620-1706: John Evelyn beschrieb es als "unuebertroffen fuer das Gehirn, das Gedaechnis staerkend und die Schmermut mit Macht vertreibend." (#110/310)

Warnhinweise:

Bei bestimmungsgemaessem Gebrauch sind keine Nebenwirkungen und Risiken bekannt. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilfplanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada".


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie