Mesembryanthemum tortousum Linnaeus

Andere Namen:

Kanna, Channa (bei den Hottentotten), Oberbegriff fuer mehrere Arten der Gattung Mesembryanthemum. (#11)

Inhaltsstoffe:

Mesembrin, Mesembrinin, sollen Kokain-aehnlich sein und auch beruhigend, koennen auch Benommenheit erzeugen. (#11)

Vorkommen:

Suedafrika. (#11)

Pflanzl. Fam.:

Aizoaceae - Eiskrautgewaechse - Mittagsblumengewaechse

Allgemeines:

R.E. Schultes und Albert Hofmann erzaehlen in ihrem Werk "Pflanzen der Goetter" ueber die Pflanze:

Die Hottentotten nutzen die Wurzel der Pflanze um durch Kauen Visionen zu erzeugen. Wird heute allgemein der Gattung Sceletium zugerechnet. Vor mehr als 2 Jhdt. berichteten hollaendische Forschungsreisende vom Brauch der suedafrikanischen Hottentotten, die Wurzel einer als Kanna oder Channa bezeichneten Pflanze zu kauen, um Visionen hervorzurufen. Dieser volkstuemliche Name wird heute auf mehrere Arten der Gattung Mesembryanthemum angewandt. (#11)

C. Raetsch zitiert aus Lewin folgende Beschreibung:

Mit Canna, Kanna oder Channa wurde eine Zauberpflanze der Hottentotten beschrieben: Sie kauten sie und hielten sie lange im Munde. Davon wuerden sie trunken und erregt. Ihre "tierischen Geister belebten sich", die Augen funkeln, ihr Gesicht zeigte Lachen und Frohsinn. Tausend charmante Ideen entstuenden in ihnen, eine sanfte Freude, die sich ueber die einfachsten Scherze amuesiere." (Lewin 1980:296).

Heute werden verschiedene Mesembryanthemum-Arten als Canna bezeichnet. Wurzeln, Blaetter und Stengel werden gekaut oder getrocknet geraucht. Allerdings stellen sich nicht die ehemals beschriebenen Wirkungen ein. Es scheint, als ob Canna eine der verlorenen Zauberpflanzen ist. Moeglicherweise wird sie von den Zauberern vor den weissen Forschern geheimgehalten. Vielleicht war die Pflanze Kankan (Elaeophorbia drupifera) mit Canna gemeint. Kankan waechst in Westafrika und wurde als Medizin, Fischgift und halluzinogener Zusatz zu Iboga-Truenken benutzt (Emboden 1972:29) Vielleicht ist Canna auch mit Hanf oder den berauschend wirkenden Pflanzen Sclerocarya caffra oder Sclerocarya schweinfurthiana identisch. (#32)

Wirkungen:

Das Kauen von M. hat aehnliche Effekte wie das Kauen von Coca. (#32)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie