Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.
Resedaceae - Resedagewaechse
Faerber-Reseda, Wau, Faerberwau. (#104/498) Faerber-Resede, Echter Wau, Gelbkraut, Gilbkraut. (Internet) Dyer's Rocket (engl.), Yellow-weed (engl.). (#146)
Die Heimat ist am Mittelmeer und in Westasien, heute auch in Mitteleuropa an Wegraendern oder auf Schuttplaetzen. (Internet)
Die bluehenden Sprossspitzen. (#104/499)
Farbstoff:
Luteolin in den oberen, bluehenden Zweigen (gelb faerbend). (Internet)
Leolin (das gelbe Farbpigment), relativ unbekannte Zusammensetzung. (#104/499)
Die Pflanze gehoert zu den Faerberpflanzen, die zum Faerben von Naturstoffen verwendet wurden. Mit der Droge kann in Gelb gefaerbt werden. (eigen)
Sobald Stengel, Blaetter unf Kapseln eine gebliche Faerbung annehmen, beginnt die Ernte. Die Pflanze wird vorsichtig aus der Erde gezogen und zu Garben zusammengebunden. Diese werden vorsichtig getrocknet und bei Bedarf geheckselt. (Internet)
Die getrocknete Reseda wird zuerst in einem Faerbetopf mit Wasser aufgekocht. Im Gegensatz zu den Faerbungen mit Krapp benoetigt man wesentlich mehr Pflanzenmaterial. Danach wird der Extrakt durch ein Leinentuch filtriert. Auch die Reseda gehoert zu den Beizenfarbstoffen. Das Vorbeizen der Seide oder der Wolle erfolgt in der Regel mit Alaun. Weinstein erzeugt eher braune Farbtoene. Das eigentliche Geheimnis der Resedafaerbung besteht nun darin, dass dem Faerbebad ein paar Teelöffel Kalk zugegeben werden. Erst dadurch entstehen intensive Gelbtoene. Nach der Kalkzugabe faerbt man das vorgebeizte Material eine Stunde lang im kochenden Faerbesud. (Internet)
Die gleiche Vorgangsweise zum Faerben wird im Internet fuer Achillea millefolium (Gemeine Schafgarbe) empfohlen. (Internet)
Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.
(#104/499)
8000 vor Chr.: Die Samen der Pflanze konnten in den jungsteinzeitlichen Uferbausiedlungen bei Robenhausen am schweizerischen Pfaeffiker See nachgewiesen werden. (Internet)
Antike: Es ist zu vermuten, dass der Faerberwau wie Krapp und Indigo schon sehr frueh zum Faerben verwendet wurde. Vermutlich nutzten auch die Roemer den gelben Farbstoff zum Faerben ihrer Hochzeitsgewaender. (Internet)
8. Jhdt.: Erste schriftliche Anleitungen zum Faerben mit Faerberwau sind aus dem 8. Jahrhundert nach Chr. aus Rezepten fuer Handwerker in Sueditalien bekannt. (Internet)
17. Jhdt.: Im 17. Jahrhundert gab es grosse Anbaugebiete in Suedengland, er wurde vor allem in den Londoner Faerbereien verarbeitet. In Deutschland waren in Thueringen, Sachsen, Bayern und Wuerttemberg Resedafelder zu finden. (Internet)
Bildquelle. Die Pflanze.
Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.
Abbildung 2.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Internet.
Abbildung 3: Zeichner: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada";