Rubia tinctorum Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Andere Namen:

Faerberkrapp, Faerberroete, Krapp, dyer's madder (engl.), Indian madder (engl.), madder (engl.). (Internet)

Pflanzl. Fam.:

Rubiaceae - Roetegewaechse

Vorkommen:

Sued-, Suedosteuropa, Kleinasien, Kaukasus, China, Japan, Mexiko, Suedamerika. (Internet)

Allgemeines:

Die Pflanze gehoert zu den sogenannten Faerbepflanzen, die zum Faerben von Naturstoffen verwendet wurden. Mit der Droge kann in Orange-Rot gefaerbt werden. (eigen)

Die 20 bis 30cm langen Krappwurzeln (botanisch korrekt "Erdsprossen") werden ab dem dritten Jahr im Fruehling und im Herbst gesammelt, getrocknet und schliesslich geschnitzelt oder gemahlen. Die rote Farbe entwickelt sich erst durch das Trocknen. (Internet)

Der Farbstoff ist ein Beizenfarbstoff fuer Wolle, Baumwolle und Seide. Zum Faerben weicht man die Krappwurzel einen Tag vorher im Wasser ein. Beim Faerbevorgang kommt das Textilmaterial zusammen mit der Krappwurzel und dem Einweichwasser in das Faerbebad. Das Bad wird etwa eine Stunde bei einer Temperatur von 70-80 Grad Celsius konstant gehalten. Geht man mit der Temperatur darueber, wird die Farbe nicht rot, sondern etwas braeunlicher. Damit die Faerbung gleichmaessig gelingt, sollte das Bad staendig umgeruehrt werden. Bei der Verwendung von Alaun beim Beizen entstehen leuchtend rote Farbtoene auf der Stofffaser, Eisensalze fuehren zu braeunlichen Nuancen. (Internet)

Droge:

Farbstoff:
Alizarinrot in den Erdsprossen (orangerot faerbend). (Internet)

Aussehen:

Groesse 50 - 80 cm, Bluetenfarbe gelb. (Internet)

Geschichte:

Krapp gehoert wie das Labkraut und der Faerbermeister zur Familie der Roetegewaechse. Diese sind an ihren roten Erdsprossen, die einen roten Farbstoff enthalten, zu erkennen. (Internet)

Krapp ist neben Indigo einer der aeltesten Pflanzenfarbstoffe. Im Grab des aegyptischen Herrschers Tutenchamun um 1337 vor Chr. liessen sich Spuren des roten Farbstoffes Alizarin auf einem Guertel nachweisen. Schriftliche Aufzeichnungen ueber die Verwendung von Krapp finden sich auch bei den Griechen und den Roemern. Die Verwendung von Krapp In Mitteleuropa ist seit dem 5. Jahrhundert belegt. (Internet)

Im 15. Jahrhundert lag das Zentrum des Krappanbaus in den Niederlanden. In ganz Europa entwickelte sich ein Handel mit den rot gefaerbten Textilien und Ledern. (Internet)

Groesste Beruehmtheit erlangte jedoch ein Faerbeverfahren der Tuerken: Durch einen komplizierten Faerbevorgang erreichten sie ein feuriges Rot von aussergewoehnlicher Farbechtheit, das sogenannte "Tuerkischrot". Tuerkische Einwanderer luefteten das Geheimnis des Verfahrens im 17. Jahrhundert in Frankreich und verhalfen dem elsaessischen und provencialischen Krappanbau zu einer neuen Bluete. In Deutschland wurde Krapp in Baden, in Wuerttemberg, in der Pfalz, in Mecklenburg, in Schlesien und in Oesterreich angebaut. (Internet) Auch die aus der Syrischen Steppenraute (Peganum harmala) gewonnene Rot wird als Tuerkisch-Rot bezeichnet! (eigen)

Ab 1871 kam der Krappanbau in Bedraengnis. Den deutschen Chemikern C. Graebe und C. Liebermann war im Jahr 1869 erstmals die kuenstliche Herstellung von Alizarin gelungen. Das synthetische Alizarin kam 1871 zu einem wesentlich guenstigeren Preis als das natuerliche in den Handel. Dadurch war der Anbau der Krapppflanze fuer die Krappbauern nicht mehr rentabel. (Internet)

Am Ende des 20. Jahrhunderts wurde Krapp als Naturfarbstoff wieder neu entdeckt. (Internet)


Bildquellen:

Abb.1.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Internet.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie