Solanum niger Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Andere Namen:

S. nigrum, Schwarzer Nachtschatten; (#17, #32) bei den Griechen strychnos halikakabos, aber auch physalis, "Blasenpflanze" oder apollinaris minor, "kleine Apollonpflanze" genannt. (#32) Black Nightshade (engl.), Deadly Nightshade (engl.), Garden Nightshade (engl.), Morel (engl.). (#146)

Dosis:

6-10 Beeren zeigen bei Kindern toxische Reaktionen; (#20)

Inhaltsstoffe:

Toxische Inhaltsstoffe: Solanum-Alkaloide. In den Blaettern: 0-1,1%, in den unreifen Fruechten 0,05-1,6%, in den reifen Fruechten keine Steroid-Alkaloide. Einen ungewoehnlich hohen Solasodin (4-6%) in unreifen und reifen Fruechten geben allerdings indische Autoren an. Hauptalkaloide der oberirdischen Pflanzenteile: Salosidin-Glykoside, insbesondere Solasonin, Solamargin und beta-Solamargin. Als begleitende Saponine kommen Tigogeninglykoside (Uttronin A und B sowie Uttrosid A und B.) vor. (#17)

Alle Pflanzenteile: Solanin, ein Alkaloidgemisch aus 6 Komponenten. Solanin hat Giftwirkung und kann gefaehrlich, kaum aber toedlich sein. Psychedelische Inhaltsstoffe sind bisher nicht gefunden worden. (#32)

Vorkommen:

Europa: verbreitete Ruderalpflanze stickstoffreicher Boeden. (#17)

Pflanzl. Fam.:

Solanaceae - Nachtschattengewaechse

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Allgemeines:

Die Gattung Solanum, Nachtschatten, umfasst etwa 1500 kosmopolitisch verbreitete Arten und ist damit wahrscheinlich die artenreichste Gattunger der Bluetenpflanzen. In Mitteleuropa heimisch sind S. dulcamara Linnaeus, (Bittersuesser Nachtschatten), S. nigrum Linnaeus, Schwarzer Nachtschatten, S. alatum Moench, (Rotbeeriger Nachtschatten), und S. luteum Mill. (S. villosum (Linnaeus) Mill.), (Gelbbeeriger Nachtschatten). In grossem Umfange als Kulturpflanze angebaut wird S. tuberosum Linnaeus, (Kartoffel), deren bisher noch nicht voellig bekannte Wildformen in den Anden Perus und Boliviens beheimatet sind. Die Pflanze ist ein einjaehriges Kraut. (#17)

Geschichte:

Die Pflanze stand in enger Beziehung zum Bilsenkraut und dem Orakelgott Apollon. Sie wurde von thessalischen Hexen zu einem Zaubertrank bereitet, der laut Plinius "unzuechtige Begierde, Gestalten und Bilder" erwecke. Obwohl Nachtschatten unter die Hexensalben gemischt wurde, ist sehr wenig ueber den Gebrauch der Zauberpflanze bekannt. In Afrika wurde Nachtschatten von angeblichen Kriminaltelepathen und Regenzauberern benutzt. (#32)


Bildquellen:

Abb.1.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: unbekannt;

Abb.2.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada".


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie