Trichocereus pachanoi Britton et Rose

Pflanzenbild Bildquelle. Trichocereus pachanoi.

Andere Namen:

San Pedro, (#15, #17, #31, #32, #62) Agua-Colla, Cardo, Hermoso, Huachuma, Huando, San Pedrillo. (#31, #32)

Inhaltsstoffe:

Der Kaktus verfuegt ueber einen hohen Meskalin-Gehalt, der beim getrockneten Gewebe 2% (#11) und beim frischen Gewebe rund 0,12% (#11, #31, #32) betraegt. Es wurden auch andere Alkaloide nachgewiesen. Es kommen 3,4-Dimethoxyphenylethylamin, 3-Methoxytyramin und Spuren anderer Basen vor. (#11) Der Hauptwirkstoff ist somit jedoch das bekannte Phenylethylamin Meskalin. (#31, #32, #62)

Aussehen:

Es ist ein Saeulenkaktus (#11, #15, &1), der oft (#11, &1) stachellos ist und bis zu 3 (#11) - 6m (#11, #15, #49) hoch wird. Dieser Kaktus liefert eine seit Urzeiten bekannte Rauschdroge, die noch heute unter dem Namen San Pedro bekannt ist. (#15) Er waechst veraestelt. Seine spitzen Knospen entfalten sich in der Nacht zu besonders grossen, trichterfoermigen (#11) und duftenden (#11, &1) Blueten von 19-24cm (#11, #49, &1) Durchmesser, die weisse innere und braeunlichrote aeussere Segmente sowie lange, gruenliche Staubfaeden aufweisen. Der Kaktus hat nachtbluehende Blueten. (&1) Die Frucht und die Schuppen an der Bluetenroehre sind mit langen, schwarzen Haaren bedeckt. (#11) Er ist ausdauernd und hat ein ungewoehnlich schnelles Wachstum (30-45cm/Jahr). Er vertraegt einen breiten Bereich an Bedingungen. Er bevorzugt reiche, gut entwaesserte, Komposterde, reichlich Giessen und volle Sonne. Er ist frosttolerant. Er gedeiht auch gut als Zimmerpflanze in Toepfen. Er ist einfach zu kultivieren. (&1) Die Triebe sind blaeulichgruen und bereift. Er hat 6-8 Rippen, die breit und gerundet sind. Er hat 3-7 Stacheln, die dunkelgelb bis braun sind, aber in Kultur fehlen. Er ist deshalb eine ausgezeichnete Propfunterlage. (#49)

Vorkommen:

Der Kaktus ist in gemaessigten und warmen Zonen von Suedamerika verbreitet. Er waechst im zentralen Andengebiet in 1800-2800m Hoehe. (#11) Er gedeiht auch entlang der peruanischen Kueste (#31, #32) bis in die Andenauslaeufer. (#31)

Pflanzl. Fam.:

Cactaceae - Kaktusgewaechse

Allgemeines:

Er wird bei uns auch als Zimmerpflanzen kultiviert. (#17) Als Droge wird das frische oder getrocknete Kaktusfleisch, die gruene Innenrinde, verwendet. (#31) Der Kaktus war und ist das wichtigste Halluzinogen der peruanischen Schamanen. Um eine halluzinogene Wirkung zu erzielen, werden die San Pedro-Scheiben meist zusammen mit Samen der Engelstrompete, Lycoporium sp., Pedilathus, Villca und einer bisher nicht identifizierten Pflanze namens hornamo mehrere Stunden gekocht. Die Einnahme von San Pedro ist oft mit der Einnahme oder dem Gebrauch von Coca, Chicha und Tabak verbunden. (#32) Die halluzinogene Wirkung kann auch alleine durch den Kaktus hervorgerufen werden, denn er enthaelt das hochaktive Meskalin, welches auch aus dem Kaktus Lophophora williamsii (Peyote) bekannt ist. (eigen) Der Kaktus wird auch heute noch in Peru und in Equador bei Heilzeremonien verwendet. (#62)

Pflanzenbild Bildquelle. Vermutlich aztekische Quelle.

Geschichte:

Er soll seit 3000 Jahren von equadorianischen Schamanen in den dortigen Anden fuer 'Weissagung' und Heilung verwendet worden sein. (#25)

Pater Cobo schrieb: "Diejenigen, die ihren Saft trinken, verlieren ihre Sinne und sind wie tot; sie werden von diesem Getraenk wie weggetragen und traeumen 1000 ausgefallene Dinge und glauben daran, als seien sie wahr. Der Saft ist gegen Nierenbrennen gut und in kleiner Menge auch gegen heftige Fieber, gegen Gelbsucht und Blasenbrennen." (#32)

Der Kaktus ist heutzutage einfach ueber den ethnobotanischen Fachhandel zu bestellen, entweder kann man die Samen bestellen und ein paar Jahre warten, oder es werden auch ausgewachsene Pflanzen verkauft, denn der Kaktus ist leicht zu zuechten und waechst fuer einen Kaktus unglaublich schnell - was immer aber noch ewig dauert im Vergleich auf andere Bluetenpflanzen. (eigen)

Dosis:

Etwa 10g Trockensubstanz der Innenrinde haben heftige halluzinogene Wirkungen. 1-3g wirken staerkend. (#31)

Wirkungen:

Es ist aufgrund des Hauptinhaltsstoffes Meskalin mit den gleichen Wirkungen wie beim Kakutus Lophophora williamsii (Peyote) zu rechnen. Es soll an dieser Stelle auf die Erlaeuterungen bei diesen, aber auch auf die Beschreibung des Phenylethylamins Meskalin selber verwiesen werden, wo sich genauere Erlaeuterungen befinden. (eigen)

Grundsaetzlich kann mit einer sehr aehnlichen Wirkung wie bei LSD oder Psilocybin gerechnet werden. Meskalin ist von der Wirkung so nahe mit LSD und Psilocybin verwandt, dass es eine Kreuztoleranz mit diesen besitzt. (eigen)

Entgiftung:

Es gelten die gleichen Entgiftungsmethoden wie bei Lophophora williamsii (Peyote), aber auch die gleichen Methoden wie bei LSD und Psilocybin. Es soll deshalb auch aus Platzgruenden an dieser Stelle auf die Beschreibungen von Meskalin, Lophophora williamsii, aber auch auf LSD und Psilocybin verwiesen werden. (eigen)

Sucht:

Die Ausbildung einer koerperlichen oder glaubhaften, psychischen Abhaengigkeit ist nicht bekannt geworden. (eigen)


Bildquellen:

Abbildung 1: MEGAHAN John/The Technical Sketch; In: DE KORNE Jim: "Psychedelischer Neo-Schamanismus. Die Zucht, Zubereitung und der schamanistische Gebrauch psychoaktiver Pflanzen.", S. 136, Edition RauschKunde, Werner Pieperīs MedienXperimente, Loehrbach.

Abbildung 2: Quelle: ungeklaert.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie