Um Pflanzendrogen zu extrahieren kann man diese mit einem Loesungsmittel extrahieren. Dies kann Wasser, oder auch ein anderes polares Loesungsmittel wie Alkohol (Methylalkohol, Isopropylalkohol) sein. Es koennen aber auch non-polare Loesungsmittel wie Wundbenzin (v.a. Hexan), Toloul, Xylen,... verwendet werden. Es haengt ab, worin der Pflanzenstoff, der extrahiert werden soll, loeslich ist. Dafuer gibt es die Spezifikationskapitel im Lexikonteil fuer Mittel. Dort koennen die entsprechenden Loeslichkeiten nachgeschlagen werden, soweit diese bekannt sind. Das ermoeglicht die Wahl des Loesungsmittels. (eigen)
Es koennen aber auch Saueren, wie Essigsaeure, oder auch Glycerin oder Wachse Verwendung finden. Klassische Bereitungen finden sich in den Dispensatories, oder Pharmakopooen und Arzneibuechern der jeweiligen Laender, wo genau angeben wird, wie der in diesem Land bekannte und eingesetzte Pflanzenextrakt bereitet wird. (eigen)
Die Pharmazie versuchte schon frueh Standards fuer die Extraktion von Pflanzen zu schaffen, um gleichdosierte und einfach zu erstellende Loesungen zu erhalten. Grundsaetzlich wurden Wasser und Alkoholloesungen (nur Ethanol!) bevorzugt, da diese ohne weitere Verarbeitung konsumiert werden koennen. Loesungsmittel muessen ja erst wiederum abgetrennt werden, sind aber leider nicht so einfach zu ersetzen wie man das gern haette. Die Verwendung von Essig ist heute kaum mehr ueblich, sondern wird nur mehr in Faellen der Alkaloidextrakion genutzt, wobei der Essig aber nicht mehr mitkonsumiert wird. (z.B. das Hasenfratzverfahren fuer die Peganum harmala-extraktion).
Grundsaetzlich wird jede Extraktion besser, wenn man die Loesungen erhitzt, doch Vorsicht - es gibt eine Obergrenze - und die ist erreicht, wenn sich die Pflanzendroge zersetzt oder verdampft. Erhitzen muss mit Vorsicht und Kontrolle der Temperatur durch ein Thermometer vonstatten gehen. Viele Pflanzenstoffe sind fluechtig und gehen verloren. Es gibt spezielle geschlossene Geraete, die eine Heissextraktion ermoeglichen, wobei auch hierbei aufgepasst werden muss, dass sich nicht viel Produkt zersetzt. Die Soxhletextraktion ist ein relativ kaltes Verfahren, da das Loesungsmittel, wenn es aus dem Kuehler auf das zu extrahierende Material tropft, schon abgekuehlt ist. Es gibt einen Heissextraktornach Twisselmann, der schon um die Haelfte schneller arbeitet, vorausgesetzt die Stoffe halten es aus. Dies sind fertig im Laborhandel zu beziehende Glasapparaturen, die in den gaengigsten Klein-groessen lieferbar sind und fuer kleine praeparative Zwecke geeignet sind. So ist die Groesse der kaeuflichen Extraktoren bei etwa 1kg Pflanzenmaterial erreicht und nur Spezialanfertigen sind groesse eerhaeltlich. Technisch verwendet man eher kontinuerliche Verfahren, die eine Anreicherung des Produktes kontinuerlich ohne Eingriff ermoeglichen. (eigen)
Eine speziell bei Pflanzen oftmals angewendete Form ist die Perkolation mittels einem Perkolator, fuer den es in den jeweiligen Pharmakopooen und Dispensatories (US,GB) und Arzneibuechern genauer Anleitungen fuer die Erstellung standisierter Extrakte gibt.
Da die Verwendung von Loesungsmitteln, ausser Wasser und Alkohol, das Problem verursacht, dass man diese Loesungsmittel auch wieder entfernen muss, und den Reinstoff gewinnen muss, gibt es einige Standardverfahren zur Erzeugung trinkbarer Auszuege, die mit Alkohol oder Wasser gewonnen werden. Diese Standardverfahren werden nachfolgend besprochen:
Es wird eine kalte Loesung durch ein Loesungsmittel (Wasser, Oel, Alkohol,..) erstellt. (eigen)
Ist eine standardmeassige Aufbereitung, indem man das Wasser aufkochen laesst, und man gibt es dann - wenn es beginnt abzukuehlen, auf die Pflanzendroge und laesst etwa 5-10 Minuten ziehen. Dann filtriert man die Pflanzenteile ab. Diese Methode wird fuer leichtfluechtige Pflanzenstoffe, die gewonnen werden soll, angewendet. Unter Umstaenden muss man das Wasser staerker abkuehlen lassen und dann die Droge erst, z.Bsp. bei 60 Grad Celsius ins Wasser geben, das ergibt sich aus den Siedepunkten der Pflanzenstoffe. Sie sollen ja nicht durch das heisse Wasser verdampft werden. Dann kann die Infusion sofort verwendet werden, da sie nicht aufbewahrt werden kann. (eigen)
Ist eine standardmaessige Aufbereitung, indem man die getrocknete Pflanzendroge in Wasser gibt und dieses aufkocht und Kochen laesst, mindestens 10 Minuten lang mit geschlossenen Deckel des Kochgefaesses. Nach dem Kochen filtriert man die Pflanzenteile ab und verwendet die Loesung sofort. (eigen)
Es wird ein Kaltauszug mittels Alkohol oder verd. Alkohol erstellt (natuerlich darf der Alkohol nicht vergaellt sein!), indem man die Pflanzendroge mit einer entsprechenden Menge an Alkohol ansetzt, dies mindestens 5-10 Tage ziehen laesst und dann die festen Teile abseiht und die gewonne Tinktur weiterverwendet. Die Tinktur, die angesetzt wird, muss im Dunklen erstellt werden, und vor Licht und Sonne grundsaetzlich geschuetzt werden. Fuer Tinkturen verwendet man am besten braune Glasflaschen. Tinkturen koennen einige Zeit gelagert werden, wenn sie wie zuvor beschrieben gelagert werden. (eigen)
Dort befinden sich genauere Anleitungen: