Phendimetrazin

Formel

Formel aus:

(#5, #53/328)

Andere Namen:

Handelsname Antapentan®, d-2-Phenyl-3,4-dimethyl-tetrahydro-1,4-oxazin-hydrochlorid; 3,4-Dimethyl-2-phenylmorphonil; (eigen) USA: Bontril®, Plegine®, Statobex®. (www.toxcenter.de) 3,4-dimethyl-2-phenylmorpholine (engl.). (Wikipedia)

Spezifikation:

Phendimetrazin-Freebase:
Summenformel: C12H17NO;
Mol. masse: 191.27 g/mol; (Wikipedia)

Vorkommen:

Bontril®, Adipost®, Anorex-SR®, Appecon®, Melfiat®, Obezine®, Phendiet®, Plegine®, Prelu-2®, Statobex®; (Wikipedia)

Allgemeines:

Das Medikament wurde in Oesterreich unter dem Markennamen Antapentan® lange Zeit als Stimulanz und Euphorisierungsmittel von breiten Schichten der Drogenszene genutzt. Es gehoerte zu den beliebtesten Mitteln. Deswegen ist in Oesterreich das Praeparat nicht mehr im Handel. Beliebt waren vor allem Kombinationen mit Cannabis und Alkohol zur Verstaerkung des Rauschzustandes. (eigen)

Wirkungen:

Die Verbindung wirkt aufputschend, appetithemmend und euphorisierend in hohen Dosen. (eigen)

Sucht:

Das Mittel erzeugt eine Abhaengigkeit vom Amphetamin-Typus. Deswegen soll an dieser Stelle an die Beschreibung bei diesem Mittel verwiesen werden, wo auch die Entgiftung beschrieben ist. (eigen)

Subjektive Wirkungsbeschreibungen:

Mit 15 Jahren kam ich das erste Mal in Kontakt mit Antapentan. Es war die Wunderdroge. Viel Bier, viel Hasch - egal was man konsumierte - es war sagenhaft und immer die Wirkung von Antapentan® dazu. Die Wirkung von Antapentan® kann man so beschreiben: Sie ist nicht ganz so stark wie Kokain, damit hat man auch nicht danach Depressionen wie bei Kokain. Es bewirkt einen wunderbaren Rausch der sehr schwer zu beschreiben ist. Man fuehlt sich speedig und locker und die ganze Welt kann einem nichts anhaben. Das mit der Appetitszuegelung ist auch etwas anders: Man hat schon Hunger, aber wenn es dann um das Essen geht, bringt man keinen Bissen hinunter. Die Verschreibung von Antapentan: Ich glaube - ich lies meine Muter, glaube ich, hunderte male Sterben, auch meinen Vater, meinen Grossvater - alle mussten daran glauben. Denn es war ueblich Antapentan® als Stimmungsaufheller bei Todesfaellen zu verschreiben. Auch andere nutzten diese und aehnliche Tricks um sie zu bekommen. Denn Sie waren auf der Strasse wie bunte Smarties zu erhalten, sogar fuer einen billigen Preis. Ich habe Tausende von diesen Tabletten geschluckt. Die anderen Leute warnten mich vor Psychosen und anderen schweren Krankheiten, aber ich konnte nie ueber Probleme klagen, trotz immensen Missbrauchs. Leider kam das Jahr 1989 und das Mittel kam aus dem Regal und wurde verboten. Fuer mich war es das Pulver Gottes (Pers. Inf. R.S.)

An meinem 18 Geburtstag feierte ich mit Antapentan, wir hatten genug Haschich dabei und gingen von einem Pub zu einem anderen Pub, wobei der Alkohol nicht zu kurz kam. Doch ich moechte nicht das Haschisch oder den Alkohol hervorheben, sondern die Kombination war genial, wie die Droge Gottes. Wenn ich ein grosser Drogenmagnat waere, wuerde ich wieder Antapentan herstellen unter dem Namen "fly first class" - wuerde ich diese Wunderdroge verkaufen. Ich weiss es gibt nicht mehr viele Leute die Antapentan® genossen haben, aber die die es kennen werden mir zustimmen. Antapentan® war auf der Strasse verbreitet wir Haribo-Gummibaerchen im Supermarkt. Am naechsten Tag hast du keinerlei Nebenwirkungen, fuehlst dich nicht ausgebrannt wie von Speed, hast keine Sehnsuechte nach einen neuerliche Kick, wie bei Kokain - nein es war eben Antapentan®. Eine traumhafte Zusammensetzung. Auch wenn die Wirklich nachliess, war die Wirkung noch immer wunderschoen. Nicht wie beim LSD, wo es zuerst rauf und rauf ging und aufeinmal ist man an der Spitze und dann geht es langsam abwaerts und die Stunden verlaufen ewig nicht - deshalb nehmen die meisten Menschen nach LSD eine beruhigende Droge um das Herunterkommen abzukuerzen. Von Antapentan® kann ich nur von Vorteilen sprechen. Bei uns in der Stadt sagen wir in Utopia - gab es auch Aerzte die nur darauf eingestellt waren Antapentan® zu verschreiben. Man ging hin holte sich 100 Stueck (eine Bombe wie wir es nannten) und dankte den Doktor und ging in die naechste Apotheke und genoss die naechsten Tage. Die Aerzte hatten zwar nicht den besten Ruf aber unter uns Giftlern waren sie Heilige. Nur so war es moeglich, dass Antapentan® in Oesterreich wie Sand am Meer verkauft wurde. Ich weiss noch 10 Schilling dass soviel Antapentan® auf der Strasse war. So kostete die Tablette 10 Schilling. Bei 100 Stueck waren es nur noch 5 Schilling. Die Leute hatten so viel Antapentan®, dass sie froh waren, wenn sie welche weiterverkaufen konnten, da sie den Konsum selbst schon nicht mehr schaffen konnten. Das heisst nich das Antapentan® schlecht einfaehrt, aber man kann am Tag nicht 50 Tabletten schlucken - du wuerdest eindeutig medizinische Probleme bekommen. (Pers. Inf. R.S.)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie