(#12)
Speed, (87/52) Elastonon® (nicht mehr im Handel), 1-Phenyl-2-aminopropan, (#12) Psychedrine®, (#53/261) Mecodrin®, (#53/221) Elastonin®, (nicht mehr im Handel), (#13/368, 53/161) Fenara®, (#53/170) Vapedrine®, (#53/305) Dexamphetamin (= (+)-drehendes Enantiomer von Amphetamin), (#5) Benzedrin, pep pills (engl.), purple hearts (engl.), Weckamine (dt. Sammelbegriff fuer Stimulantien allgemein), d-1-1-Phenyl-2-aminopropan. (#13/368) 1-Phenylpropan-2-amin (IUPAC); alpha-Methylbenzenethanamin; alpha-Methylphenethylamin; 1-Phenyl-2-aminopropan; beta-Phenylisopropylamin; beta-Aminopropylbenzen; Desoxynorephedrin. (Wikipedia)
Summenformel: C9H13N; amin-artig riechende, scharf schmeckende Fluessigkeit; Molare Masse: 135,21 g mol-1; Aggregatzustand: fluessig; Dichte: 0,931 g cm-3; Schmelzpunkt: 27 Grad Celsius; Siedepunkt: 200-203 Grad Celsius; Dampfdruck: 17 hPa (83 Grad Celsius); pKs-Wert: 10,13; Loeslichkeit: wenig loeslich in Wasser, loeslich in Alkoholen, Aether, Saeuren; gut loeslich in Wasser, wenig loeslich in Alkoholen, unloeslich in Chloroform, Aether, Benzol (als Sulfat). Mit alkoholisch verduennter Schwefelsaeure geht es eine Reaktion ein und bildet das ausfallende Sulfat-Salz. Die Base hat einen charakteristischen Amingeruch. Bei hoeherer Luftkonzentration vermerkt man ein Brennen der Schleimhaeute (Augen, Nase). (Wikipedia)
Benzedrine (Amphetaminsulfat), Dexedrine (D-Amphetaminsulfat), Actemin, Aktedron (Amphetaminphosphat). (Wikipedia)
Amphetamin und das nahe verwandte Methamphetamin sind die Leitsubstanzen der Gruppe der antriebssteigernden Rauschdrogen, welche haeufig in unserer Zeit ge- und missbraucht werden. Diese Gruppe der Rauschdrogen zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie das Schlafbeduerfnis beseitigt und allgemein die Aktivitaet und Leistung in milden Dosen steigert. Ausserdem loesen sie anfaenglich beim Ungewohnten noch eine Euphorie aus, die gleich wie bei den Opioiden, zur Beliebtheit der Medikamente als Rauschdrogen beitraegt. (eigen, #13/369f., #69/177)
Von Amphetamin und Methamphetamin wurde seit ihrer Entwicklung eine Reihe anderer antriebssteigernder Rauschdrogen abgeleitet, indem man die chemische Struktur veraenderte (z. Bsp. Captagon), welche alle fast die gleiche Wirkung besitzen. (#13/369) Bei der einen oder anderen antriebssteigernden Rauschdroge wird je nach Gebrauch, eine der Wirkungen mehr herausgearbeitet - so gibt es Psychostimulantien, die mehr den Hunger stillen und weniger antriebssteigernd wirken als die starken "Aufputscher" Amphetamin und Methamphetamin. (eigen)
Die Verwendung von Amphetaminen sowohl in medizinischer, als auch als Rauschdroge ist vielfaeltiger Natur. Als Rauschdroge wird Amphetamin allgemein zur Leistungssteigerung eingesetzt, so beim Sport, auch beim Autofahren, aber vor allem bei Rave-events in unseren Zeiten, wo die Droge meist als Ecstasy (MDMA, XTC) verkauft wird. Amphetamine werden auch sehr haeufig als Kokain-Ersatz verkauft, doch anhand der Wirkungsdauer kann man die Beimengung oder ein reines Amphetaminprodukt relativ leicht erkennen. Amphetamine sind billiger und auch viel leichter chemisch herzustellen als das chemisch komplizierter gebaute Kokain. Amphetamine werden haeufig in Europa in Polen, der Tschechien, in Holland in sogenannten Kuechenlabors hergestellt. Verschrieben werden Amphetamine heutzutage nur noch selten von Aerzten, am ehesten noch mildere Derivate. (eigen)
Amphetamine werden und wurden als Dopingmittel beim Sport immer wieder eingesetzt, was natuerlich nicht zugelassen ist. (#13/369)
Es gibt noch eine Reihe anderer heute nicht mehr gebraeuchlicher, ehemals medizinischer, Einsatzgebiete von Weckaminen:
Psychostimulantien werden haeufig von Polytoxikomanen eingenommen, die sich ihren Tagesablauf damit regeln. Meist werden nicht nur Opioide konsumiert, die meistens als das "Beste" bei Polytoxikomanen gelten, sondern auch Beruhigungsmittel und Aufputscher, damit ueberhaupt noch Schlafen und ein normales Leben moeglich ist. (#13/375) Drogenkonsumenten, vor allem polytoxer Natur, wissen sehr oft - sehr gut ueber ihren Koerper Bescheid und haben ein gutes Gespuer die Balance zu halten, bzw. ihren Tagesablauf mittels Rauschdrogen zu planen. Es wird vor allem durch den Einsatz von Schlafdrogen, die aufputschende Wirkung aufgehoben, damit man schlafen kann, denn der tagelange, oft schlaflose Rauschzustand durch Weckamine - speed run - genannte fuehrt oftmals zu ausgesprochenen Verwirrtheitszustaenden, Aengsten und einer Zunahme halluzinogener Phaenomene. (eigen)
LD50: 21 mg kg-1 (Maus, peroral); (Wikipedia)
Von Methamphetamin und Amphetamin genuegen bereits wenige mg (1- max. 5mg), um die Wirkung auszuloesen. (#13/372)
Grundsaetzlich laesst sich die fliessende Wirkung einer Rauschdroge eigentlich nicht in Bereiche gliedern, doch grob kann man eine Annaeherung angeben, die den Dosis/Wirkungsverlauf anzeigt:
Als typisch psychische Zeichen einer Ueberdosis, egal aus medizinischen oder hedonistischen Motiven ist, dass es zur Gedankenflucht kommt, aber auch Stoerungen des Gedaechtnisses und anderer Denkfunktionen treten auf.
Frueher wurde es als Gegenmittel vor allem bei Barbiturat-vergiftungen verwendet. (#13/372)
Amphetamin kann aber auch selber eine toxische Psychose ausloesen. Diese aeussert sich in Paranoia, paranoiden Beziehungswahn, starker Uebererregung, tage- bis wochenlanger Schlaflosigkeit, Verwirrung und Angstzustaenden. (#3, Pers. Kommun.)
Heute werden vor allem Benzodiazepine (Anxiolytika) und mehr noch Neuroleptika eingesetzt, wenn ein Gegenmittel gegenueber Amphetamin gefragt ist: (eigen)
Diese Technik, die jetzt folgt wurde ehedem in der Psychiatrie Hall empfohlen:
Dieses psychotische Zustandsbild kann durch die Gabe von Neuroleptika entscheidend gebesssert bis geheilt werden. Es wurde eine maximal 2-woechige Haldol (reg. trademark fuer Haloperidol) Infusionstherapie und die zusaetzliche Gabe von Akineton empfohlen, zur Unterdrueckung extrapyramidaler Bewegungstoerungen und zur allgemeinen Zurueckdraengung der sehr unangenehmen Nebenwirkungen der klassischen Neuroleptika. Weiters ist zur Loesung der Angstzustaende und zur Entspannung der Muskulatur und zur Zurueckdraengung unangenehmer Nebenwirkungen von Haldol die zusaetzliche Gabe von Valium (reg. trademark fuer Diazepam) empfohlen worden. Nach 2 Wochen sind im allgemeinen die Symptome der toxischen Psychose verschwunden. Der Koerper braucht meist noch 2 Wochen zur Regeneration, um sich von den Nachwirkungen der Infustionstherapie zu erholen. In dieser Phase treten vor allem Schlaflosigkeit (Entzugssymptome durch die Valium -Gabe) und immer noch die klassischen Nebenwirkungen der Neuroleptika auf. Diese Therapie ist fuer den Patienten sehr unangenehm und ist nur eine Notloesung, wenn die Zustaende durch die Psychose fuer den Patienten unertraeglich werden. (eigen)
Die Anwendung moderner, sog. atypischer Neuroleptika ist derzeit noch nicht moeglich, da sie noch nicht als Infusionsloesung einsatzfaehig sind. Man kann nur hoffen, dass bald fuer die Infusionstherapie geeignete atypische Neuroleptika gefunden werden, da die Nebenwirkungen und bleibenden Schaeden, die klassische Neuroleptika wie Haldol (reg. trademark) bewirken, eigentlich nicht vertretbar sind. Da aber leider derzeit keine andere Therapie zur Verfuegung steht, muss eine Abwaegung erfolgen, was schaedlicher ist. Die unbehandelte, toxische Psychose, die vom Konsumenten als sehr unangenehm empfunden wird, und oft das Leben des Users oder eine Gefahr fuer die Umgebung darstellt, oder die oft als Qual empfundenen Nebenwirkungen von Haldol. Vor allem die innere Unruhe, Schiefhals, erhoehter Speichelfluss und bleibende Bewegungstoerungen, Impotenz und Gedaechtnisstoerungen machen die zweite Alternative auch nicht gerade besser. So muss im Einzelfall abgewogen werden, was weniger schaedlich fuer den Konsumenten ist. (eigen)
Abschliessend ist zu sagen, dass die paranoide Psychose fuer den Patienten so unangenehm ist, dass meist Neuroleptika eingesetzt werden muessen, um den Betroffenen zu heilen. Viel wichtiger ist aber, dass man sich mit der Person auseinandersetzt und in Gespraechen, die Wahnideen zurueckdraengt. Damit kann die toxische Psychose, die sich mit der kompletten Aussscheidung der Metabolisierungsprodukte entscheidend bessert, vielfach stark zurueckgedraengt werden. Natur, Gespraeche und Spaziergaenge helfen viel mehr als Neuroleptika und Schlaftherapie, die Ausdruck unserer ueberlaufenen Krankenhaeuser sind, wo man sich nicht genug Zeit nimmt um den Patienten mit Hilfe des "Talk-downs" zu heilen, sondern den einfacheren Weg nimmt un ihn ruhigstellt. Man sollte auch nicht vergessen, dass Neuroleptika bleibende Schaeden hinterlassen, Spuren im Gehirn, die den Patienten sein Leben lang praegen. Neuroleptika haerten das Gehirn gegen andere Medikamente ab, so dass man sein Leben lang nur mehr mit starken Medikamenten behandelt werden kann. So muss man sich lange ueberlegen, ob es angebracht ist, Neuroleptika einzusetzen, oder ob es nicht mit ein wenig Benzodiazepine und viel Gespraechen und Zuwendung auch getan ist, denn toxische Psychose legen sich nach meiner Erfahrung meist ohne bleibende Schaeden zu hinterlassen. Neuroleptika sind nicht harmlos! Jede Anwendung muss gut ueberlegt sein und man muss schauen, ob es nicht ohne geht. (eigen)
Amphetamine fuehren zu einer koerperlichen Abhaengigkeit, die viel schwaecher wie bei Opiaten ist und kaum koerperliche Entzugssymptome aufweist. (#13/372f.)
Es kommt zu einer schnellen Dosissteigerung, die typisch fuer alle koerperlichen Suchtdrogen ist. Die anfaengliche Euphorie wechelt oftmals beim Drogenabhaengigen in Verwirrung, Symptome aehnlich der paranoiden Schizophrenie wie Stimmen hoeren, Angstanfaellen usw. Beim Entzug ist die Wirkung dann umgekehrt. Es treten Muedigkeit, schlechte Stimmung, Missmut und Spannungen und oftmals auch Aggressionen auf. Es erfolgt ein starkes Schlafbeduerfnis (12-14h) und eine langsame Normalisierung des Schlafrhytmus. (#13/373f.)
J. vom Scheidt und W. Schmidhammer fuehren bei der Entwicklung einer Amphetaminabhaengigkeit haeufig ein neurotisches Leiden als Suchtursache an. (#13/376) Was aber sicherlich nicht immer die Ursache ist;
Die englischen Physiologen Barger und Dale entdeckten dass Amphetamin dem Hormon Adrenalin chemisch aehnlich ist. Adrenalin wird uebrigens in den Nebennieren gebildet, ist ein Gegenspieler des Insulin und wirkt sowohl auf den Koerper (peripher) als auch auf das zentrale Nervensystem. (#13/368f.)
Die Wirkung von Amphetamin erfolgt vor allem auf das zentrale Nervensystem, kaum auf das periphere System, d.h. die Substanz hat kaum eine Wirkung auf die Koerperfunktionen. (#13/369f., #69/177) Die Wirkung der Weckamine wird also vor allem im Gehirn verursacht - man spricht deshalb auch von Psychostimulantien. Es gibt noch eine Reihe von Sammelbegriffen fuer die Wirkklasse der Psychostimulantien, diese reicht von Analeptika ueber Weckamine hin zu Stimulantien, die allesamt die gleiche Gruppe von Medikamenten oder Rauschdrogen meinen. (eigen)
Amphetamin hat eine weckende, das Gehirn erregende Wirkung, (#13/369, 69/177) d.h. das Schlafbeduerfnis faellt fast total weg. Es kommt zu einer Beschleunigung der Gedankentaetigkeit bis hin zur Gedankenflucht. (#13/177) Oftmals entsteht die Illusion der Leistungssteigerung, die aber nur subjektiv vorhanden ist. Amphetamine werden und sind als "Lerndrogen" benutzt worden, doch diese Wirkung hat sich nicht bestaetigen lassen. (eigen) Allgemein erhoeht sich aber die Initiative, d.h. der Antrieb irgendeine Taetigkeit auszufuehren, erhoeht sich. Dies aeussert sich in einer erhoehten Gespraechsbereitschaft, mehr Bewegung. Der von Amphetaminen berauschte empfindet dabei eine hoehere Ueberzeugung vom Gesagten, als manchmal berechtigt ist. J. vom Scheid und W. Schmidhammer geben auch an, dass Routinearbeit mehr Spass macht. Im Amphetaminrausch prallen Widerwaertigkeiten eher ab, und oftmals gibt es einen besseren sozialen Kontakt, (#13/371) der durch die Gespraechsbereitschaft und den erhoehten Handlungsdrang ausgeloest wird, doch dies moechte ich nicht allgemein so sehen, denn es haengt sehr wohl in erster Linie vom sozialen Umfeld, als auch von der Art der Handlung ab, ob Drogen den Kontakt verbessern. Amphetamine erhoehen meines Erachtens nur die Bereitschaft eine Handlung auszufuehren. (eigen)
Amphetamine koennen aufgrund ihrer aufputschenden Wirkung den Koerper so stark auslaugen, dass es zu einem regelrechten Zusammenbruch kommt. Der Koerper erhaelt weit ueber seine Leistungsgrenzen hinaus chemoelektrische Steuerimpulse vom Gehirn. (#13/369) Infolge der starken Auszehrung und koerperlichen Belastung des kommt es haeufig zu einer Abmagerung. (#13/373)
Amphetamine koennen zur Sucht fuehren, wie im Kapitel "Sucht" ausgearbeitet ist, auf welches an dieser Stelle verwiesen werden soll. (eigen)
Weckamine unterdruecken uebrigens die Entzugssymptome von Morphium mehr als Kokain und werden deshalb auch von polytoxen Drogenkonsumenten eingenommen, nicht nur wegen der Euphorie - ein Zusammenhang in der Wirksamkeit zwischen Amphetaminen und Opioiden ist noch nicht offensichtlich aufgedeckt. (eigen)
Mit Alkohol wird oftmals ein sogenannter pathologischer Rausch ausgeloest, der eine stark erhoehte Aggressivitaet zur Folge hat. Dies aeussert sich oft in uebersteigerten bis sinnlosen Wutausbruechen. (#13/375)
Amphetamin findet Verwendung bei der Behandlung von Neurosen, indem es die Hemmungen beseitigt, (#13/373) was aber nur vorsichtig und in einer kontrollierten Umgebung passieren sollte, denke ich mir. Es besteht vielfach Gefahr, dass der amphetaminungewohnte Patient, durch seine Antriebssteigerung in Probleme geraet, die er eigentlich ohne Amphetamine gar nicht verursachen wuerde. Amphetamine oder andere Medikamente alleine genuegen fast niemals eine psychische Krankheit zu heilen. (eigen)
Die Wirkungsweise von Amphetaminen erfolgt teilweise ueber den Dopamin- rezeptor (abgekuerzt d-Rezeptor) und teilweise ueber das Noradrenalin-system. Die Rezeptoren werden in verschiedene Unterrezeptoren unterschieden. Eine Klaerung der zugrundeliegenden Neurotransmitterwirkungen fehlt auf jeden Fall noch. Dieser Rezeptor, und vor allem der Subrezeptor d2- sind vermutlich wesentlich verantwortlich fuer schizoide, schizophrene und paranoide Reaktionen. Diese Rezeptoren sind gleichzeitig auch der Wirkort der klassischen Neuroleptika, die unspezifisch das dopaminerge System daempfen. Auf diese Art wirkt Haldol antagonistisch auf das Dopaminsystem ein. Diese Wirkung tritt erst nach einer gewissen Zeit auf, deshalb muessen Neuroleptika eine laengere Zeit (im kuerzesten Fall 2 Wochen in Infustionsform) gegeben werden. Neuerdings stehen sogenannte atypische Neuroleptika zur Verfuegung, die durch spezifische d2- Rezeptorblockierung, die unangenehmen Nachwirkungen, eines verlaengerten Rauschzustandes durch Amphetamindosis, eine sogenannte toxische Psychose, beenden koennen. Diese atpischen Neuroleptika, beispielsweise Risperidon oder Ketanserin, sind zur Zeit nur in oraler Applikationsform am Markt. (eigen)
L. Grinspoon und J.B. Bakalar fuehren in ihrem Werk: "Cocaine. A Drugs and Its Social Evolution." an, dass die Wirkungen von Amphetaminen in Tierversuchen durch AMPT (alpha-Methyl-para-Tyrosin) verhindert werden, wenn man den Versuchstieren vorher AMPT verabreicht. (#98/78)
Die Wikipedia beschreibt die Wirkung auf der Neurotransmitterebene folgendermassen:
Die Wirkung des D-Amphetamins auf das ZNS besteht hauptsaechlich in der Ausschuettung der Neurotransmitter Noradrenalin (NA) und Dopamin (DA) - bei einem ungefaehren Verhaeltnis von 3,5:1. Eine wesentliche Ausschuettung von Serotonin (5HT) wird dagegen nicht beobachtet.(Wikipedia)
In der illegalen Produktion wird Amphetamin beispielsweise durch Reduktion von Norephedrin (Phenylpropanolamin) mit Iod und rotem Phosphor oder aus Phenylaceton (P2P) gewonnen. (Wikipedia)
1887: Der Chemiker Edeleanu synthetisierte erstmalig das Weckamin. (#13/368)
1910: Die englischen Physiologen Barger und Dale entdeckten dass Amphetamin dem Hormon Adrenalin chemisch aehnlich ist. Adrenalin wird uebrigens in den Nebennieren gebildet, ist ein Gegenspieler des Insulin und wirkt fast auf alle Organe. (#13/368f.)
1927: praegte der US-amerikanische Chemiker Gordon Alles den Namen Amphetamin, sich ableitend aus der heute veralteten chemischen Bezeichnung alpha-Methylphenethylamin. (Wikipedia)
1930: Eine Reihe physiologischer Studien ueber die Wirkungsweise von Amphetamin wurde durchgefuehrt. (#13/369)
1932: bringen Smith, Kline & French in den Vereinigten Staaten Amphetamin in Form des Sulfatsalzes als Benzedrine-Inhalator als Asthmamittel auf den Markt, auch in Deutschland wird das Mittel verkauft, dort als Benzedrin. (Wikipedia)
1937: Von Studenten der Universitaet Minnesota wurde erstmalig die Verbindung gegen Muedigkeit benutzt. (#13/369, Wikipedia)
1941-1945: Eine amerikanische Quelle behauptet, dass sowohl amerikanische, britische, deutsche und japanische Truppen Amphetamine eingesetzt haben, um Hungergefuehle zu daempfen, die Stimmung zu heben und auch um die Ausdauer zu erhoehen. Die Rauschdroge wurde oral verabreicht. (#13/369, 87/52) Das Jahr 1941 koennte dadurch auch in dieser Quelle auftauchen, da Amerika relativ spaeter, nach 1938, in den Krieg eingetreten ist. (eigen)
1941: wird es in Deutschland aufgrund sich haeufenden Missbrauchs und Suchtfaellen dem Reichsopiumgesetz unterstellt, wodurch der Verkehr mit dem Stoff reglementiert wird . (Wikipedia)
1948: bringt Glaxo-Wellcome in den USA Dexedrine® (bis zu 15 mg dextro-Amphetamin je Kapsel) als Mittel gegen ADS auf den Markt. (Wikipedia)
50Žer Jahre: In diesen Jahren wurde Amphetamin von Medizinern vor allem gegen Depressionen eingesetzt. Ein allgemeiner Gebrauch von Amphetamin als Rauschdroge begann und die Konsumenten wurden als "speed-freaks" bezeichnet. Amphetamin wurde in hohen Dosen injeziert. (#87/52)
60Žer Jahre: Der Gebrauch von Amphetamin als Rauschdroge erreichte eine grosse Breite. (#87/52)
1970: Brigitta Sternberg gibt in Ihrem Roman "Suechtig" eine Schilderung der Amphetaminsucht. (#13/373)
1981: Im neugefassten BtMG ist Amphetamin in Anlage III aufgefuehrt, was Handel, Besitz und Herstellung ohne Genehmigung unter Strafe stellt, vom Arzt kann es allerdings verschrieben werden. Heute ist das (kaum psychoaktive) Levoisomer in Anlage II als nicht verschreibungsfaehig aufgefuehrt, das Racemat und das Dextroisomer weiterhin in Anlage III. (Wikipedia)
1994: bringt Shire Pharmaceuticals in den Vereinigten Staaten Adderall® (bis zu 30mg Amphetamin je Tablette) als Mittel gegen ADS auf den Markt. (Wikipedia)
2010: In den meisten von Checkit, der oesterreichischen Untersuchungsanstalt fuer psychoaktive Drogen, durchgefuehrten Test von Speed wurden verunreinigte Proben aufgefunden. Meist waren die Proben mit Koffein gestreckt und viele Proben waren gar aus der Gruppe der Cathinone (Methylon, Mephedrone und Methcathinon). Speed gehoert damit in Oesterreich, vor allem in Wien, zu den unreinsten Drogen, wie dem Newsletter von Checkit zu entnehmen ist. (Checkit)
Abbildung 1; In: TRACHSEL Daniel, RICHARD Nicolas: "Psychedelische Chemie.", S. 339, Nachtschatten Verlag, Solothurn, 2000.