Synthetisches Rotes Oel

Formel

Formel aus:

(#53/329)

Andere Namen:

Synthetic Red Oil (engl.). (#53/290)

Allgemeines:

Diese Verbindung ist ein synthetisches Cannabinoid. Es ist damit nahe verwandt mit den Inhaltsstoffen der Cannabispflanze, die man als Cannabinoide bezeichnet. Doch es kommt in dieser Pflanze nicht vor. Die natuerlichen Cannabinoide unterscheiden sich von dieser Verbindung durch die Lage der Doppelbindung im Heterocyclus. Diese Doppelbindung kann ja grundsaetzlich im 6-er Ring 6 x verschieden "angebracht" sein. Von diesen 6 moeglichen Isomeren von THC (Tetrahydrocannabinol) sind uebrigens nur 3 halluzinogen wirksam. Die beiden natuerlich vorkommenden Isomere delta1- und delta6-THC und das kuenstliche delta3-THC, dass die Grundlage dieser Verbindung ist, denn in der fruehen Cannabisforschung konnte nur dieses, kuenstliche Isomer hergestellt werden, aber nicht die anderen, natuerlichen Isomere, die erst durch die Synthese von R. Mechoulam et al. Ende der 60´er Jahre, chemisch synthetisiert werden konnten. (eigen)

Die Verbindung unterscheidet sich weiters von den natuerlich vorkommenden delta1- und delta6-THC dadurch, dass die Hydroxygruppe durch eine Acetatgruppe ausgetauscht worden ist. (#53/329)

Ausserdem unterscheidet sich die Rauschdroge noch durch eine andere Seitenkette von den natuerlichen Hauptwirkstoffen von Cannabis. delta1-THC hat an dieser Stelle eine Pentylgruppe, diese Verbindung hingegen eine Seitenkette mit 9-Kohlenstoffatomen. Aus der publizierten Strukturformel geht leider nicht hervor, ob die 9-Kohlenstoffatomelange Seitenkette gerade oder verzweigt ist. (eigen)

Cannabinoidrezeptoren:

Nach neueren Forschungsergebnissen wird die Wirkung von Cannabinoiden von den sogenannten Cannabinoidrezeptoren CB1 und CB2 im Gehirn und auch in der Milz des Menschen uebermittelt. Es gibt koerpereigene Stoffe, die sogenannten Anandamide, welche im Koerper des Menschen die Funktion von Cannabinoiden besitzen. Es wurden inzwischen 3 Anandamide nachgewiesen, welche die Wirkungen von Cannabinoiden besitzen. Es sind dies Arachidonylethanolamid, Docosatetraylethanolamid und Homo-Gamma-Linolenylethanolamid. (#100/14f.) Es soll an dieser Stelle an die entsprechenden Beschreibungen der einzelnen Anandamide verwiesen werden.

Geschichte:

Die Rauschdroge wurde von der Arbeitsgruppe um Sim im Edgewood Arsenal (USA) im Rahmen der Erforschung psychochemischer Kampfstoffe synthetisiert. (#53/290)

Wirkungen:

Dieses THC (Tetrahydrocannabinol)-Derivat hat eine hohe psychoaktive Wirksamkeit. (#53/290)

Sucht:

Die Ausbildung einer koerperlichen Abhaengigkeit ist nicht bekannt. (eigen)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie