Allium cepa Linnaeus

Pflanzenbild

Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Lauchgewaechse - Alliaceae
Liliaceae - Liliengewaechse

Andere Namen:

Zwiebel, Bolle, Zippe, Zwiefel, Kuechenzwiebel, Zipolle. (#104/66) Bolle, Hauszwiebel, Kuechenzwiebel, Sommerzwiebel, Speisezwiebel, Zipolle, Zippel. (#144)

Inhaltsstoffe:

Wertvolle Schwefelverbindungen, flavonoidhaltige Substanzen, Vitamine. (#104/67)

Droge:

Die Knolle. (#104/67)

Verwendet werden die frischen oder getrockneten, dick und fleischig gewordenen Blattscheiden und -ansaetze und dienen als Nahrungsmittel, Gemuese und Gewuerz. (#144)

Vorkommen:

Stammt urspruenglich aus Persien, wird aber heute weltweit in den verschiedensten Formen angebaut. (#104/66)

Urspruenglich stammt die Zwiebel aus Mittelasien, mittlerweile wird sie weltweit angebaut. (#144)

Allgemeines:

Die Pflanze gehoert zu den sogenannten Faerbepflanzen, die zum Faerben von Naturstoffen verwendet wurden. Mit der Droge kann in Gelb gefaerbt werden. Ob dies gelingt, wurde noch nicht ueberprueft - aber Ostereier wurden seit jeher mit der Zwiebel gefaerbt. (eigen)

Aussehen:

Die ausnahmslos in Kulturen angebaute Zwiebel kommt in verschiedenen Sorten vor und ist eine ausdauernde oder zweijaehrige, 60 bis 120 cm hoch wachsende Pflanze. Sie bildet einen bluetentragenden Schaft, der laenger als die roehrenfoermigen Blaetter sind. Die weissen oder hellvioletten Blueten stehen mit oder ohne Brutzwiebeln in einer kugeligen Scheindolde. Die trockenen aeusseren Haeute der Zwiebelsorten unterscheiden sich in ihrer Farbe und koennen weiss, braeunlich-gelb oder rot sein. (#144)

Sammelzeit:

Die Knollen (Zwiebeln) werden von Juli bis September (in Europa!, Anmerk. d. Verf.), je nach Varietaet, wenn die Pflanze praktisch vertrocknet ist, gesammelt. Zwiebeln, die bereits geblueht haben, sollte man nicht nehmen, da sie ihre Wirkstoffe voellig verloren haben. (#104/67)

Aufbewahrung:

Die Knollen werden bueschelweise oder in Zoepfen an einem trockenen Ort aufgehaengt. (#104/67)

Wirkungen:

(#104/67)

(#144)

Die Zwiebel enthaelt aehnlich wie die anderen Allium-Arten Knoblauch (Allium sativum) und Baerlauch ( Allium ursinum) schwefelhaltige Verbindungen, die beim Zerkleinern der Zwiebel enzymatisch zersetzt werden. Bei der Zwiebel entstehen u.a. Propanthial-S-Oxide, die den "Traenenfaktor" ausmachen. Es werden aehnliche Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, wenn auch in schwaecheren Ausmass vermutet, wie sie beim Knoblauch beobachtet wurden. (#144)

So wurden antimikrobielle, Blutfettwerte senkende, blutgerinnungshemmende und Blutzucker senkende Eigenschaften beobachtet. In einigen epidemiologischen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass sich eine zwiebelreiche Ernaehrung aehnlich wie Knoblauch das Risiko an bestimmten Krebsarten zu erkranken, senkt. (#144)

Die Zwiebel besitzt jedoch ein groesseres Spektrum an Sekundaerstoffen als der Knoblauch, die u.a. auch fuer die je nach Zubereitungsart unterschiedliche Geschmacksrichtungen verantwortlich sind. Geroestete Zwiebeln schmecken suesslich, getrocknetes Zwiebelpulver knoblauchaehnlich, gekochte Zwiebeln liegen geschmacklich dazwischen. Vor allem gelbschalige Sorten sehr reich an dem Flavonoid Quercetin, dem starke antioxidative Eigenschaften zugeschrieben werden. Weiterhin enthalten Zwiebeln Kohlenhydrate. (#144)

Der Saft frischer Zwiebeln ist ein altes Hausmittel gegen Erkaeltungskrankheiten und Husten. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich durch fermentierten Zwiebelsaft eine allergisch bedingte Reaktionen der Atemwege (Asthma) bessern laesst. Inwieweit diese Beobachtung therapeutisch nutzbar ist, steht noch offen. Ebenso wurde im Tierversuch eine Wirkung gegen Osteoporose gefunden, was aber ebenfalls noch weiterer Abklaerung bedarf. Frischer Zwiebelsaft soll, auf die Haut aufgetragen, bei Insektenstichen helfen. (#144)

Warnhinweise:

Die Zwiebel wird weltweit als Gemuese oder Gewuerz geschaetzt, somit ist die Vertraeglichkeit gut dokumentiert. Rohe Zwiebeln koennen bei empfindlichen Personen Magenunvertraeglichkeiten oder Sodbrennen bewirken. Bei Neigung zu Magenbeschwerden sowie bei Magen- oder Darmgeschwueren sollten daher keine rohen Zwiebeln gegessen werden. Gekochte oder gebratene Zwiebeln koennen zu Blaehungen fuehren. In einzelnen Faellen sind allergische Reaktionen bekannt. (#144)

Vor allem in frischen Zwiebeln wurde Diphenylamin gefunden, das nach langdauernder Anwendung im Tierversuch zur Zystenbildung der Niere fuehrte. Inwieweit diese Substanz genuin in der Pflanze vorkommt oder einen Rueckstand aus Pestizidbehandlungen darstellt, ist nicht bekannt. Beim Menschen wurde bisher noch keine solchen Nierenveraenderung nach langdauerndem Zwiebelkonsum beobachtet. Trotzdem wird empfohlen, bei Anwendung ueber laengere Zeit, nicht mehr als 100 g pro Tag einzunehmen. (#144)

Dosis:

Fuer eine therapeutische Anwendung wird empfohlen, Zwiebeln roh und zerkleinert einzunehmen. (#144)

Tagesdosis frische Zwiebel: 50 g
Tagesdosis getrocknete Zwiebel: 20 g (#144)

Zwiebelsirup:
500g zerkleinerte Zwiebeln werden mit einem halben Liter Wasser, 100 g Honig und 350 g Zucker zu einem Sirup gekocht. 4 bis 5 Essloeffel taeglich einnehmen. (#144)

Aeusserlich:
Insektenstiche mit Zwiebelsaft einreiben. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilfplanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie