Anethum graveolens Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Umbelliferae - Doldenbluetler
auch Apiaceae (#104, #144)

Andere Namen:

Fructus Anethi (lat.-pharm.), (#103/315) Dill, (#103/315, #104/78, , #146) Blaehkraut, Dillich, Gurkenkuemmel, Gurkenkraut, Daell, Kapernkraut. (#104/78) Gemeiner Dill; Dilly (englisch), Garden Dill (englisch). (#144)

Inhaltsstoffe:

Die Fruechte enthalten 3-4% Aetherisches Oel mit 40-70% D-Carvon. (#103/315)

Das aetherische Oel des Krautes und der Fruechte unterscheiden sich etwas in ihrer Zusammensetzung. Waehrend das Oel der Fruechte Carvon (siehe Kuemmel), Limonen und Myristicin enthaelt, besitzt das Oel des Krautes zusaetzlich Phellandren und Dillaether. Weiterhin kommen in der Pflanze Cumarine und Flavonolglykoside vor. (#144)

Tannine, Harze, Pflanzenschleim und vor allem aetherisches Oel, das den Fruechten ihre aromatische und heilende Wirkung verleiht. In der Praxis aehnelt der Dill dem Anis und Fenchel, durch die er mangels Verfuegbarkeit problemlos ersetzt oder damit vermengt werden kann, um ein ausgewogenes Praeparat zu erhalten. (#104/79)

Vorkommen:

Urspruenglich stammt der Dill aus der Mittelmeerregion, dem Orient und aus dem Sueden Russlands. Heute findet man den Dill fast ueberall in Europa sowie in Nord- und Suedamerika. (#144)

Die Pflanze stammt aus Asien (Indien), ist aber schon seit langer Zeit in Europa beheimatet. In Mitteleuropa kann sie nur in ihrer verwilderten form angetroffen werden, wo sie in Oedland, an Wegraendern und auf Feldern waechst. (#104/78)

Allgemeines:

Der Dill hilft bei Entzuendungen des Mundes, Verdauungsproblemen, wirkt blaehungstreibend und ebenso harntreibend. (#104/79)

Eine wesentliche Eigenschaft der Dillfruechte ist deren antispastische Wirkung bei Magenbeschwerden, Brechreiz und Schluckauf. (#104/78)

Dillinfus wird tradtitionellerweise zur Foerderung der Milchabsonderung verwendet. Dill wird auch haeufig vielen Gewuerzen beigemengt (Essig, Saucen) und zu Hause beim Backen verwendet. (#104/79)

Droge:

Verwendet werden das Kraut, die Fruechte und das daraus gewonnene aetherische Oel (Dilloel). (#144)

Die Fruechte und Sprossspitzen. (#104/78)

Wirkungen:

Die Fruechte werden haeufig als Gewuerz, jedoch heute nur noch selten als Exspektorans und Karminativum genutzt. (#103/315)

(#104/79)

In der Volksheilkunde werden Dillkraut und -fruechte zur Behandlung dyspeptischer Beschwerden eingesetzt, die Wirksamkeit ist jedoch nicht belegt.
Eine medizinische Verwendung kann daher nicht empfohlen werden. Die Verwendung als Gewuerz ist jedoch unbedenklich. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Aussehen:

Die Pflanze ist einjaehrig. (#103/315)

Der im Aussehen dem Fenchel aehnliche Gemeine Dill ist ein beliebtes Wuerzkraut. Die einjaehrige Pflanze kann in Kulturform (ssp. graveolens) bis zu 1 m hoch werden. Typisch sind der aromatische Geruch und die feinen, fadenfoermigen Blaetter. Die gelben Blueten stehen in Dolden, die einen Durchmesser von bis zu 15 cm aufweisen. Die eifoermig bis runden Fruechte werden bis zu 5 mm lang und sind leicht spaltbar. Die Teilfruechte besitzen drei hell gefaerbte Rippen. Die Wildform (f.l. minus = Ackerdill) ist kleiner.
Bei dem in Asien angebauten Indischen Dill (ssp. sowa) ist es noch nicht klar ob es sich um eine Form des Gartendills oder um eine eigene Art handelt. (#144)

Sammelzeit:

Europa: Die Sprossspitzen werden im August gesammelt, wenn die Fruechte noch nicht reif sind, wobei der obere Teil der Pflanze (die letzten 30 bis 40cm) abgeschnitten wird. Die Fruechte werden im August/September gesammelt. Dabei werden die Dolden knapp vor der Bluetezeit abgeschnitten, da sie in der Hochbluete herunterfallen und zu viele verlorengehen. (#104/78)

Aufbewahrung:

Die Sprossspitzen und Fruechte werden auf ein Tuch gegeben und einem luftigen, sonnengeschuetzten Ort getrocknet. Die Sprossspitzen wrden dann in einige Zentimeteer lange Stuecke geschnitten, die Fruechte durchgesiebt, um sie von Fremdteilen zu trennen. Fruechte und Sprossspitzen wrden in Glasbehaeltern aufbewahrt. (#104/79)

Warnhinweise:

Durch den Gehalt an Furanocumarinen kann bei Kontakt des frischen Pflanzensaftes mit der Haut in Verbindung mit Sonnenlicht entzuendliche Hautveraenderungen ausgeloest werden (Phototoxizitaet). (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilfplanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2.: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada".


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie