Angelica archangelica Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Apiacae (Umbelliferae) - Doldenbluetler

Andere Namen:

Echte Engelwurz, Brustwurz, Erzengelwurz, Gartenangelik, Brautwurz, Zahnwurzel, Heiliggeistwurz, (#104/80) Engelwurz. (#110/238, #144) Angelik, Brustwurz, Gartenangelika, Giftwurz, Glueckenwurzel, Heiligenbitter, Heiligengeistwurzel, Zahnwurzel. (#144)

Vorkommen:

Die Pflanze stammt urspruenglich aus Nordeuropa und wird auch in Mitteleuropa aufgrund ihrer aromatischen Blattstiele immer oefters angebaut, die beim Backen und der Likoerherstellung verwendet werden. (#104/80)

Der Engelwurz stammt aus Nordeuropa und Asien. Zu finden ist die Pflanze mittlerweile auch an der Nord- und Ostseekueste. (#144)

Allgemeines:

Die kraeftige, bis zu 2,50 m hoch wachsende Staude waechst in den noerdlichen Teilen Europas und Asiens. In Mitteleuropa wurde sie erst ab dem 14. Jahrhundert bekannt. Der Sage nach wurde sie dem Menschen von einem Engel gezeigt, was sich auch im Namen niederschlug Angelus = Engel) und galt als Heilmittel gegen Pest und boesem Zauber. (#144)

Droge:

Die Wurzel und die Fruechte. (#104/81) Blaetter, Stiele, Wurzeln, Samen. (#110/238)

Medizinisch verwendet wird der Wurzelstock, fuer die Fruechte oder das Kraut ist die Wirksamkeit nicht belegt. (#144)

Sammelzeit:

(Europa): Die Wurzel wird im September/Oktober am Ende des ersten Vegetationsjahres gesammelt. Sie wird gewaschen und von den kleinen Wurzeln befreit.
Die Fruehte werden im Juni/Juli gesammelt, wobei die Dolden nach und nach je nach Reifezustand abgeschnitten werden. (#104/81)

Inhaltsstoffe:

Harze, Tannine, und vor allem Aetherische Oele. (#104/81)

Bitterstoffe und aetherisches Oel, Furanocumarine. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Allgemeines:

Das Laub verzehrt man auf Groenland und in Skandinavien als Gemuese. Junge Stiele werden kandiert und fuer Kuchen oder Nachspeisen verwendet; sie passen auch zu eingekochtem Rhabarber und Organgenmarmelade. Wurzeln und Samen werden als Gewuerze und in Likoeren verwendet. (#110/238) In der Likoerindustrie wird sie zur Herstellung von Magenbittern und Kraeuterlikoeren verwendet. Die Engelwurz ist in vielen Kombinations- und Teepraeparaten aus der Gruppe der Magen- und Darmmittel enthalten. (#144)

Wirkungen:

Ein aromatisches, entzuendungshemmendes Kraut, mit krampfloesenden, schweisstreibenden, fiebersenkenden und schleimloesenden Eigenschaften. Es wirkt auf das Bronchial-, Verdauungs- und Harnsystem, sowie die weiblichen Geschlechtsorgane. (#110/238)

Innerlich bei Verdauungsbeschwerden, Magengeschwueren, Appetitlosigkeit, Migraene (hier sollte es mit Chamaemelum nobile kombiniert werdem), Bronchitis, Katarrh und Grippe (haeufig mit Achillea millefolium oder Tussilago farfara kombiniert), chronischer Erschoepfung, bei Menstruationsproblemen und in der Geburtshilfe. Nicht bei Diabetikern und waehrend der Schwangerschaft. Aeusserlich bei rheumatischen Beschwerden, Neuralgien und Brustfellentzuendung. (#110/238)

(#104/81)

Aufgrund des Gehaltes an Bitterstoffen und aetherischem Oel werden Zubereitungen aus der Engelwurz vor allem bei leichten Magen- und Darmstoerungen, Voellegefuehl. Blaehungen und bei Appetitlosigkeit eingesetzt. (#144)

Die Engelwurz enthaelt Furanocumarine, die die Haut lichtempfindlicher machen koennen. (#144)

Dosis:

Tee:
Ein halber Teeloeffel fein geschnittener Engelwurz, ca. 1,5 g wird mit 150 ml Wasser kalt angesetzt und kurz aufgekocht oder mit siedendem Wasser uebergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten eine Tasse maessig warmen Tee trinken. (#144)

Tagesdosis:
Getrocknete Wurzel: 4,5 g
Fluidextrakt (1 : 1): 1,5 – 3 g
Tinktur (1 : 5): 1,5 g
aetherisches Oel: 10 – 20 Tropfen. (#144)

Warnhinweise:

Nicht anwenden bei Magen- oder Darmgeschwueren, da die Engelwurz die Saeureproduktion anregt. (#144)

Waehrend der Behandlung auf laengere Sonnenbaeder und intensive UV-Bestrahlung vermeiden! (#144)

Die in der Pflanze enthaltenen Furanocumarine bewirken u.a. eine verstaerkte Lichtempfindlichkeit der Haut und koennen zu Hautentzuendungen fuehren (Photosensibilisierung). Furanocumarine sind schlecht wasserloeslich und daher vor allem in alkoholischen Zubereitungen in hoeherer Konzentration enthalten. (#144)

Geschichte:

15. Jahrhundert: In Europa erfreut sich das Kraut grosser Beliebtheit und wird als das wichtigste aller Heilkraeuter eingestuft. (#110/238)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Internet;


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie