Bildquelle. Die Pflanze.
Asteraceae (Compositae) - Korbbluetler
Gemeine Eberwurz, Silbderdistel, Wetterdistel, Rosswurz, Hundszorn, Wilde Artischocke. (#104/146) Staengellose Eberwurz, Silberdistel, Bergdistel, Jaegerdistel, Karlsdistel, Sanddistel, Silberdistel, Sonnendistel, Wetterdistel, Zwergdistel. (#144)
Aetherische Oele, Tannin, Bitterstoffe. (#104/147)
Ist fast in ganz Europa verbreitet und vorwiegend in hoeheren Lagen zu finden. Stengellose oder kurzstengelige Exemplare wachsen vor allem auf Feldern und Wiesen im Gebirge. Tiefer im Tal findet man auch Eberwurzpflanzen mit mehr oder weniger langem Stengel. (#104/146f.)
Beheimatet ist die Pflanze in Mittel- und Suedeuropa sowie im Balkan und in Suedrussland. Die Droge wird aus Bulgarien und dem ehemaligen Jugoslawien importiert. (#144)
Die Wurzeln werden im Oktober/November waehrend der Ruhephase der Pflanze gesammelt. Sie wird ausgegraben und am Wurzelhals abgeschnitten. Die Seitenwurzeln werden entfernt und das Ganze in 5cm lange Stuecke geschnitten, die dann der Laenge nach geteilt werden. (#104/147)
Die Wurzelstuecke werden in der Sonne oder einem geheizten Ort getrocknet und dann in Glasgefaesse gegeben. (#104/147)
Die Wurzeln. (#104/147)
Die Eberwurz steht unter Naturschutz und darf nicht gesammelt werden! Die Droge besitzt heute keine medizinische Bedeutung mehr. (#144)
Die Eberwurz, eine sehr schoene Pflanze mit nur einer Bluete, wird vor allem wegen ihrer schweisstreibenden Wirkung bei Fieber, Erkaeltungen und Grippe verwendet. Sie wirkt stark harntreibend und wird wegen ihrer bitter-tonischen, appetitanregenden und blaehungstreibenden Eigenschaften bei Appetitlosigkeit und schwacher oder harter Verdauung haeufig eingesetzt. (#104/147)
In der Wurzel der Eberwurz wurden ausserdem Stoffe gefunden, die eine desinfizierende Wirkung ausueben und vor allem Krankheitserreger in der Epidermis (Oberhaut) bekaempfen. Diese Substanzen sind jedoch nur in geringen Mengen vertraeglich (dies gilt uebrigens auch fuer die trinkbaren Praeparate, die genau dosiert sein muessen). Aus diesem Grund sollte die Eberwurz, wenn moeglich, durch eine andere Heilpflanze mit denselben Eigenschafen ersetzt werden. Dies auch deshalb, da diese Pflanze sehr selten ist und durch die Tatsache, dass nur die Wurzeln verwendet werden koennen (nur diese enthalten die Wirkstoffe), das Sammeln einen aeusserst zerstoererischen Vorgang darstellt. (#104/147)
Die Eberwurz ist eine kalkhaltige Boeden bevorzugende, distelartige, milchsaftfuehrende Pflanze. Ihr Staengel ist meist unter 5 cm lang. Die bis zu 13 cm grossen Blueten sind rosa bis violett gefaerbt. (#144)
(#104/147)
Die Inhaltstoffe der Eberwurzel sind wenig untersucht. Das aetherische Oel oder Auszuege mit Azeton (nicht jedoch waessrige Auszuege!) erwiesen sich als antibakteriell wirksam, gelten aber auch als toxisch. (#144)
Aufgrund der unzureichenden Datenlage kann eine medizinische Verwendung nicht empfohlen werden! (#144)
Innere Anwendung:
die Wurzel
Schweisstreibend, harntreibend und verdauungsfoerdernd
Dekokt - 2g auf 100ml Wasser. Ein bis zwei kleine Tassen am Tag.
Tinktur - 20g auf 100ml 60%igen Alkohol (10 Tage lang ansetzen). 20 bis 30 Tropfen zwei- bis dreimal taeglich.
Weintinktur - 3g auf 100ml Wein (10 Tage lang ansetzen). Ein Glaeschen vor den Mahlzeiten. (#104/147)
Ueber Wirksamkeit und Unbedenklichkeit gibt es keine ausreichende Untersuchungen, von einer Anwendung sollte daher abgesehen werden. (#144)
Die Eberwurz kann wie alle Korbbluetler (z.B. Arnika, Ringelblumen, Schafgarbe) vor allem bei aeusserlicher Anwendung Allergien ausloesen. (#144)
Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.