Cichorium intybus Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Pflanzl. Fam.:

Asteraceae - Asterngewaechse

Andere Namen:

Wegwarte, Zichorie, Kaffeekraut, Wegleuchte, Blaue Sonnenwende, Sonnenwirbel, Feldzichorie, Faule Gretl, Schlempekraut, Hansl am Weg, Wegtritt, (#104/170) Cicoree. (#110/261) Gewoehnliche Wegwarte, Zichorie, Wilde Zichorie. (#144) Cicory (engl.), Wild Succory (engl.), Blue Sailors (engl.), Bunk (engl.). (#146)

Inhaltsstoffe:

Inulin, Bitterstoffe, Mineralsalze (Wurzel), Aminosaeuren, Glykoside. (#104/171)

Inulin, Bitterstoffe (Guajanolide); (#144)

Wurzel: Harman; (Duke's Phytochemical and Ethnobotanical Databases)

Vorkommen:

Die Pflanze ist in Europa, Vorderasien, Amerika, Australien, Neuseeland sowie in Nord- und Suedafrika verbreitet. (#144)

Aussehen:

Von der Wegwarte gibt es drei Unterarten:
Die Wildpflanze (var. intybus = gewoehnliche Wegwarte), die Wurzel- oder Kaffezichorie (var. sativum) und den Chicoree (var. foliosum).
Die bis zu 2 m hoch wachsende, Milchsaft fuehrende Pflanze kommt in gemaessigten Zonen praktisch weltweit vor und findet sich bevorzugt an Wegraendern. Die zahlreichen Blueten sind meist hellblau, selten weiss oder rosarot. (#144)

Allgemeines:

Die Wurzel der Kaffezichorie kann bis zu 500 g schwer werden und wurde geroestet als Kaffeeersatz verwendet. Der als Salat oder Gemuese bekannte Chicoree sind die waehrend des Winters aus den Rueben ausgetriebenen Knospen. Wegwartenkraut mit Wurzel sind in einigen Teemischungen sowie Fertigarzneimitteln aus der Gruppe der Leber- und Gallenmittel enthalten. (#144)

Droge:

Die Wurzeln und Blaetter. (#104/170)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Sammelzeit:

Die Wurzeln der einjaehrigen Pflanze werden im September/Oktober oder im darauffolgenden Fruehling gesammelt. Sie werden ausgegraben, die Seitenwurzeln entfernt, gewaschen, in ca. 5cm lange Stuecke geschnitten und diese zweigeteilt. Die Blaetter sammelt man erst im zweiten Jahr im Juli/August vor der Bluete. (#104/171)

Aufbewahrung:

Die Wurzeln in der Sonne oder im Ofen bei niederer Temperatur trocknen. Die Blaetter trocknet man in duennen Schichten im Schatten. Die Wurzeln und Blaetter lassen sich am besten in Papier- oder Stoffsaeckchen an einem trockenen Ort aufbewahren. (#104/171)

Wirkungen:

(#104/171)

Medizinisch werden die Blaetter und die Wurzel der gemeinen Wegwarte bei Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden verwendet. Die Wirkung ist aufgrund der in der Pflanze enthaltenen Bitterstoffe (Guajanolide) plausibel. Die Wurzel ist reich an Kohlenhydraten (Inulin). (#144)

Dosis:

Tee:
Etwa 2 g getrocknete Wegwartenblaetter mit Wurzeln werden mit 150 ml kochendem Wasser uebergossen und nach 10 Minuten abgeseiht. Bei Appetitlosigkeit eine Tasse eine halbe Stunde vor der Mahlzeit, bei Verdauungsbeschwerden nach der Mahlzeit ein bis zwei mal taeglich trinken. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle. Die Pflanze.

Warnhinweise:

Nicht anwenden bei Ueberempfindlichkeit gegenueber Korbbluetlern (z.B. Arnika, Ringelblume, Kamille)! (#144)

Waehrend Schwangerschaft und Stillzeit nicht ohne Anraten des Arztes verwenden!
Es gibt keine Untersuchungen, die die Sicherheit und Unbedenklichkeit einer Anwendung belegen. (#144)

Bei Gallensteinleiden nur nach Ruecksprache mit dem Arzt anwenden!
Durch die Anregung des Gallenflusses koennten moeglicherweise Koliken ausgeloest werden. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Internet;

Abbildung 3: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Britton & Brown Illustrated Flora - 2nd Edition (1913) "An Illustrated Flora of the Northern United States and Canada";


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie