Psilocybe aztecorum Heim

Pflanzenbild Bildquelle. Pilze in einer Wiese.

Pflanzl. Fam.:

(Agaricaceae - Blaetterpilze)
Strophariaceae - Schuppenpilze/Traeuschlingsartige

Inhaltsstoffe:

Es ist das halluzinogeneTryptamin in dieser Pilzart Psilocybin enthalten. (#45/71, #62/310, #71/32)

Andere Namen:

Apipiltzin, teu-nanacatl, tejuinti, teyhuinti nanacatl (Nahua), (#71/32) P. bonetti. (#62/310)

aka Psilocybe mexicana var. longispora. (www.shroomery.org)

Vorkommen:

Der Pilz soll an den Abhaengen des Popocatepetl im Tal von Mexiko vorkommen. (#13/348)

Habitat: Found around Paso de Cortes and Puebla, Mexico, between 3300 and 3700 m elevation. Also known from several of the other very tall mountains in central Mexico including Nevado de Toluca. Found in small clusters in open pine woods (Pinus hartwegii), fruits in September and October. (www.shroomery.org)

Allgemeines:

Diese Pilzart gehoert zur Gattung Psilocybe (den Kahlkoepfen). Diese Gattung ist bekannt geworden durch eine Reihe halluzinogener Vertreter. So ist Psilocybe semilanceata (der Spitzkegelige Kahlkopf), der psychotrope Pilz Europas. Die Art Psilocybe cubensis ist dadurch beruehmt geworden, dass er sich leicht zuechten laesst und hat damit eine weite Verbreitung in der Drogensubkultur erhalten, wo er als Quelle fuer das begehrte Psilocybin dient. Die Gattung der Kahlkoepfe ist die noch am besten untersuchte halluzinogene Pilzgattung. Die beste zusammenfassende Arbeit stammt uebrigens von dem liechtensteiner Drogenforscher G. Guzman und wurde unter dem Titel "The Genus Psilocybe" veroeffentlicht, ist aber leider schon vergriffen. Dennoch sind noch alle Arten auf ihren moeglichen Gehalt an halluzinogenen Tryptaminen untersucht worden und es gibt noch eine Reihe von Problemen, was die Abgrenzung einiger seltener Arten voneinander betrifft. (eigen)

Von dieser Pilzart ist eigentlich nur bekannt, dass sie halluzinogen ist und als rituelles Halluzinogen in Mexiko verwendet wird, wie die bekannten Drogenforscher R.E. Schultes und A. Hofmann in dem Standardwerk der Drogenforschung "The Botany and Chemistry of the Hallucinogens" berichten. (#45/63)

J.Ott fuehrt noch eine kurze botanische Information hinzu: Es werden bei dieser Pilzart 2 Varietaeten unterschieden: Einmal die Varietaet aztecorum, andererseits die var. bonettii. (#62/310)

P. aztecorum is related to P. baeocystis. (www.shroomery.org)

Aussehen:

Cap: Measuring 1.5-2.5 centimeters in diameter. At first caramel brown, quickly fading to milk white to yellowish in color. Appearance starts obtuse to subumbonate, expands to broadly conical; edge of cap may become cracked or wavy.
Stem: Measuring 0.2-0.5 centimeters in diameter. Length 3.0-6.0 centimeters. Color whitish, often with blue stains. Apperance fibrous, veil remnants are sometimes visible.
Gills: closely spaced, broad. Color deep purple brown, pallid/whitish edges.
spores: 11-14 x 5-8 x 5-8 micrometers. shape elongated ellipsoid, with germ pore. (www.shroomery.org)

Wirkungen:

Aufgrund des Hauptinhaltsstoffes Psilocybin ist mit der gleichen Wirkung, wie bei anderen bekannteren, halluzinogenen Pilzarten zu rechnen. Es soll an dieser Stelle, an die Wirkungsbeschreibungen bei Psilocybe semilanceata (der Spitzkegelige Kahlkopf) verwiesen werden.

Wirkdauer:

Es ist aufgrund des Hauptinhaltsstoffes Psilocybin mit der gleichen Wirkdauer wie bei den anderen, bekannteren halluzinogenen Pilzen (Psilocybe cubensis, P. cyanescens oder auch P. semilanceata [Spitzkegeliger Kahlkopf] ) zu rechnen. Die Dauer der Wirkung betraegt somit etwa 5-6 Stunden. (eigen)

Entgiftung:

Es soll an dieser Stelle an die Abhandlung ueber den Hauptinhaltsstoff Psilocybin verwiesen werden, aber auch an Beschreibungen anderer Psilocybin-haeltiger Arten, die bekannter sind. (Psilocybe cubensis, P. cyanescens, P. semilanceata [Spitzkegeliger Kahlkopf] ). Dort koennen die entsprechenden Informationen entnommen werden. (eigen)

Sucht:

Die Ausbildung einer koerperlichen oder glaubhaften, psychischen Abhaengigkeit ist nicht bekannt. (eigen)

Geschichte:

ca. 1450: Aus dieser Zeit stammt eine Statue von Xochipili, dem aztek. 'Gott der Blumen', der mit stilisierten halluzinogenen Pilzen und anderen halluzinogenen Pflanzen abgebildet wird. Die Pilze koennten wahrscheinlich der Art Psilocybe aztecorum angehoeren, schreiben R.E. Schultes und A. Hofmann, welche bei der Erforschung des halluzinogenen Pilzkultes in Mexiko und Guatemala beteiligt waren. (#45/57) A. Hofmann war auch bei der Entdeckung des psychoaktiven Psilocybin massgeblich beteiligt und hat als erster diese Substanz extrahiert und synthetisch hergestellt. (#11, #45)

1958: Roger Heim bestimmte erstmalig die Pilzart und gab ihr den Namen Psilocybe aztecorum Heim. Da R. Heim der botanische Erstbestimmer war, traegt dieser Pilz seinen Namen, wie das in der Botanik ueblich ist. (#71/32)

1958: Roger Heim und Albert Hofmann gaben 2 Arbeiten in diesem Jahr - abwechselnd wurde einer der beiden als Erster genannt, ueber den Pilz Psilocybe aztecorum var. aztecorum heraus, indem sie auch das halluzinogeneTryptamin Psiloybin fanden. (#62/310)

1959: Hofmann et al. untersuchten die Pilzart P. aztecorum var. aztecorum nochmals, fanden Psilocybin und publizierten einen Artikel, (#62/310) und auch der Mykologe Singer veroeffentlichte eine Arbeit in diesem Jahr. (#62/303)

1960: Kneebone publizierte eine Arbeit ueber seine Pilzzucht. (#62/303)

1960: Stein publizierte ebenfalls eine Arbeit ueber diese Pilzart. (#62/303)

1976: Jonathan Ott und Gaston Guzman bezeichneten die Art als Psilocybe bonetii, die spaeter der Art Psilocybe aztecorum zugeschrieben worden ist und die genaue botanische Bezeichnung P. aztecorum var. bonetti erhielt. Es wurde ausserdem bei dieser Untersuchung Psilocybin in dieser Varietaet entdeckt. (#62/310)


Bildquellen:

Abbildung 1: Photograph/in: unbekannt; Quelle: Erowid.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie