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2-(3,4-Dihydroxyphenyl)ethylamin; 3,4-Dihydroxyphenethylamin; 4-(2-Aminoethyl)brenzcatechin; 3-Hydroxytyramin; Intropin; (Wikipedia)
Molare Masse: 153,18 g/mol-1; Aggregatzustand: fest; Schmelzpunkt: 128 Grad Celsius; pKs-Wert: 8,93; Loeslichkeit: gut loeslich in Wasser und Methanol; unloeslich in Ethanol, Aceton, Chloroform, Aether; Summenformel: C8H11NO2; Kurzbeschreibung: farblose Prismen, mit charakteristischem Geruch; (Wikipedia)
LD50: 2859 mg/kg-1 (Ratte, peroral); (Wikipedia)
Dopamin spielt eine wichtige Rolle in der Funktion des menschlichen Gesamtsystems. Es ist ein sogenannter Neurotransmitter. Es leitet Informationen von einer Nervenzelle zur naechsten weiter. Genaugenommen gibt es 5 verschiedene Untertypen des dopaminergen Systems, so unterscheidet man D1 bis D5-Rezeptoren.
Dopaminrezeptoren spielen eine wichtige Rolle im nigro-striatalen Teil des Gehirns, der fuer die Bewegungsteuerung der Feinmotorik wichtig ist. Ein Mangel an Dopamin fuehrt zur Parkinsonschen Krankheit. Diese wird meist durch eine Zerstoerung von Zellen in diesem Teil des Gehirns ausgeloest. Eine Heilung dieser Krankheit gibt es nicht, sondern nur eine Linderung, indem man dem Gehirn Dopamin zufuehrt. Doch Dopamin selbst kann nicht verabreicht werden, da es die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann, da es abgebaut werden wuerde. Deshalb wird L-Dopa, ein Precursor (Vorlaeufer) des Dopamin verwendet. Dieser wird erst im Gehirn zu Dopamin umgewandelt und lindert dort, an der richtigen Stelle, die Symptome der Parkinsonschen Krankheit.
Weiters spielt Dopamin im mesolimbischen System eine wesentliche Rolle. Dies ist eine Teil des sogenannten Belohnungssystmes des menschlichen Gehirns. Viele Drogen loesen ihre euphorische Wirkung durch Beeinflussung des Dopaminspiegels im Gehirn an dieser Stelle aus. Vor allem Kokain und Amphetamin waeren hier zu erwaehnen.
Ein Ueberschuss an Dopamin in bestimmten Regionen des menschlichen Gehirns fuehrt zur Schizophrenie, lautet eine moderne Theorie. Deshalb werden zur Behandlung der Schizophrenie Dopaminantagonisten verwendet, welche die Weiterleitung von Dopamin verhindern, indem sie sich an den Rezeptor binden, aber keine Reaktion ausloesen. Es sind dies vor allem D2-Rezeptor-antagonisten, welche zur Behandlung der Schizophrenie eingesetzt werden. Diese Medikamente werden als Neuroleptika bezeichnet.(eigen)
Durch Amphetamin oder wirkungsaehnliche Stoffe ausgeloeste Paranoia beruht auf einer Beeinflussung des akuten Dopaminspiegels im Gehin. Es kommt zu einem Ueberschuss an den Rezeptoren und erst eine Bindung durch Neuroleptika hemmt die Paranoia. Aber Neuroleptika sind D2-Antagonisten und so kann man annehmen, dass D2-Strukturen massgeblich fuer das Erleben paranoid-aengstlich gefaerbter Erfahrungen verantwortlich ist. Diese aengstlichen Zustaende werden durch ueberhoehte Dosen von stimulierenden Amphetaminen ausgeloest. Auch Halluzinogen serotinerger Natur, wie LSD oder auch Psilocybin koennen solche Aengste ausloesen. Dies ist eine voruebergehende Wirkung und erzwingt nicht den Gebrauch von Neuroleptika, diese koennen aber lindernd in das Angsterleben eingreifen. Normalerweise reicht das als "talking-down" bekannte Verfahren des "guten Zuredens". (eigen)