Solanaceae - Nachtschattengewaechse
Verwandt mit C. laevigatum, welche als 'maconha' (Cannabis)- Ersatz im suedoestlichen Brasiliens dienen soll. (&1, #92)
Die Blaetter dieser Pflanze werden getrocknet und zerkleinert und pur oder in Rauchmischungen, z.Bsp. mit Cannabis sativa, geraucht. Akls Anfangsdosis koennen 3-4 Blaetter pro Person benutzt werden. Die Blaetter sind ein Bestandteil der psychoaktiven Raeucherung mit Latua pubiflora. Fuer volksmedizinische Zwecke wird eine Dekokt aus Blaettern und Rinde oder ein Rindentee getrunken. (#92)
Die bekannte, amerikanische Firma ...of the jungle, beschreibt die Pflanze folgendermassen:
Verzweigter Strauch, bis 6' gross, Trauben potenter, in der Nacht duftender, gruenlich-gelber 2,5cm grosser Blueten. Kann ausdauernd in kalten Gegenden sein, wenn die Wurzeln geschuetzt werden. Schnellwuechsig. Dichte, weidenaehnliche Blaetter. (&1)
Von C. Raetsch hingegen stammt folgende Beschreibung aus seinem Standardwerk der Ethnopharmakologie und Ethnobotanik: "Enzyklopaedie der psychoaktiven Pflanzen.":
Der bis 1,5m hoch wachsende Strauch hat schmale, lanzettfoermige, mattgruene Blaetter. Die gelben, roehrenfoermigen, fuenfzipfeligen Blueten stehen an den Stengelenden in Rispen oder Trauben. Sie bluehen in Suedamerika zwischen Oktober und November und verstroemen einen starken, betaeubenden Geruch. Die Pflanze hat kleine, oval-runde Beerenfruechte (ca. 5mm lang), die beim Reifen eine schwarzglaenzende Faerbung annehmen. (#92)
Das Alkaloid Solasonin (&1, #92), ein glykosides Steroidalkaloid, sowie Solasonidin. Das bittere Alkaloid Parquin wirkt aehnlich wie Strychnin oder Atropin. Daneben kommen eine Triterpen und Fitoesterol vor. Die Blaetter und Fruechte enthalten Tigogenin, Digallogenin, Digitogenin und Ursolsaeure. Das Solasonin gilt als Hauptwirkstoff und kommt sowohl in den Blaettern als auch im Holz vor. (#92)
Blaetter, Rinde, Holz; (#92)
C. salicifolium H.et.B., C. virgatum Ruíz et Pavon, Alhuelahuen, Duraznillo negro, Green cestrum, Hediondilla ("stinkend"), Paipalquen, Paique, Palguin, Palki, Palqui, Palqui blanco, Palquin, Parqui, Parquistrauch, Willow-leafed jessamine, (engl. "Weidenblaettriger Jasmin"), Yerba Santa, Chilenischer Hammerstrauch; (#92)
Die Pflanze stammt aus dem zentralen Chile, hat sich aber schon frueh bis nach Peru, Argentinien, Uruguay und Brasilien verbreitet. In Chile kommt sie suedlich bis Osorno und Chiloe vor. Sie ist im Mittelmeerraum und in Kalifornien eingebuergert. (#92)
Pharmakologisch hat der Extrakt eine atropin-artige Wirkung. Die Wirkung von gerauchgten C.p.-Blaettern ist eindeutig psychoaktiv und erinnert an die Wirkung von gerauchten Brugmansia-Blaettern. Allerdings tritt keine Mundtrockenheit ein. Die Wirkung ist relativ milde und aeussert sich in einer leichten Euphorie und koerperlicher Entspannung. (#92)
Die Pfl. wird seit praekolumbianischen Zeiten verwendet, und zwar von den Mapuche in Suedchile medizinisch und rituell. (#92)
1653: Der span. Missionar Beranbe Cobo hat in seiner "Historia del Nuevo Mundo." den medizinischen Gebrauch eines hediondilla genannten Krautes beschrieben. (#92)
Louis Lewin hat schon frueh von dem Gebrauch von Holz und Blaettern als Tabakersatz (Nicotiana tabacum) berichtet. Dies wurde von den Cholosindianern bezeugt. (#92)