Bildquelle. Der Habitus der Pflanze.
Asteraceae (Compositae) - Korbbluetler
Roemische Kamille, Gartenkamille, Welsche Kamille, (#104/166) Anthemis nobilis, Roemische Kamille. (#110/259) Anthemis nobile L., Roemische Kamille, Dickkoepfe, Gartenkamille, Grosse Kamillen, Roemische Hundskamille. (#144)
Aetherische Oele (Azulen), Inositol, Cholin, Bitterstoffe. (#104/167)
Die Blueten der Roemischen Kamille enthalten ein aetherisches Oel mit Estern der Angelicasaeure als Hauptbestandteil. Ferner sind Hydroperoxide, Bitterstoffe vom Sesquiterpenlactontyp und Flavonoide enthalten. (#144)
Das Aetherische Oel unterliegt in einigen Laendern besondern gesetzlichen Bestimmungen. Das Oel wird Haarkosmetika zur Aufhellung und Pflege beigegeben. (#110/259)
Sie kommt in West- und Suedeuropa vor, wo sie meist in Gaerten angebaut wird. In wilder Form ist sie nur mehr selten anzutreffen. (#104/166)
Die Heimat der Pflanze ist Sued- und Westeuropa sowie Nordafrika. Sie ist jedoch in fast ganz Europa anzutreffen. (#144)
In wenigen Fertigarzneimitteln und homoeopathische Zubereitungen in Deutschland ist diese Pflanzendroge enthalten. (#144)
Das aetherische Oel wird zur Aromatisierung von Likoeren und Wermut-weinen verwendet. (#144)
Die Roemische Kamille ist eine ausdauernde, 20 bis 50 cm hoch wachsende Staude. Die graugruenen bis sattgruenen, wechselstaendigen Blaetter sind gefiedert und aehneln im Aussehen der Echten Kamille. Die 2 bis 3 cm grossen Bluetenkoepfchen bestehen weissen Zungenblueten und gelben Roehrenblueten. Der Bluetenboden ist mit Spreublaettern besetzt. Die Pflanze kommt in verschiedenen Varietaeten vor. Kultiviert wird die gefuellte Form. (#144)
An einem luftigen Ort in duennen Schichten trocknen und haeufig umdrehen, um den Vorgang zu beschleunigen. Zur Aufbewahrung nimmt man am besten lichtgeschuetzte Behaelter aus Glas oder Keramik. (#104/167)
Die bluehenden Koepfchen. (#104/166) Blueten, Oel. (#110/259)
Medizinisch verwendet werden die Blueten. Das aus Blueten und oberirdischen Pflanzenteilen gewonnene aetherische Oel wird in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie eingesetzt. (#144)
Die Koepfchen werden von Juli bis September gesammelt, wobei man die ausgereiften Koepfchen und jene, die am meisten duften, nimmt. Sie muessen aber so rasch wie moeglich getrocknet werden, da sie bei laengerem Aufenthalt im Korb braun werden und so an Wirkung verlieren. (#104/167)
Ein bitteres, aromatisches Kraut mit beruhigender Wirkung. Innerlich bei Verdauungsproblemen (incl. Koliken, Divertikulitis, morgendlicher Uebelkeit und stressbedingter Verdauungsstoerung), Menstruationsbeschwerden, Schlaflosigkeit, bei fieberhaften Erkrankungen, Hyperaktivitaet und kindlichen Trotzanfaelllen (Blueten). Das Oel rwegt die Gebaermutterfunktion an und darf waehrend der Schwangerschaft nicht verabreicht werden. Es wird zum Inhalieren bei Asthma und Bronchialstau benutzt. Aeusserlich bei Hautreizungen und bei Wunden angewendet. (#110/259)
(#104/167)
ADie Roemische Kamille ist vor allem in Frankreich und England gebraeuchlich und wird dort wie die Echte Kamille verwendet. Es werden schwach entzuendungshemmende, krampfloesende und antibakterielle Effekte vermutet. Es gibt jedoch im Gegensatz zur Echten Kamille keine Untersuchungen zur Wirksamkeit, so dass eine medizinische Verwendung nicht empfohlen werden kann. Der Einsatz als Schmuckdroge (Schoenungsdroge) in Teemischungen ist jedoch ueblich.
Extrakte aus der Roemischen Kamille sind in einigen Haarshampoos enthalten und sollen die Haarfarbe nachgedunkelter Haare aufhellen bzw. hellen Haaren einen goldenen Glanz verleihen. (#144)
Medizinische Anwendung:
Keine Empfehlung moeglich. (#144)
Als Schmuckdroge in Teemischungen unter 1%. (#144)
Zur Haarpflege:
Drei Essloeffel Blueten mit 1 l kochendem Wasser uebergiessen und nach 30 Min. abseihen. Die Fluessigkeit mit der normalen Haarwaesche verwenden, dabei den Schaum 15 Min. einwirken lassen. (#144)
Nicht anwenden bei bekannter Ueberempfindlichkeit gegenueber Korbbluetengewaechsen, wie z.B. Arnika, Ringelblume, Schafgarbe! Wie bei allen Korbbluetlern muss mit einer Kreuzreaktion gerechnet werden. (#144)
Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilfplanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.