Mimosa nigra Huber

Andere Namen:

jurema, vinho de jurema. (#32)

Der botanische Name Mimosa nigra Huber ist eine provisorische botanische Bestimmung, schreibt der Botaniker Zarucchi J.L. im Jahre 1988. (#147)

Pflanzl. Fam.:

Leguminosae - Huelsenfruechtler

Inhaltsstoffe:

Die Wurzel soll nach C. Raetsch 0,57% des halluzinogenen Tryptamins DMT (Dimethyltryptamin) enthalten. (#32)

Allgemeines:

C. Raetsch, beruehmter deutscher Ethnologe und Drogenforscher beschreibt diese brasilianische Rauschdroge:

Jurema ist ein brasilianischer Name fuer einem dem Ayahuasca vergleichbaren Trank. Viele Amazonas-Indianer (Pankaruru, Karirí, Tusha, Fulnio usw.) haben Jurema-Truenke aus den Wurzeln verschiedener Mimosen-Arten hergestellt und in gemeinsamen Kreisritualen getrunken. Bei indianischen Voelkern scheint der Jurema-Gebrauch weitgehend verschwunden zu sein. Er wird nur gelegentlich in der aelteren ethnographischen Literatur gestreift. Zerquetschte Mimosen-Wurzeln werden auch auf die Sohlen geschmiert. Dann sollen sie aphrodisischen Liebeszauber bewirken. Diese Praktik soll besonders bei Indianerinnen beliebt sein. Schon zu Anfang dieses Jahrhunderts wurde der rituelle und magische Gebrauch eines vinho de jurema in verschiedene afro-brasilianische Kulte (Candomble, Macumba) integriert. (#32)

Laut dem ILDIS: LegumeWeb, einem Internetdatenbankinformationssystem ueber Leguminosae, ist die Bezeichnung M. nigra Huber eine gueltige und zulaessige Benennung fuer eine Mimosa ssp.. Weitere, genauere Informationen konnte das System leider nicht liefern. (#147)

Wirkungen:

Es gibt keine speziellen Berichte uber die Wirkung dieser Pflanze, bzw. des daraus bereiteten Gebraeus. Es muss deshalb an dieser Stelle an die Beschreibungen anderer, DMT-haeltiger Pflanzen, wie Desmanthus illinoensis, Banisteriopsis rusbyana oder auch auf die Virola-Arten verwiesen werden. Es soll aber auch an die Beschreibungen des Hauptinhaltsstoffes DMT verwiesen werden, wo sich eine Reihe naeherer Erlaeuterungen befinden. (eigen)

Wirkdauer:

Es gibt leider keine spezifischen Berichte ueber die Dauer der Wirkung, aber es kann vom Hauptinhaltsstoff DMT auf diese geschlossen werden. Werden die Pflanzenauszuege geraucht, ist mit einer sehr kurzen (bis zu einer halben Stunde) Wirkung zu rechnen. Wird hingegen eine ayahuaska-aehnliche Bereitung mittels eines MAO-Hemmers getrunken, verlaengert sich die Wirkung auf einige Stunden. Genaueres ist nicht bekannt. (eigen)

Sucht:

Es ist weder eine koerperliche, noch eine glaubhafte, geistige Abhaengigkeit bekannt geworden. (eigen)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie