Pluteus salicinus (Persoon ex Fries) Kummer

Pflanzenbild Bildquelle. Der Habitus des Pilzes.

Andere Namen:

Grauer Dachpilz, (#40/148, #51) P. petasatus. (#51)

Inhaltsstoffe:

Es befinden sich 0,25-1,57% (#51) Psilocybin (#40/148, #51, #62) und Baeocystin (#62) in den Trockenpilzen. Psilocin wurde nur in amerikanischen Pilzen gefunden. (#51)

Pflanzl. Fam.:

Plutaceae - Dachpilzartige

Allgemeines:

Dieser Pilz gehoert in die Familie der Plutaceae, auf Deutsch Dachpilze. In dieser Gattung wurde erst in den 80Žer Jahren dieses Jahrhunderts das halluzinogene Tryptamin Psilocybin entdeckt. Damit gehoeren diese Arten auch zu den halluzinogenen Pilzen. (eigen) Von dieser Art aber, gibt es gibt keine dokumentierten versehentlichen Vergiftungen in der Literatur, berichtet der Leipziger Mykologe J. Gartz, bekannt fuer seine Publikation "Narrenschwaemme". (#51) Es gibt auch sonst keine Berichte ueber einen halluzinogenen Gebrauch, dieser eindeutig halluzinogenen Pilzart, damit gehoert dieser eher grosse Schwamm zu den am wenigsten bekannten Pilzhalluzinogenen unserer Welt. (eigen)

Wirkungen:

Der Pilz erzeugt ein typisches Psilocybin-Syndrom. (#40/148) An dieser Stelle soll aufgrund fehlender spezifischer Beschreibungen in der Literatur auf die Wirkungsbeschreibung anderer Psilocybin-haeltiger Pilze, z.Bsp. Psilocybe semilanceata (der Spitzkegelige Kahlkopf) und auch auf die Substanzbeschreibung von Psilocybin verwiesen werden, wo sich genauere Erlaeuterungen und Ausfuehrungen zur Wirkung und Wirkungsweise befinden. (eigen)

Wirkdauer:

Es ist aufgrund des Hauptinhaltsstoffes Psilocybin mit der gleichen Wirkdauer wie bei den anderen, bekannteren halluzinogenen Pilzen (Psilocybe cubensis, P. cyanescens oder auch P. semilanceata [Spitzkegeliger Kahlkopf] ) zu rechnen. Die Dauer der Wirkung betraegt somit etwa 5-6 Stunden. (eigen)

Entgiftung:

Es soll an dieser Stelle an die Abhandlung ueber den Hauptinhaltsstoff Psilocybin verwiesen werden, aber auch an Beschreibungen anderer Psilocybin-haeltiger Arten, die bekannter sind. (Psilocybe cubensis, P. cyanescens, P. semilanceata [Spitzkegeliger Kahlkopf] ). Dort koennen die entsprechenden Informationen entnommen werden. (eigen)

Aussehen:

Es ist ein mittelgrosser Pilz mit mehr oder weniger starkem blaeulichem oder blaugruenlichem Einschlag. Alte Pilze sind mitunter ganz olivgruen verfaerbt. Der Pilz ist ein Hellblaettler und Finalzersetzer, d.h. die Pilze wachsen saprophytisch an Holz, dass schon von anderen Pilzen ueber Jahre zersetzt wurde und dann morsch und verfaerbt erscheint. (#51) Die Hutbreite wird mit 2-7cm (#40/148) oder mit 3-6cm angegeben. Die Huete werden ausnahmsweise bis zu 8cm Durchmesser breit. (#51) Der Hut ist anfangs gewoelbt (#40/148), spaeter stark abgeflacht (#40/148, #51) und leicht eingedellt (#40/148), mit niedrigem, breitem Buckel. (#40/148, #51) Der Hut ist blaeulich- oder gruenlichgrau (#40/148) oder graubraun bis silbergrau (#51), in der Mitte etwas dunkler (#40/148, #51) und feucht fein radial gestreift. (#40/148) Der Hut ist auch fein faserig. Am Buckel ist er fein schuppig. Der Hut kann auch haarig-filzig sein. Die Hutmitte ist staerker haarig-filzig, oft ist sie sogar schuppig. (#51) Die Blaetter sind weiss, spaeter werden sie rosa. Das Fleisch ist weiss oder hellgrau. Der Stiel ist weiss (#40/148, #51), schlank, manchmal ist er am Grunde etwas braunfaserig mit mehr oder weniger von einem Stich ins Blaugruene. Der Stiel wird bis zu 10cm lang und ist glatt an der Basis. Manchmal ist er spontan graugruen oder graublau gefaerbt. Die Farben verstaerken sich bei Druck. (#51) Die Sporen sind ellipsoid und messen 7-8,5x5-6mcm. (#40/148) Der Sporenstaub ist rosa. (#40/148, #51)

Vorkommen:

Der Pilz waechst auf Laubholzstruenken. Es waeren Erle, Weide, (#40/148, #51), Linde, Buche, Pappel, Ahorn (#51) u.a. zu nennen. Er kommt selten bis zerstreut vor. Seine Fruchtzeit reicht von Mai (#40/148, #51) bis September (#40/148) oder auch in den Oktober hinein. Seine Verbreitung erstreckt sich von Nordamerika bis nach Europa. Laender in Europa, in denen der Pilz gedeiht, sind Norwegen, Holland, Finnland, Schweden, Frankreich, die Schweiz und Deutschland. (#51)

Sucht:

Die Ausbildung einer koerperlichen oder glaubhaften, psychischen Abhaengigkeit ist nicht bekannt geworden. (eigen)

Geschichte:

1915: Ricken nannte den Pilz P. petasatus. (#51)

1981: Saupe isolierte Psilocybin und Psilocin aus Pilzen aus Illinois in den USA. (#40/148, #51, #62)

1984: Der Psilocybin-Nachweis erfolgte in norwegischen Proben durch Christiansen et al. (#51, #62)

1985-86: Stijve fand Psilocybin (#51, #62) und Baeocystin (#62) in schweizer Proben. (#51)

1987: Jochen Gartz analysierte Pilze und fand ebenfalls Psilocybin (#40/148, #62) und Baeocystin. (#62)

1987: Ohenoja et al. fanden Psilocybin in den Pilzen. (#62)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: ???; In: GARTZ Jochen: "Narrenschwaemme: Psychotrope Pilze in Europa.", S. 64, Editions Heuwinkel, Basel 1993.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie