Psilocybe baeocystis Singer et Smith

Pflanzenbild Bildquelle. Eine Pilzgruppe.

Pflanzl. Fam.:

(Agaricaceae - Blaetterpilze)
Strophariaceae - Schuppenpilze/Traeuschlingsartige

Andere Namen:

Little Blue Bell. (#30)

Inhaltsstoffe:

Der Pilz enthaelt die halluzinogenen Tryptamine Baeocystin, (#17, #39, #45, #62/318) Norbaeocystin, (#39, #45, #62/319) Psilocybin (#62/310) und Psilocin. (#45, #47, #51) Der Gehalt schwankt zwischen 2,8-8,5mg Psilocybin/g und 1,4-5,9mg Psilocin/g Trockengewicht. Es gibt einen grossen Unterschied in der enthaltenen Menge an Alkaloiden in den Pilzen. (#47)

Aussehen:

Der Hut misst 1,3-5cm in der Breite. Er ist olivbraun. Er hat gruenliche Fransen entlang des Randes und er wird gruenlich-blaeulich bei Quetschung oder Trocknung. Es gibt einen Farbwechsel zu gelbbraun, wenn er getrocknet ist. Die Lamellen sind purpurgrau, die Kanten sind weisslich und der Abstand ist meist eng. Die Stammoberflaeche ist mit weissen Fasern bedeckt und faerbt sich schnell intensiv blau, wenn sie gequetscht oder getrocknet wird. Der Stamm ist leicht verdickt an der Basis. Er ist mit lockeren weissen Fasern gefuellt, 3,8-7,6cm lang und rund 0,5cm dick. Der Sporenabdruck ist purpurgrau. (#30) Der Pilz ist allgemein stark blauend. (#47, #51/85) Der Hutrand ist im allgemeinen wellenfoermig aufgewoelbt, der Stamm ist oft verbogen. Typisch ist ein brauner Punkt, der im Hutzentrum nach dem Trocknen erscheint. (#47)

Cap: 1.5-5.5 cm broad. Conic to obtusely conic to convex, expanding to plane only in extreme age. Margin incurved at first, and distinctly undulated when convex; translucent striate and often tinted greenish. Dark olive brown to buff brown (occasionally steel blue), becoming copper brown in the center when drying, hygrophanous, fading to pallid white and easily bruising bluish. Surface viscid when moist from a gelatinous pellicle, usually separable.
Gills: Attachment adnate to sinuate, close. Colour grayish to dark cinnamon brown with the edges remaining pallid.
Stem: 50-70 mm long by 2-3 mm thick. Equal to subequal. Pallid to brownish surface sometimes covered with fine whitish fibrils, while often more yellowish towards the apex. Brittle, stuffed with loose fibers. Distinct rhizomorphs present about stem base. Partial veil thinly cortinate, rapidly becoming inconspicuous.
Microscopic features: Spores purplish brown in deposit, mango shaped, 10-12 by 6-7 microns. Basidia 4-spored. Pleurocystidia absent. Cheilocystidia 20-40 by 4.5-9 microns, fusoid with a narrow neck. (www.shroomery.org)

Vorkommen:

Er gedeiht einzeln oder in Gruppen nahe immergruenen Gebieten, auf Treibhausmulch, (#30) Rasen und vermoderndem Holz in landschaftlich-gepflegten Gegenden von Heim und Park (#30, #51/86) und ebenso besiedelt er Rohhumus, (#51/86) Rindenabfaelle und auch Torfmoos. (#47) Die Fruchtzeit ist im Herbst und fruehen Winter, waehrend milder Zeiten. (#30) Er waechst im Pazifischen Nordwesten von Nordamerika, (#47) eher sogar im Inland davon. (#51/86) Bis zu 15 Stk. kommen zusammengeklumpt in der Natur vor. (#47)

Solitary to gregarious to subcespitose on decaying conifer mulch, in wood chips, or in lawns with high lignin content. Occasionally grows from fallen seed cones of Douglas fir. Found in the fall to early winter and rarely in the spring. First reported from Oregon, common throughout the Pacific Northwest. (www.shroomery.org)

Allgemeines:

Diese Pilzart gehoert zur Gattung Psilocybe (den Kahlkoepfen). Diese Gattung ist bekannt durch eine Reihe halluzinogener Vertreter. So ist Psilocybe semilanceata (der Spitzkegelige Kahlkopf), der psychotrope Pilz Europas. Die Art Psilocybe cubensis ist dadurch beruehmt geworden, dass er sich leicht zuechten laesst und hat damit eine weite Verbreitung in der Drogensubkultur erhalten, wo er als Quelle fuer das begehrte Psilocybin dient. Die Gattung der Kahlkoepfe ist die noch am besten untersuchte halluzinogene Pilzgattung. Die beste zusammenfassende Arbeit stammt uebrigens von dem liechtensteiner Drogenforscher G. Guzman und wurde unter dem Titel "The Genus Psilocybe" veroeffentlicht, ist aber leider schon vergriffen. Dennoch sind noch alle Arten auf ihren moeglichen Gehalt an halluzinogenen Tryptaminen untersucht worden und es gibt noch eine Reihe von Problemen, was die Abgrenzung einiger seltener Arten voneinander betrifft. (eigen)

Diese eindeutig halluzinogene Pilzart gehoert zu den bekannteren Vertretern der Gattung Psilocybe (Kahlkoepfe). Pilze der Art Psilocybe baeocystis werden in Amerika gesammelt und als Halluzinogen von der dortigen Drogensubkultur eingenommen. P.b. erscheint in einer Reihe von Broschueren und Buechern, die sich mit der Suche und Identifikation von halluzinogenen Pilzarten beschaeftigen. (eigen)

Wirkungen:

Aufgrund des Hauptinhaltsstoffes Psilocybin ist mit der gleichen Wirkung, wie bei anderen bekannteren, halluzinogenen Pilzarten zu rechnen. Es soll an dieser Stelle, an die Wirkungsbeschreibungen bei Psilocybe semilanceata (der Spitzkegelige Kahlkopf) verwiesen werden.

Wirkdauer:

Es ist aufgrund des Hauptinhaltsstoffes Psilocybin mit der gleichen Wirkdauer wie bei den anderen, bekannteren halluzinogenen Pilzen (Psilocybe cubensis, P. cyanescens oder auch P. semilanceata [Spitzkegeliger Kahlkopf] ) zu rechnen. Die Dauer der Wirkung betraegt somit etwa 5-6 Stunden. (eigen)

Entgiftung:

Es soll an dieser Stelle an die Abhandlung ueber den Hauptinhaltsstoff Psilocybin verwiesen werden, aber auch an Beschreibungen anderer Psilocybin-haeltiger Arten, die bekannter sind. (Psilocybe cubensis, P. cyanescens, P. semilanceata [Spitzkegeliger Kahlkopf] ). Dort koennen die entsprechenden Informationen entnommen werden. (eigen)

Sucht:

Die Ausbildung einer koerperlichen oder glaubhaften, psychischen Abhaengigkeit ist nicht bekannt. (eigen)

Geschichte:

1962: Es konnten 2 Arbeitsgruppen die Halluzinogene Psilocybin und Psilocin nachweisen. (#51) Es waren dies die Gruppe Benedict et al. und die Gruppe um McCawley et al., schreibt der Ethnopharmakologe J. Ott in "Pharmacotheon". (#62/310)

1965: Es erfolgte ein weiterer Psilocybin-nachweis durch Leung et al. (#62/310)

1968: Die halluzinogenen Tryptamine Baeocystin und Norbaeocystin wurden von Leung und Paul erstmalig aus dieser Pilzart isoliert. (#62/318)

1977: Es wurde ein weiterer Psilocybin- und Baeocystinnachweis durch Repke et al. durchgefuehrt. (#62/310, #62/318)

1982: Es wurde in diesem Jahr ein Psilocybin-nachweis durch Beug und Bigwood durchgefuehrt. (#62/310)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner: ???; In: GARTZ Jochen: "Narrenschwaemme: Psychotrope Pilze in Europa.", S. 88, Editions Heuwinkel, Basel 1993.


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie