Psilocybe collybioides Singer et Smith

Pflanzl. Fam.:

(Agaricaceae - Blaetterpilze)
Strophariaceae - Schuppenpilze/Traeuschlingsartige

Vorkommen:

Australien. (#62/315)

Inhaltsstoffe:

In dieser Pilzart kommt nach dem Drogenforscher Richards das halluzinogeneTryptamin Psilocybin vor, was aufgrund der sehr nahen Verwandtschaft zu einer ganzen Reihe halluzinogener Pilze (v.a. Psilocybe semilanceata [der Spitzkegelig Kahlkopf], P. cubensis, u.v.m.) in dieser Gattung kein Wunder ist. (#62/315) Der renommierte Pilzforscher Gaston Guzman jedoch bezweifelt die botanische Bestimmung von Richards und meint, dass dieser eine andere Art halluzinogener, australischer Psilocyben untersucht hat. Er fuehrt 3 andere halluzinogene Pilze auf, naemlich P. australiana, P. eucalypta oder P. tasmaniana, welche die Basis der Untersuchung von Richards gewesen sein koennten. (#62/315)

Allgemeines:

Diese Pilzart gehoert zur Gattung Psilocybe (den Kahlkoepfen). Diese Gattung ist bekannt durch eine Reihe halluzinogener Vertreter. So ist Psilocybe semilanceata (der Spitzkegelige Kahlkopf), der psychotrope Pilz Europas. Die Art Psilocybe cubensis ist dadurch beruehmt geworden, dass er sich leicht zuechten laesst und hat damit eine weite Verbreitung in der Drogensubkultur erhalten, wo er als Quelle fuer das begehrte Psilocybin dient. Die Gattung der Kahlkoepfe ist die noch am besten untersuchte halluzinogene Pilzgattung. Die beste zusammenfassende Arbeit stammt uebrigens von dem liechtensteiner Drogenforscher G. Guzman und wurde unter dem Titel "The Genus Psilocybe" veroeffentlicht, ist aber leider schon vergriffen. Dennoch sind noch alle Arten auf ihren moeglichen Gehalt an halluzinogenen Tryptaminen untersucht worden und es gibt noch eine Reihe von Problemen, was die Abgrenzung einiger seltener Arten voneinander betrifft. (eigen)

Jonathan Ott bemerkt nun in seinem Werk "Pharmacotheon" ueber diese und andere australische Psilocybe-Arten (P. australiana, P. eucalypta und P. tasmaniana), dass sie zweifellos halluzinogen wirksam sind, doch das Halluzinogen Psilocybin selber konnte bis jetzt erst in der Art P. eucalypta von den Forschern Margot et Watling im Jahre 1981 nachgewiesen werden. (#62/315)

Aussehen:

Die Pilzart verfaerbt sich blaeulich bei Druck oder Verletzung. (#62/315)

Wirkungen:

Aufgrund des vermutlichen Hauptinhaltsstoffes Psilocybin ist mit der gleichen Wirkung, wie bei anderen bekannteren, halluzinogenen Pilzarten zu rechnen. Es soll an dieser Stelle, an die Wirkungsbeschreibungen bei Psilocybe semilanceata (der Spitzkegelige Kahlkopf) verwiesen werden.

Wirkdauer:

Es ist aufgrund des vermutlichen Hauptinhaltsstoffes Psilocybin mit der gleichen Wirkdauer wie bei den anderen, bekannteren halluzinogenen Pilzen (Psilocybe cubensis, P. cyanescens oder auch P. semilanceata [Spitzkegeliger Kahlkopf] ) zu rechnen. Die Dauer der Wirkung betraegt somit etwa 5-6 Stunden. (eigen)

Entgiftung:

Es soll an dieser Stelle an die Abhandlung ueber den vermutlichen Hauptinhaltsstoff Psilocybin verwiesen werden, aber auch an Beschreibungen anderer Psilocybin-haeltiger Arten, die bekannter sind. (Psilocybe cubensis, P. cyanescens, P. semilanceata [Spitzkegeliger Kahlkopf] ). Dort koennen die entsprechenden Informationen entnommen werden. (eigen)

Sucht:

Die Ausbildung einer koerperlichen oder glaubhaften, psychischen Abhaengigkeit ist nicht bekannt. (eigen)

Geschichte:

1974: Southcott berichtete, dass Rickards Psilocybin in dieser Pilzart gefunden hat. (#62/315)

1983: Der renommierte Pilzforscher Gaston Guzman bezeifelte die Identifikation von Rickards. Er meinte, dass das Untersuchungsmaterial eher den Arten P. australiana, P. eucalypta oder P. tasmaniana zuzuordnen sei. (#62/315)


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie