Pimpinella anisum Linnaeus

Pflanzenbild Bildquelle.Die Pflanze.

Inhaltsstoffe:

Anisfruechte: 1,5-3,0% Aetherisches Oel: ca. 95% Anethol, daneben kommen Zersetzungsprodukte des Anethols, Methylchavicol und Mono- sowie Sesquiterpene vor. Dianethol entseht durch spontane Dimerisierung von Anethol. (#103/313f.)

Harze und vor allem ein aetherisches Oel, das unter anderem Anethol enthaelt. (#104/443)

Pflanzl. Fam.:

Umbelliferae - Doldenbluetler
Apiaceae (#103, #104, #144)

Andere Namen:

Anis, (#103/313, #104/442, #144) Fructus Anisi (lat.-pharm.), Oleum Anisi (lat.-pharm.), (#103/313) Aenis, Arnis, Brotsame, Suesser Fenchel, Roemischer Fenchel. (#104/442) Aneis, Aenes, Suesser Kuemmel. (#144)

Inhaltsstoffe:

Das wirksame Prinzip der Anisfruechte ist das aetherische Oel, das zu 80 bis 95% aus trans-Anethol, 2 bis 3% Estragol (Methychavicol) und etwa 1,5% Anisaldehyd besteht und fuer den charakteristischen Geruch und Geschmack verantwortlich ist. Weiterhin sind in den Fruechten fettes Oel, Phenolcarbonsaeuren und Flavonoide enthalten. (#144)

Vorkommen:

Die Pflanze ist im oestlichen Mittelmeergebiet beheimatet. Sie wird haeufig in der UdSSR, Spanien und den Balkanlaendern angebaut. (#103/313)

Die Heimat der Droge vermutet man im Nahen Osten. Der Anbau findet heute vor allem in Suedeuropa, der Tuerkei, China, Indien, Mittelasien, Mittel- und Suedamerika sowie in Japan statt. (#144)

Allgemeines:

Medizinisch verwendet werden die getrockneten Fruechte, aber auch in der Lebensmittel- und Likoerindustrie wird der Anis zur Aromatisierung verwendet. Da die Anisfruechte heutzutage ueberwiegend aus Kulturen gewonnen werden, sind Verunreinigungen mit den aehnlich aussehenden, giftigen Schierlingsfruechten (Conium maculatum L.) sehr selten. Anis ist Bestandteil vieler Fertigarzneimittel zur Behandlung von Atemwegserkrankungen (Hustenmittel) und Verdauungsbeschwerden. In der Lebensmittel- und Likoerindustrie wird es als Geschmackkorrigens, z.B. Ouzo, Pernod, Bonbons und im Haushalt als Gewuerz verwendet. Vogelsand fuer Kaefige koennen Anis enthalten. (#144)

Droge:

Die Fruechte. (#104/442)

Medizinisch verwendet werden die getrockneten Fruechte. (#144)

Pflanzenbild Bildquelle Die Pflanze.

Wirkungen:

Anisfruechte und ihr Oel werden haeufige als Exspektorantia genutzt. Die Pflanze ist auch ein Spasmolytika und wirkt wie ein Oestrogen, v.a. das Oel der Fruechte. Grund ist, dass Dianethol der Dimethylaether des bekannten synthetischen Oestrogens Diaethylstilboestrol ist und aufgrund seiner chemischen Aehnlichkeit auch pharmakologisch sehr aehnlich wirkt. Anislikoere haben damit eine ausgepraegte oestrogene Wirkung. Oleum Anisi ist ausserdem noch ein Spasmolytikum und wird aeusserlich zur Abtoetung von Kraetzmilben verwendet. (#103/313f.)

(#104/443)

Das wirksame Prinzip der Anisfruechte ist das aetherische Oel, das zu 80 bis 95% aus trans-Anethol, 2 bis 3% Estragol (Methychavicol) und etwa 1,5% Anisaldehyd besteht und fuer den charakteristischen Geruch und Geschmack verantwortlich ist. Ihm wird eine krampfloesende, schleimloesende und hemmende Wirkung auf das Wachstum von Mikroorganismen zugeschrieben. In den Fruechten sind weiterhin fettes Oel, Phenolcarbonsaeuren und Flavonoide enthalten. Zubereitungen aus Anisfruechten werden daher zur Behandlung von Krankheiten der Atemwege, krampfartigen Beschwerden des Magen-Darm-Traktes und bei Blaehungen angewandt.
Anisoel wird meist nicht aus Anis sondern aus Sternanis (Illicium verum)gewonnen.
Reines Anisoel darf nicht unverduennt eingenommen werden! (#144)

Zubereitungen aus Anisfruechten gelten als sicher, sofern sie in fuer Lebensmittel ueblichen Dosierungen verwendet werden. Estragol, cis- und trans-Anethol sind in groesseren Mengen moeglicherweise bedenklich. (#144)

Dosis:

Tee:
Ein halber Teeloeffel (etwa 1.5 g) getrocknete Anisfruechte werden kurz vor der Teebreitung zerstossen und mit ca. 150 ml kochendem Wasser uebergossen. Den Sud laesst man zugedeckt 10 bis 15 Minuten ziehen und gibt ihn durch ein Teesieb.
Bei Erkrankungen der Atemwege trinkt man jeweils abends und morgens eine Tasse frisch bereiteten Tee. Bei Verdauungsbeschwerden nimmt man mehrmals taeglich einen Essloeffel ein. (#144)

Aussehen:

Es ist eine einjaehrige Pflanze. (#103/313)

Der Anis ist eine 30 bis 50 cm hochwachsende, einjaehrige Pflanze und besitzt einen suesslichen Geschmack und einen charakteristischen Geruch. (#144)

Warnhinweise:

Nicht anwenden bei bekannter Empfindlichkeit gegenueber Anis, Anethol oder anderer Doldengewaechse (Gewuerz-, Beifuss-, Sellerie-, Karottenallergie)! Anis kann gelegentlich zu allergischen Reaktionen der Haut und des Magen-Darm-Traktes fuehren. (#144)

Das aetherische Oel nicht unverduennt einnehmen!
Auch geringe Mengen koennen Erbrechen, Uebelkeit, Krampfanfaelle und Lungenoedem hervorrufen. (#144)

Nicht aeusserlich anwenden!
Anisoel enthaelt Bergapten, das in Verbindung mit Sonnenlicht zu Dermatosen fuehren kann. Ausserdem ist die Sicherheit bei aeusserlicher Anwendung unklar. (#144)

Das Bundesinstitut fuer Risikobewertung (www.bgvv.de) empfiehlt, Gewuerze und Kraeutertees, die Estragol und/oder Methyleugenol enthalten, nicht in groesseren Mengen ueber laengere Zeitraeume einzunehmen. Dies gilt in besonderem Masse fuer Kinder und waehrend Schwangerschaft und Stillzeit. Als Beispiele werden hier genannt: Estragon, Basilikum, Anis, Sternanis, Piment, Muskatnuss, Lemongras sowie Bitterfenchel- und Suessfenchelfruechte. (#144)


Bildquellen:

Abbildung 1: Zeichner/in: unbekannt; Bild entnommen aus: WURZER Walter: "Die Grosse Enzyklopaedie der Heilpflanzen. Ihre Anwendung und Ihre Natuerliche Heilkraft.", Neuer Kaiser Verlag, 1994.

Abbildung 2: Zeichner/in: unbekannt; Quelle: Internet;


Bibliographie:

Das Quellenverzeichnis der Enzyklopaedie