Cathinone

Cathinone Abb. Allgemeine Strukturformel.

Cathinone sind aehnlich wie Amphetaminderivate gebaut. Sie zeichnen sich durch ein zusaetzliches Sauerstoffatom in beta-Position aus. Genaueres kann man der allgemeinen Strukturformel entnehmen.

Cathinone tauchen in letzterer Zeit vermehrt als Designerdrogen/Research Chemicals am Schwarzmarkt der europaeischen Drogenszenen auf. Da sie leicht herzustellen sind, kann man bald mit einer grossen Verbreitung rechnen.

Die Stammsubstanz, Cathinon, ist ein natuerliches Stimulanzmittel. Es kommt in der Khatpflanze (Catha edulis) vor. Diese gedeiht vor allem in Aethiopien und Jemen. Diese Verbindung ist im Gegensatz zu ihren synthetischen Derivaten leicht zersetzlich und die Pflanze muss frisch konsumiert werden. Von Cathinon sind viele Derivate erzeugt worden. Das erste war Methcathinon, dass sich von Russland her, damals unter dem Namen Ephedron, verbreitete. Inzwischen sind in Deutschland und Oesterreich verschiedenste Derivate von Methcathinon aufgetaucht und werden vermehrt vertrieben.

Die Cathinone teilen sich von der Wirkung her in 2 grosse Gruppen. Einerseits in eine eher MDMA-Gruppe und andererseits in die eher Amphetamingruppe. Bei der MDMA-Gruppe ueberwiegen gefuehlssteigernde Wirkungen und andere Wirkungen wie bei MDMA und sie zeichnen sich alle von der Struktur her durch eine Methylendioxyring am Aromatenbenzol aus. Die Amphetamingruppe, die nicht mit einer Methylendioxygruppe substituiert ist, sondern gar keine oder ein einfaches Methyl oder Fluorgrueppchen hat, zeichnet sich vor allem durch aufputschende Wirkungen aus.

In letzterer Zeit tauchen vermehrt research chemicals, also in diesem Falle Cathinone, die nie am Menschen getestet worden sind, als Legal Highs auf. Sie werden als Pflanzenduenger, Badezusatz oder gar gleich als Research Chemicals verkauft. Vor allem nach dem Verbot von Mephedron in Oesterreich, wurden dort 3-FMC und Methylon angeboten. Mephedron wird von den Internetfirmen die im legalen Bereich bleiben wollen, nicht mehr nach Oesterreich importiert. Statt dessen wird das Cathinon 3-FMC (3-Fluor-methcathinon) angeboten.

Mit der Einbringung der Pyrrolidinstruktur in das Cathinonmolekuel ist eine interessante Erweiterung des Angebots der Phenylalkylamine erfolgt ist. Der Pyrrolidin-ring verfuegt ueber 5 Glieder und hat ein Stickstoffatom gebunden. Die Einbringung des Pyrrolidin-rings in die Amphetaminstruktur soll keine Beeinflussung der amphetaminergen Wirkung verursacht werden, wie wir der Literatur entnommen haben. Durch die Anbringung einer Methylendioxybruecke am Aromatenbenzol tritt die beim MDMA-Molekuel als wirksame Gruppe herausgearbeitete, typische fuer die MDMA-eigene Wirkung mitverantwortlicher Substituent, eine auch bei vielen Pyrrolidinring substituierten Varianten eingebaut wurde, z.Bsp. bei MDPV, wo wir selbst im Eigenversuch auch eine MDMA-artige Nebenwirkung feststellen konnten, wie auch eine gewisse Reduktion des dopaminergen Systems beim kontinuierlichen re-dosing durch eine starke Prolaktin-wirkung feststellten, die fuer die bei diesen Substanzen so typischen Auspraegung starker anaphrodisiasischer Wirkungen zeigte, die sich beim Mann in einer Blutarmut in Penis, und totaler Impotenz aeusserten. Es wurde mit verschiedenen Personen mittels MDPV getestet und als reproduzierbare Wirkung dargestellt. Diese starke Prolaktinausschuettung verursacht Verweiblichung und sexuelle Impotenz beim Mann, eine gewisse anti-dopaminerge Wirkung, die gezielt psychotischen Wirkungen entgegentritt und eine Absicherung gegen gewisse, dopaminerge Ueberschuesse verusachte paranoid-psychotischen Reaktionen hilft und einen exzessiven Missbrauch verhindert. Damit ist es sicherlich nicht gerade die gewuenschte Partydroge, die wie MDMA wirkt, die sogar als Empathogen und Entaktogen benannt wurde, und bis jetzt von keinen Generika uebertroffen wurde. Deshalb wird eine Relegalisierung der einzigartigen Wirkung noetig, um die Substanz wiederum in die Psychotherapeutenszene zureuck zu bringen, fuer deren Anwendung in der Psychedelischen Gemeinschaft, wie urspruenglich in den 50'-er Jahren vorgesehen war, und auch von A. Shulgin aufgenommen wurde, der diese Verbindung wiederum damals einer Verwertung zufuehrte. Die neuen Pyrrolidin-Cathinone verfuegen bei milden Dosen noch ueber die aphrodisierende Wirkung wie alle Dopamin- und Noradrenalinwiederaufnahemhemmer und werden auch reichlich wegen dieser stimulierenden Wirkung gebraucht, werden aber von den meisten Konsumenten sehr vorsichtig dosiert, da sie die intensive koerperliche und psychische Wirkung, die manche an gerauchtes Crack denken lies, nicht so heftig spueren wollen. (eigen)

,

Cathinone ohne Methylendioxybruecke:

Am Benzolring mit Methylendioxybruecke substituierte Cathinone

Mit Pyrrolidinring substituierte Cathinonderivate ohne Methylendioxybruecke:

Mit Prrolidinring substituierte Cathinone mit Methylendioxybruecke: